„Es war nicht der Schnauzbart von Tom, der uns auf ihn aufmerksam gemacht hat“ beantwortet Alfred Prey mit einem Schmunzeln die Frage, wie man auf die Fährte des jungen 21-jährigen Tölzer Verteidigers Tom Horschel gekommen sei. Die Position des U23 Verteidigers wollte Trainer Thomas Popiesch mit einem Verteidiger besetzt wissen, der charakterlich top, kämpferisch und mental stark sowie gut ausgebildet sein sollte. Trotz mehrerer interessanter Optionen war man sich in der Führungsetage der Pinguine schnell sicher, dass der am 21.06.1997 in Bad Tölz geborene Tom Horschel genau der Spielertyp ist, der den Erwartungen von Thomas Popiesch am besten gerecht werden kann.
Der Abiturient ist ein Spieler, dem eine Menge Potential vorausgesagt wird und der sich in den letzten vier Jahren ohne Wenn und Aber zu einer festen Größe in der Abwehr der Tölzer Löwen entwickelt hat. Nun will der 21-jährige die von den Fischtown Pinguins gebotene DEL Chance nutzen und seinen Traum in der Eliteliga zu spielen in die Tat umsetzen. Horschel: „Um ehrlich zu sein hat mich das Angebot aus Bremerhaven schon ein wenig überrascht, aber ich will und werde die Chance nutzen, um den nächsten Schritt in meiner Karriere zu vollziehen. Ich freue mich auf Bremerhaven und will beweisen, dass man auch als junger deutscher Spieler an der Unterweser einen Stammplatz erkämpfen kann.“ Natürlich habe er sich ausreichend über Bremerhaven informiert und dabei nur gute Referenzen erhalten, aber „am Ende bilde ich mir immer gerne meine eigene Meinung und die ist ebenfalls außerordentlich positiv.“
Horschel hat bisher ausschließlich an der Isar gespielt, hat beim SC Reichersbeuren, der Heimat der Funk-Dynastie mit dem Eishockey begonnen und danach auch in den Nachwuchsmannschaften des EC Bad Tölz der schwarzen Hartgummischeibe hinterhergejagt. Bereits mit 17 Jahren, damals spielten die „Löwen“ noch in der Oberliga, gab er sein Debüt in der ersten Mannschaft. Horschel gilt als typischer „stay at home Verteidiger“, auch wenn er in der Vergangenheit schon einige Male in der Offensive der Oberbayern auflaufen musste. Dem 188cm großen Teamspieler Horschel hat es Spaß gemacht, aber seine sportliche Heimat sieht er doch mehr oder minder in der Defensive. Jetzt, nach vier Spielzeiten bei den Senioren der Löwen will er sein Glück in der DEL versuchen.
Ende Juli wird der Student der Wirtschafts-Pädagogik in der Seestadt erwartet und muss sich dann mit dem Rest der Mannschaft den vielen Anfangsuntersuchungen und Tests stellen, bevor im tschechischen Chomutov der erste Teil der mit Sicherheit erneut harten Saisonvorbereitung startet. Horschel: „ Ich freue mich, endlich die Mannschaft und den Trainer kennenlernen zu dürfen und werde bereit sein.“ Fraglich ist , ob ihm am Ende der intensiven Trainingstage noch Zeit bleiben wird, um sich eine seiner Lieblingsserien von „Vikings“ anzusehen, aber darauf verzichtet der Neuzugang mit Sicherheit gerne, wenn er zum Saisonstart mit der Rückennummer #24 zum ersten Mal mit den Pinguins auflaufen darf.