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Lange hat es nicht gedauert! 24 Stunden nach seinem ersten NHL-Auftritt, einem 5:3-Heimsieg gegen die Toronto Maple Leafs, zeichnete sich am Samstag Tim Stützle erstmals als Torschütze für die Ottawa Senators aus. Erneut war das Canadien Tire Centre in Ottawa der Ort des Geschehens und erneut kam der Gegner aus Toronto.
Es lief die 52. Spielminute, als beim Stande von 1:3 der gebürtige Viersener die Senators wieder auf einen Sieg hoffen ließ. Stützle lief im Angriffsdrittel in den Freiraum am rechten Kreis, wurde von Verteidiger Thomas Chabot bedient und zog direkt ab, nachdem die hoch anfliegende Scheibe vor ihm die Eisfläche berührt hatte. Das schwarze Hartgummigeschoss landete, an Torontos NHL-Debütanten Jack Campbell vorbei, zum 2:3 im kurzen Eck. Bei diesem wuchtigen Schuss gab es für Campbell nur wenig zu halten. Ein Bilderbuch-Tor! Es sollte jedoch der letzte Treffer des Abends gewesen sein, so dass die Senators als Verlierer das Eis verlassen mussten.
"Der Puck kam perfekt flach bei mir an und wir sollen den Torabschluss suchen, da dachte ich nicht mehr viel nach. Es war ein großartiges Gefühl, das erste Tor zu erzielen. Es hat eine große Bedeutung für mich, denn es fällt einem eine Last von den Schultern.", verriet der Torschütze.
Stützle zeigt sich ganz zufrieden mit seiner Vorstellung, auch im Vergleich mit jener am Abend zuvor: "Ich habe mehr Selbstvertrauen. Ich fühlte mich besser, wenn ich meine Spielzüge gemacht habe. Ich bin ein kreativer Spieler, also will ich den Puck haben und Spielzüge kreieren. Ich bin schon der Meinung, dass ich heute mit mehr Selbstvertrauen gespielt habe. Das hat schon ziemlich gut funktioniert. Leider hat es nicht zum Sieg gereicht."
Der 19-jährige Deutsche, den die Senators beim NHL Draft 2020 an insgesamt dritter Stelle ausgewählt haben, dürfte den Kluboberen und den Fans in Ottawa noch eine Menge Freude bereiten. Es wäre jedoch zu viel verlangt, von ihm bereits Wunder zu erwarten. Stützle ist nach Alexandre Daigle und Pavol Demitra, jeweils in der Saison 1993/94, der drittjüngste Spieler, der für die Senators sein erstes NHL-Tor erzielte.
Sobald es ihm möglich war, suchte Stützle den Abschluss. Bei 19 Shifts kam er in der Summe auf 14:52 Minuten Eiszeit, davon 2:11 Minuten im Powerplay. Von Anpassungsschwierigkeiten an das Spiel in der NHL war an diesem Abend nichts zu spüren, auch wenn es diese nach seinem eigenen Bekunden schon noch gibt.
"Es ist ein sehr, sehr großer Unterschied. Es geht alles viel schneller und die Eisfläche ist kleiner. Ich brauche immer ein paar Minuten, um mich etwas daran zu gewöhnen, aber das hat diesmal schon besser geklappt."
Erleichtert wird ihm die Eingewöhnung durch seine Teamkameraden. "Wir haben ein starkes Team, in dem auch jeder für den anderen arbeitet. Es sind alles super Jungs und man kann eine Menge von ihnen lernen."
Die Senators sind mit einem Sieg und einer Niederlage in die Saison gestartet. Die Art und Weise wie die Mannschaft auftritt, kann sich durchaus sehen lassen. Vor allem, wenn man berücksichtigt, von wo sie herkommen.
Vergangene Spielzeit belegten sie ligaweit den vorletzten Tabellenplatz.
Stützle ist trotz der Niederlage voller Zuversicht, was die Saison 2020/21 angeht: "Wir können aus der Partie etwas mitnehmen. Sachen, an denen wir noch arbeiten müssen. Es war das zweite Spiel und wir hatten relativ wenig Vorbereitungszeit. Es wird besser werden."
Unterstützung bekommt er von seinem Trainer D.J. Smith, der ihm bescheinigt, dass er ein richtig guter Spieler werden wird: "Er hat den Speed und es ist toll, dass er das Tor geschossen hat. Ich bin mir sicher, wir werden im Laufe des Jahres immer mehr davon sehen."
Ihre nächste Saisonpartie bestreiten die Senators nach einer zweitägigen Pause am kommenden Dienstag zuhause gegen die Winnipeg Jets (7 p.m. ET; TVAS, TSN5, TSN3, NHL.tv; Sa. 1 Uhr MEZ).
