Das Spiel war allerdings heiß umkämpft, blieb zwei Drittel lang torlos bot in der Schlussphase eine nicht mehr erwartete Punkteteilung.
Im ersten Abschnitt hatten die Towerstars von Beginn klare optische Vorteile. Brandon MacLean und Fabio Carciola hatten schon nach 63 Sekunden gute Möglichkeiten auf die Führung, Mikko Rämo parierte aber stark. Es folge eine Partie mit aggressivem Vorchecking auf beiden Seiten, von Minute zu Minute schienen sich die Oberschwaben aber besser zurecht zu finden. Viel Pech hatte Alexander Dück in der 13. Minute, als sein Schlenzer aus der zweiten Reihe von der Unterkante der Latte ins Spielgeschehen zurück sprang.
Hochkarätige Möglichkeiten auf die Führung gab es auch in der 16. Spielminute, als kurz hintereinander folgenden Strafzeiten gegen Bad Nauheim für eine doppelte Ravensburger Überzahl sorgten, die Towerstars Specialteams den Puck aber nicht im gegnerischen Gehäuse unterbrachten. Da die Oberschwaben vor knapp 2500 Zuschauern das Spiel weitgehend im Griff zu haben schienen, kam die regelrecht explosive Schlussphase der Gäste durchaus überraschend. Towerstars Torhüter Matthias Nemec musste nicht nur Können, sondern auch eine ordentliche Portion Glück in Anspruch nehmen.
Der zweite Abschnitt war in den meisten Phasen identisch in der Spielweise beider Teams. Allerdings generierten die Roten Teufel mit Ex-Trainer Petri Kujala jetzt deutlich mehr Torgelegenheiten, als noch in Abschnitt 1. Jetzt konnte sich Towerstars Keeper Matthias Nemec mehrfach auszeichnen. Auch im zweiten Drittel konnten die jeweiligen Strafzeiten nicht genutzt werden und auch nach 40 Minuten sollte kein Tor gefallen sein.
Lange hatten die Zuschauer im Stadion und am Internet-Livestream auf Treffer gewartet, diese sollten gleich zu Beginn des Schlussabschnitts fallen. Nur 69 Sekunden waren gespielt, als Fabio Carciola einen extrem scharfen Pass in Richtung gegnerischem Tor spielt und der heranstürmende Mathieu Tousignant einfach die Kelle dazwischen hielt. Ähnlich zum Torerfolg kam vier Minuten später Austin Smith, als er während einer numerischen Überzahl am linken Pfosten lauerte und auf 2:0 erhöhte. Die Towerstars kontrollierten danach das Spiel und ließen bei 5-5 nur wenig zu. Bei den doch verstärkt erfolgten Strafzeiten war Matthias Nemec der Fels in der Brandung.
Als die Zuschauer in der Ravensburger Eissporthalle den Sieg weitgehend sicher sahen, kam doch noch der Rückschlag. Zunächst war in der 57. Minute die Rückwärtsbewegung nicht energisch genug, Tim May fand mit seinem Schlenzer aus halblinker Position den Weg über die Fanghand von Nemec. Der Treffer zeigte Wirkung, denn nur 44 Sekunden später glich Bad Nauheim prompt aus. Einen Schlenzer nur nach vorne abprallen lassen, Paule legte die Scheibe selbst quer und brauchte nur noch ins leere Tor zum 2:2 einzuschieben. Ein Schock für die Ravensburger Cracks, die in den beiden Schlussminuten aufgrund einer Strafzeit gegen Stephan Vogt sogar noch Glück hatten, das Spiel und die Punkte nicht komplett zu verlieren.
Letztlich ging es in die Verlängerung, in der die Towerstars drückend überlegen waren, es an Rämo im Bad Nauheimer Tor keinen Weg vorbei gab. Dies sollte sich allerdings im fälligen Penaltyschießen ändern. In gewohnt deutsch-schweizer Ruhe schob Konstantin Schmidt die Scheibe gleich im ersten Anlauf über die Linie. Der ebenfalls verwandelte Penalty von Mathieu Tousignant war alleine schon das Eintrittsgeld wert. Weil auf der Gegenseite Matthias Nemec beide Gäste-Versuche gekonnt entschärfte, ging der Zusatzpunkt vorzeitig an die Oberschwaben, die damit den vierten Tabellenrang verteidigen konnten.
Am Sonntag kommt es dann zum baden-württembergischen Derby bei den Bietigheim Steelers, die am Freitagabend mit 0:2 in Kassel verloren.
eishockey.net / PM Ravensburg