Erneut ohne die Verletzten Potac, Veisert, Nijenhuis und Gläser – mit nur fünf Verteidigern – gingen die Wagnerstädter in das Nachbarduell mit zusätzlicher Wirkung auf die Tabelle. Vor guter Kulisse gegen Crimmitschau war lange Kampf Trumpf. Spielerische Leckerbissen kamen erst später auf in dieser intensiv geführten Partie auf, wobei das Spieltempo durchgehend hoch war. Einzelne Chancen wurden anfangs Beute der sicheren Goalies auf beiden Seiten, bis Mayr mit einem feinen Steilpass in Minute 13 die ganze Spielfläche sprichwörtlich aufriss. Das clevere Weiterleiten von Busch veredelte der seit Wochen formstarke Richter mit einem platzierten Schuss nach guter Bewegung zur Führung für die Tigers und öffnete damit etwas den Spielverlauf. Kurz danach hatten auch die Eispiraten zwei grosse Möglichkeiten, etwas begünstigt durch kleine Abwehrschwächen der Oberfranken, aber einmal parierte Jäger stark und Schlenker zielte beim anderen Mal zu schlecht
Im zweiten Abschnitt kamen die Sachsen noch besser aus der Kabine und schnürten die Gelb-Schwarzen zeitweise in der eigenen Zone ein. Auffällig war dabei, dass sie von den Bayreuthern konsequent außen gehalten wurden und somit nur wenige klare Chancen bekamen. Daneben war die Effektivität ein Problem und ein starker Jaeger fast immer die Endstation. Mit einzelnen schnellen Gegenzügen hatten die Tigers sogar die besseren Tormöglichkeiten und bei einem 3 gegen 1 Konter verzögerte Rajala den Querpass so lange bis Järveläinen das fast leere Tor vor sich hatte und auf 2-0 erhöhen konnte. Gerade mal 40 Sekunden später antworteten aber die Eispiraten. Nach einem gewonnen Bully reagierte Walsh schnell, tankte sich mit guter Bewegung und Stickhandling bis zu Jaeger durch und traf postwendenden zum Anschlusstreffer. In der Folgezeit gab es zwar noch weitere Chancen, aber keinem Team gelang noch ein Treffer und so ging man mit diesem knappen 2-1 in die zweite Pause.
Für den Schlussabschnitt hatten sich beide Mannschaften sichtbar noch einiges vorgenommen, denn zu wichtig war diese Partie für alle, dass man da vorzeitig nachgeben sollte. Das „Mitteleis“ wurde zunehmend schneller überbrückt und es entwickelte sich ein von Trainern eher ungeliebtes „coast to coast hockey“ mit schneller Folge von ziemlich klaren Torchancen auf beiden Seiten. Das nicht immer glücklich agierende Refereequartett entschied dann in einem Angriff des ETC auf zwei Strafen und brachte somit die Gäste für volle 2 Minuten in doppelte Überzahl. Trotz heftiger Gegenwehr nutzten dass die Eispiraten durch Talbot aus dem Slot zum Ausgleich und die folgende Reaktion der Einheimischen war dann der Schlüssel zum verdienten Heimsieg, wie Tigerscoach Kujala dann auch in der PK feststellte. Wo andere Teams vielleicht in sich zusammenfallen, rafften sich die Tigers auf zum Gegenschlag, der in Minute 46 in der erneuten Führung gipfelte. Der große Einsatz von Kolozvary und Kunz hinter dem Tor brachte Bartosch im Zentrum in Scheibenbesitz und das Geburtstagskind nutze diese Möglichkeit eiskalt zum 3-2. Diesmal ließen die Oberfranken die Eispiraten aber nicht mehr aus der Umklammerung, sondern setzten durch den unermüdlichen arbeitenden Spieler des Tages, Ivan Kolozvary noch eins drauf. Kompagnon Bartosch erarbeitete seine Chance und der Slowake nutze dies mit feinem Stickhandling zum entscheidenden 4-2 aus kurzer Entfernung. Der ETC versuchte zwar noch mit einem sechstem Feldspieler alles aber Gams erhöhte per empty net goal sogar noch auf 5-2 und ließ damit sein Team samt Heimzuschauer endgültig jubeln. Mit einer erneut geschlossenen Mannschaftsleistung verdiente man sich diesen wichtigen Dreier redlich und blickt somit weiter optimistisch in die nächsten Aufgaben. Entsprechend zufrieden war Trainer Kujala, ändert seine Sichtweise nur von Spiel zu Spiel zu denken deswegen aber richtigerweise nach wie vor nicht.
Das nächste Heimspiel der Tigers findet bereits kommenden Dienstag 22.01 statt. Gegner um 20 Uhr sind dann die formstarken Falken aus Heilbronn.
Tore:
1:0 (13) Richter (Busch, Mayr)
2:0 (34) Järveläinen (Rajala, Mannes)
2:1 (35) Walsh (Kircher, Hilbrich)
2:2 (43) 5-3 Talbot (Flick, Pohl)
3:2 (46) Bartosch (Kolozvary, Kunz)
4:2 (52) Kolozvary (Bartosch, Karlsson)
5:2 (60) 5-6 Gams (Busch, Kronawitter)
Strafen: BT: 8 Min C: 6 Min.
Zuschauer: 2307