Zehn Siege in Folge, Shutout für Silo Martinovic, vier Powerplaytore, Platz drei in der Tabelle und über 2400 Zuschauer an einem Dienstagabend. Viel besser wird ein Eishockeyabend aus Sicht der Tölzer Löwen nicht. Der – vor der Partie – Tabellenzweite aus Bad Nauheim wurde mit 4:0 (1:0, 1:0, 2:0) besiegt.
Kevin Gaudet ist seit 1991 in Deutschland. In siebzehn Wintern hat er die deutsche Sprache sehr gut erlernt. Mittlerweile gehen dem Löwencoach allerdings die Superlativen für seine Mannschaft aus. “Ich weiß gar nicht mehr, was ich sagen soll. Sie spielen wie Krieger. Ein Krieger gibt nie auf und findet immer einen Weg zu gewinnen. Ich sage nach jedem Spiel: Hut ab und ich bin stolz”, so Gaudet nach dem Dienstagsspiel, in dem er sich besonders auf seine Defensive und das Powerplay verlassen konnte. Die Tölzer ließen nur 25 Schüsse zu, die meisten davon recht einfach zu entschärfen für den sicheren Silo Martinovic im Tor. So kam der Routinier zu seinem 50. Shutout in der zweithöchsten deutschen Spielklasse – eine enorme Zahl.
“Das Spiel hat angefangen, wie in Bad Nauheim. Damals hat Bad Nauheim uns in den ersten zehn Minuten überrollt”, so Gaudet. Diesmal waren es die Löwen, die als Heimteam stark loslegten. In den ersten zehn Minuten kam die Scheibe kaum einmal aus dem Bad Nauheimer Defensivdrittel heraus. “Wir hätten auch 2:0, 3:0 in Führung gehen können”, so der Kanadier weiter. Es blieb beim 1:0, das Max French aus dem hohen Slot heraus mit einem Schuss unter das Dach von Felix Bick besorgte. Mit einem eigenen Powerplay kamen die Gäste gegen Ende des ersten Drittels immer besser rein, hatten selbst ein, zwei gute Möglichkeiten. “Ich spreche oft über Momentum. Wenn sie ein Tor zur richtigen Zeit geschossen hätten, wäre es vielleicht anders gelaufen”, erklärt Gaudet. Doch auch seine Löwen hätten durchaus weiter an der Zahl auf der Anzeigetafel schrauben können. So vergab Lubor Dibelka die beste Chance, als er nur den Pfosten des halbleeren Tores traf.
Die Buam belohnten sich im dritten Powerplay der Partie in Minute 26. Erneut traf Max French, diesmal nach Querpass von Philipp Schlager zum 2:0. Bei Gleichzahl der Spieler auf dem Eis waren die Gäste durchaus auf Augenhöhe. Man merkte, dass Bad Nauheim nicht ohne Grund eines der formstärksten Teams der Liga war (und ist). Es entwickelte sich ein Spiel auf hohem DEL2-Niveau. Auf das nächste Tor mussten die 2401 Zuschauer bis zum Schlussdrittel warten. Dann traf Lubor Dibelka zweimal in Überzahl, jeweils mit einem Direktschuss zum 3:0 und 4:0. Genugtuung für den versierten Stürmer, den die vergebene Chance im ersten Drittel sichtlich wurmte. Mit einer ordentlichen Portion Einsatz sicherten die Löwen in der restlichen Spielzeit den Shutout für Martinovic und den Erfolg.
“Heute haben wir 60 Minuten gut gespielt”, zeigte sich Gaudet nach dem Spiel zufrieden. An einem Abend, an dem aus Löwensicht alles passte.