Die Straubing Tigers konnten sich am Sonntagnachmittag zu selten gegen das aggressive Forechecking der Grizzlys Wolfsburg durchsetzen und verloren schließlich mit 1:2 gegen die Niedersachsen. Dadurch gehen die Grizzlys in der Serie mit 2:1 in Führung. Der Siegtreffer fiel kurz vor Ende des zweiten Drittels in Überzahl.
Ausgangslage
Am heutigen Sonntag stand Spiel drei der Serie an. Bisher hatten beide Teams jeweils ihre Heimspiele gewonnen.
Bei den Straubing Tigers spielte diesmal anstelle von Travis Turnbull Garrett Festerling. Ansonsten vertraute Headcoach Tom Pokel auf dieselbe Aufstellung wie bei den ersten beiden Partien. Nicht dabei waren außer Yannik Valenti, für den die Saison verletzungsbedingt bereits beendet ist, Benedikt Kohl, Ian Scheid, Trent Bourque, Yuma Grimm und Bastian Eckl.
Bei den Grizzlys Wolfsburg fehlte weiterhin Ryan Button verletzungsbedingt. Trainer Mike Stewart verzichtete erneut auf Thomas Reichel, Steven Raabe und Phillip Maas. Armin Wurm rückte statt Janik Möser ins Aufgebot.
Spiel
In einer verhaltenen Anfangsphase, in der sich beide Teams zunächst belauerten und auf die Defensivarbeit konzentrierten, führte gleich die erste Chance des Spiels zum 1:0 der Grizzlys. Nach einem Scheibenverlust hinter dem Straubinger Kasten passte Lucas Dumont in den Slot zu Matt Lorito, der im zweiten Anlauf Hunter Miska überwinden konnte (4. Min.). Straubing brauchte bis zum ersten Powerbreak, um sich auf das aggressive Forechecking der Wolfsburger einzustellen. In der neunten Minute bekamen die Tigers das erste Powerplay zugesprochen. Armin Wurm musste wegen Haltens auf die Strafbank. Mit der ersten guten Tigers-Chance des Spiels fiel auch gleich der Ausgleich. Jason Akesons Schuss von der blauen Linie wurde vom Wolfsburger Darren Archibald unhaltbar für seinen Goalie ins eigene Tor abgefälscht (10. Min.). Der Treffer gab den Tigers sichtlich Auftrieb, die in den folgenden Minuten zu mehreren guten Chancen kamen: Tim Brunnhuber schoss knapp am Tor vorbei, beim Schlagschuss von Sandro Schönberger stand ein Gegenspieler im Weg und bei Luke Adam der Pfosten. Dann wurde der Straubinger Angriffsschwung allerdings durch eine Strafzeit gegen Luke Adam wegen Stockchecks kurzzeitig gestoppt (14. Min.). Die Grizzlys kamen jedoch kaum gefährlich vor das Tigers-Tor. Stattdessen hätten Travis St. Denis und Tim Brunnhuber bei einem Konter beinahe einen Unterzahltreffer erzielt. In der 17. Spielminute tauchte Luis Schinko gefährlich vor dem Tigers-Tor auf, aber Hunter Miska war auf dem Posten. In der letzten Spielminute des ersten Drittels startete St. Denis durch, wurde aber durch Fabio Pfohl abgedrängt und zu Fall gebracht. Der Wolfsburger wanderte dafür in die Kühlbox. Die Tigers kamen zwar schnell in die Powerplay-Aufstellung, aber kaum zu Abschlüssen. So ging es unentschieden in die erste Pause.
Mit einer Minute Überzahl der Tigers ging es ins zweite Drittel. Kaum war die Strafzeit abgelaufen, hatte Wolfsburg eine Großchance, um wieder in Führung zu gehen. Fabio Pfohl lief von der Strafbank weg alleine auf Miska zu, fand im Tigers-Goalie aber seinen Meister. Gleich darauf musste Tim Brunnhuber wegen Beinstellens in die Kühlbox (23. Min.). Außer einem Schuss von Laurin Braun, der eine sichere Beute von Miska wurde, sprang allerdings nichts heraus. Die Strafzeit war gerade abgelaufen, als nun die Tigers ihrerseits ein Powerplay zugesprochen bekamen – Trevor Mingoia musste wegen Hakens auf die Sünderbank. Auch diese Überzahlsituation verstrich ohne einen weiteren Treffer. In der 29. Minute bekam Jason Akeson eine 2+2-Strafe wegen hohen Stocks mit Verletzungsfolge aufgebrummt. Der Tigers-Stürmer hatte Philipp Mass im Gesicht getroffen. Die Wolfsburger konnten aber keinen Vorteil daraus ziehen, da gleich darauf Mike Connolly bei einem Konter unfair von Lorito gestoppt wurde. Bei vier gegen vier kam Luke Adam zu einer Doppelchance, die von Strahlmeier vereitelt wurde. Auf der Gegenseite blieb Miska gegen Jordan Murray und Armin Wurm Sieger. Wieder komplett hatten beide Teams einige brenzlige Situationen zu überstehen. Miska klärte zweimal in höchster Not gegen Archibald. JC Lipon scheiterte an Strahlmeier und Jason Akeson schlug aus kurzer Distanz über den Puck. In der 38. Minute bekamen sich Stephan Daschner und Jordan Murray in die Haare. Auf die Strafbank mussten beide wegen unnötiger Härte. Daschner bekam jedoch noch zusätzlich zwei Minuten wegen Stockchecks, sodass die Tigers die letzten beiden Minuten des Drittels in Unterzahl spielen mussten. Dies nutzten die Wolfsburger, um 24 Sekunden vor Drittelende die erneute Führung zu erzielen. Miska war bei Jean-Christophe Beaudins Schuss die Sicht verstellt.
Das letzte Drittel begann mit einem starken Save von Miska gegen Spencer Machacek. Eine Bankstrafe gegen Wolfsburg wegen zu vielen Spielern auf dem Eis blieb für die Niedersachsen folgenlos (42. Min.). Die Tigers mühten sich weiter redlich, wurden aber früh im Spielaufbau gestört und kamen kaum zu Abschlüssen. Wolfsburg konzentrierte sich auf die Defensivarbeit, fuhr jedoch immer wieder gefährliche Konter – etwa in der 39. Minute durch Gerrit Fauser und kurz darauf durch Archibald und Mingoia. In der 56. Minute keimte noch einmal Hoffnung bei den Tigers-Fans auf, als Armin Wurm wegen Haltens in die Kühlbox musste. Chancen konnten sich die Niederbayern jedoch auch in Überzahl keine erarbeiten. Zwei Minuten vor Schluss ging Tom Pokel volles Risiko und nahm seinen Torwart vom Eis. Der ersehnte Ausgleich gelang aber nicht mehr.
Ausblick
Das vierte Spiel dieser Playoff-Runde bestreiten die Gäubodenstädter am Mittwoch in Wolfsburg (22.03.2023, 19:30 Uhr, Eis Arena, Wolfsburg), ehe am kommenden Freitag ein weiteres Heimspiel ansteht (24.03.2023, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Mögliche weitere Termine sind: Sonntag, 26.03.2023 (Wolfsburg) und Dienstag, 28.03.2023 (Straubing).
Straubing Tigers – Grizzlys Wolfsburg 1:2 (1:1, 0:1, 0:0)
Tore:
0:1 (03:08) Matthew Gabriel Lorito (Lucas Dumont, Fabio Pfohl, EQ)
1:1 (09:39) Jason Akeson (Mario Zimmermann, PP1)
1:2 (39:36) Jean-Christophe Beaudin (Nolan Zajac, PP1)
Strafen: Straubing: 12 Minuten – Wolfsburg: 14 Minuten
Zuschauer: 4.485 (ausverkauft)