In einem spannenden Match bezwangen die Straubing Tigers die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven mit 4:3 nach Verlängerung. Nachdem sich die Hausherren im ersten Drittel einen 3:1-Vorsprung herausgespielt hatten, kamen die Gäste von der Nordseeküste zurück und glichen aus. In der Verlängerung sorgte Justin Scott für die Entscheidung und sicherte den Tigers neben dem Zusatzpunkt auch die Teilnahme an den Playoffs 2024/25.
Ausgangslage
Gegner am drittletzten Hauptrundenspieltag waren die Fischtown Pinguins Bremerhaven. Das erste Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Saison ging mit 3:0 an Bremerhaven, in den letzten beiden Duellen behielten die Straubinger die Oberhand (4:2 und 5:4). Die Bilanz aus bisher 42 DEL-Begegnungen gestaltet sich mit jeweils 21 Siegen ausgeglichen
Auf Seiten der Straubing Tigers fiel Stephan Daschner (Unterkörperverletzung) und Taylor Leier (Oberkörperverletzung) aus. Darüber hinaus verzichtete Tigers-Cheftrainer Craig Woodcroft auf Elis Hede und Nicolas Geitner in der Aufstellung. Im Tor der Niederbayern bekam Florian Bugl den Vorzug vor Zane McIntyre.
Bei den Gästen von der Nordseeküste standen Maxim Rausch, Nicolas Appendino (beide krank), Alex Friesen, Dominik Uher und Anders Grönlund (alle verletzt) nicht zur Verfügung. Auch Colt Conrad stand nicht im Aufgebot. Im Gästetor setzte Pinguins-Headcoach Alexander Sulzer auf Maximilian Franzreb.
Spiel
Es dauerte bis zur dritten Minute, ehe das Spiel an Fahrt aufnahm – dann aber dafür gleich richtig: Nacheinander verbuchten Josh Melnick und Josh Samanski gute Abschlüsse, konnten Maximilian Franzreb allerdings nicht überwinden. Die Tigers setzten nach und eroberten die Hartgummischeibe in der gegnerischen Zone zurück. Skyler McKenzie passte auf Justin Scott, der einen Schuss aus spitzem Winkel abfeuerte und damit genau die Lücke zwischen Franzreb und Torgestänge fand – 1:0 (3. Spielminute). Keine drei Minuten später legten die Tigers nach: Im Powerplay gab Tim Fleischer einen Schuss ab, den Maximilian Franzreb nur nach vorne abprallen lassen konnte. Dort stand Tigers-Kapitän Mike Connolly goldrichtig und überwand den Schlussmann der Fischtown Pinguins per Direktabnahme aus der Luft zum zweiten Mal (6. Min.). Nach einem Halten von Justin Scott mussten die Tigers ihrerseits zwei Minuten in Unterzahl überstehen. Dort eröffnete sich für Michael Clarke die Gelegenheit zum Shorthander, als er allein auf das gegnerische Tor zulief. Im letzten Moment wurde er jedoch noch eingeholt und statt dem Spielgerät landete der Tigers-Stürmer im Tor. In Minute neun kam Bremerhaven zum Anschlusstreffer, als Felix Maegaard Scheel von der blauen Linie abzog und Cedric Schiemenz den Schuss unmittelbar vor Florian Bugl ins Tor abfälschte. Die Tigers ließen sich davon nicht beirren und hatten durch Josh Melnick eine weitere Topchance, als er im Slot lauernd aber nicht mehr rechtzeitig an den Puck kam. Nach einem Zusammenprall zweier Tigers-Spieler fuhren die Gäste einen Drei-auf-Eins-Konter, Florian Bugl entschärfte den Abschluss durch Ludwig Byström aber mit einem „Big Save“ (14. Min.). In Überzahl stellten die Hausherren den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her: Geduldig ließen sie Puck und Gegner laufen, bis Josh Melnick von Mike Conolly im Slot angespielt wurde. Melnick fackelte nicht lange und ließ mit seinem platzierten Schuss den Straubinger Anhang zum dritten Mal jubeln (18. Min.). Unmittelbar vor Drittelende prüfte Marland Quince Florian Bugl noch einmal mit einem Distanzschuss, der Straubinger Schlussmann war aber auf dem Posten. Beim Spielstand von 3:1 wurden die Seiten zum ersten Mal gewechselt.
Im Mittelabschnitt blieb das Tempo das Tempo hoch, beide Teams verstanden es aber zunächst, durch geschickte Defensivarbeit keine gefährlichen Abschlüsse zuzulassen. Skyler McKenzie wurde von einem Schlagschuss im Gesicht getroffen und musste vom Eis gebracht werden; er konnte in der Folge nicht mehr mitwirken. Diese Situation stellte einen Bruch im Spiel der Niederbayern dar, die Gäste übernahmen fortan das Zepter. Nach einem Puckverlust in der Vorwärtsbewegung zog Žiga Jeglič aufs Tigers-Gehäuse, Florian Bugl parierte (30. Min.). Der Tigers-Schlussmann stand kurz darauf erneut im Fokus, pasierte aber auch gegen zwei Bremerhavener Spieler. Wenig später war es dann aber doch passiert: Max Görtz umkurvte das Tor, sein wohl als Schuss gedachter Rückhandpass fand den Schläger des am zweiten Pfosten in Position gelaufenen Nicholas B. Jensen. Dieser netzte zum 3:2 ein (31. Min.). Nacheinander wanderten Adrian Klein (Beinstellen) und Tim Brunnhuber (Spielverzögerung) auf die Strafbank. Kaum wieder zu viert, musste auch Nelson Nogier wegen Spielverzögerung in die Kühlbox, die Fischtown Pinguins hatten damit anderthalb Minuten zwei Spieler mehr auf dem Eis. Mit Ablauf der Strafe gegen Tim Brunnhuber nutzten die Gäste diesen numerischen Vorteil zum Ausgleichstreffer – Florian Bugl war gegen den platzierten Schlagschuss von Jan Urbas machtlos (35. Min.). In den verbleibenden Sekunden zu viert hielt sich die Mannschaft von Craig Woodcroft dann schadlos. Nach dem zweiten Drittel war alles wieder auf Anfang gestellt.
Nach wenigen Sekunden im Schlussdrittel musste Justin Büsing wegen eines Beinstellens für zwei Minuten aus der Kühlbox zusehen. Diesmal konnten die Gäubodenstädter das Powerplay jedoch nicht verwerten. Josh Melnick hatte zwar schon das leere Tor vor Augen, verzog den Schuss jedoch (43. Min.). Auch Adrian Klein und Linus Brandl fanden kein Vorbeikommen. Auf der Gegenseite klärte Florian Bugl nach einem Schuss des Bremerhavener Topscorers Jan Urbas reaktionsschnell mit dem Schoner (48. Min.). Das Spiel war in den folgenden Minuten zerfahren, Torchancen blieben Mangelware – beide Teams lauerten auf den lucky Punch. Nach gewonnenem Anspiel probierte es Jan Urbas mit einem Direktschuss, Florian Bugl hielt sicher (54. Min.). Justin Scott verfehlte auf der anderen Seite knapp das Tor. Die Tigers versuchten, die Bremerhavener Defensive mit langen Pässen auszuhebeln, jedoch ohne Erfolg. Das Spiel ging in die Verlängerung.
Zunächst kontrollierte Bremerhaven den Puck. Nach einem schnellen Gegenstoß hatte Leonhardt den ersten vielversprechenden Abschluss, Maximilian Franzreb war aber auf dem Posten. Wieder eroberten die Tigers in der eigenen Zone den Puck, Marcel Brandt schickte Justin Scott auf die Reise. Der Tigers-Stürmer zog in die Mitte und verlud Franzreb mit einem trockenen Handgelenkschuss (63. Min.). Der Zusatzpunkt blieb damit am Pulverturm.
Ausblick
Bereits am Dienstag sind die Straubing Tigers wieder im Einsatz – dann bei den Grizzlys Wolfsburg (04.03.2025, 19:30 Uhr, Eis Arena, Wolfsburg). Am letzten Spieltag der Hauptrunde erwarten die Niederbayern dann den EHC Red Bull München (07.03.2025, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).