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20.12.2020, 17:00 Uhr

Towerstars eine Nummer zu groß

Ravensburg zu routiniert für die Füchse

Þ21 Dezember 2020, 12:08
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Lausitzer Füchse

Sie haben sich nach Kräften gewehrt. Aber am Ende reichte es für die Lausitzer Füchse gegen den Tabellenführer aus Ravensburg nicht zu einem Punktgewinn. Pro Drittel ein Treffer genügte den Gästen zum Sieg. Die standen defensiv ziemlich sicher, versuchten schnell durch die neutrale Zone zu kommen und hatten auch das Mehr an gefährlichen Torchancen. Ein Blick auf die Zusammensetzung der Teams erbrachte durchaus beachtliche Erkenntnisse: Ja, mit Eric Mik war – im Vergeich zum Freitag – eine Förderlizenzler in Blau-Gelb dabei. Das gab Trainer Corey Neilson die Gelegenheit, mit sechs Verteidigern zu agieren. Während im Line-up der Towerstars (ohne Torhüter) zwei Spieler, die maximal 20 Jahre alt waren, standen, gingen die Heimischen mit acht derart jungen Cracks ins Match. Und es gab ein weiteres 8:2: Während bei den Oberlausitzern nur Kale Kerbashian und Rylan Schwartz bereits 30 Jahre alt sind, bot Rich Chernomaz acht „Ü30er“ auf. Klar, dass das Auswirkungen auf den Spielverlauf haben musste. Und um es einordnen zu können: Während mit Tomas Andres der älteste Stürmer im zweiten Angriff (neben Bennet Roßmy und Luis Rentsch) 24 Jahre alt war, war der dritte Angriff der Oberschwaben mit John Henrion, Kai Hospelt und Robin Just besetzt…

Die erste Periode verlief dennoch relativ ausgeglichen. Die besseren Chancen hatten die Angereisten. Schon nach drei Minuten schloss Yannik Drews einen Zwei-gegen-eins-Konter nach Pass von Robbie Czarnik ab, kam aber an Mac Carruth nicht vorbei. Unser Torwart bot die von ihm gewohnt starke Leistung, was seinen Vorderleuten viel Sicherheit gab. Die hatten nach acht Minuten die Premieren-Tormöglichkeit. Nach Distanzschuss vom agilen Nick Walters kam Moritz Raab zum Rebound, konnte aber Olafr Schmidt nicht überwinden. Auch unser Ex-Goalie machte ein gutes Spiel. Er wurde zwar nicht so oft geprüft, wie unser Hüter, war aber stets da, wenn er gebraucht wurde. Viel mehr im Fokus stand aber der „Maccer“. Der kaufte dem frei aus sechs Metern abziehenden James Bettauer den Schneid ab, den seine Mitspieler nach schönem Spielzug herrlich in Szene gesetzt hatten (9.). Und weil es ansonsten spielerisch nicht so viele Highlights gab, fiel die Gäste-Führung fast logischerweise nach einer Einzelaktion: Andreas Driendl überlief unsere Abwehr und tanzte auch noch Mac Carruth aus. Der aber war zur Stelle, als David Zucker aus zentraler Position und fünf Metern abzog (14.). Noch stärker war die Parade gegen Mathieu Pompei. Der kam frei im Slot zum Abschluss, als sich Eric Mik und Jakub Kania hinter unserem Tor behinderten (17.). Dass unsere Mannschaft zweimal Überzahl spielen durfte, bemerkte man noch am ehesten in Minute 18, als Jon Martin direkt vor Ollie Schmidt an die Scheibe kam, aber nicht veredeln konnte.

Die zweiten 20 Minuten begannen mit Schrägschüssen. Vincenz Mayer scheiterte ebenso am Keeper (21.) wie wenig später Brad Ross (22.). Und nach 24 Minuten hatte Olafr Schmidt etwas Dusel. Unser Kapitän spielte einen langen Pass ins Leere, der aber auf das Gäste-Gehäuse kam. „Ollie“ ließ das Spielgerät über die Kelle springen. Doch es blieb vor dem Torpfosten liegen. Wenig später zappelte es aber im Netz. Nick Walters zog nach Schwartz-Zuspiel schräg direkt ab und konnte seinen ersten Saisontreffer bejubeln. Das rief die Gäste auf den Plan, die das Tempo anzogen und für viel Gefahr vor dem EHC-Tor sorgten. Chancen fast im Minutentakt waren die Folge: Nach einem Schlenzer von John Henrion flipperte die Scheibe bis zu Carruth, der auf dem Posten war (27.). Gegen Pompei war unser Schlussmann am kurzen Pfosten zur Stelle (28.), ehe er spektakulär Maximilian Kolb ein Tor verwehrte (29). Nach 30 Minuten gab es die erste Herausstellung gegen unsere Mannschaft. Jonathon Martin musste raus. Und Ravensburg zeigte, wie Überzahl funktionieren muss. Der Puck lief schnell und direkt bis zu Henrion, der ihn kompromisslos einhämmerte. Keine Zweifel: Die Führung ging in Ordnung. Nun aber schloss sich die beste Phase der Einheimischen an. Stephan Döring zog schräg ab. Aber dessen Schuss und auch Moritz Raabs Nachschuss parierte Olafr Schmidt (36.). Kurz darauf konnte die EVR-Defensive in Unordnung gebracht werden. Es entwickelte sich ein riesiges Tohuwabohu vor Schmidt. Aber alle Versuche von Ross, Kerbashian, Martin und Schwartz erbrachten nichts Zählbares (37.). Rylan Schwartz stand dann der Pfosten im Wege (38.), ehe Pompei mit der letzten Gelegenheit des Mittelabschnitts an Carruth hängen blieb (40.).

Den Auftakt ins Schlussdrittel bestimmten die Chernomaz-Buben. Stark, wie Mac Carruth gegen Olivier Hinse und David Zucker klärte (41.). Dann musste Robbie Czarnik auf die Strafbank. Erneut klappte im Powerplay nur wenig. Und als der Ravensburger 77er zurück vom Sünderbänkchen kam, erreichte ihn der lange Pass, der ihm ein Solo und das 3:1 ermöglichte. Aufgeben war für die Füchse da noch keine Option. Philip Kuschel prüfte Schmidt, der prallen ließ, aber gegen den Nachsetzer von Lars Reuß zur Stelle war (47.). Nur Augenblicke später kam Brad Ross in bester Position zum Schuss. Das Torgestänge klingelte, die Scheibe lag frei, die Referees pfiffen ab und zeigten „Tor“ an. Der Anschluss nach 48 Minuten!? Denkste! Nach Videobeweis wurde auf „kein Tor“ entschieden. Angeblich habe der Puck die Torlinie nicht in vollem Umfang überschritten. Irgendwie schien das den Gastgebern den Glauben daran, doch noch zu Zählbarem zu kommen, geklaut zu haben. Henrion hatte noch eine Schrägschuss-Chance (53.). Aber Carruth war im bedrohten Eck. Schon nach 55 Minuten, als Pompei zwei Strafminuten kassierte, versuchten es die Füchse mit dem „Extra-Aggressor“. Doch auch zu sechst gegen vier und später mit sechs gegen fünf gelang nichts mehr. Bemerkenswert war noch, dass Pompei von der Mittellinie am leeren Tor vorbeizielte. Und so blieb es beim 1:3 aus blau-gelber Sicht.

Torfolge:
0:1 (12:44) Andreas Driendl ( Robbie Czarnik , Eric Bergen )
1:1 (23:45) Nick Walters ( Rylan Schwartz , Kale Kerbashian )
1:2 (30:44) John Henrion ( Robin Just , Kai Hospelt ) PP-1
1:3 (46:52) Robbie Czarnik ( Kai Hospelt , Pawel Dronia )

Strafminuten

Weißwasser: 16 / 6+10 Disziplinarstrafe (0-2-14) Ravensburg: 12 (4-4-4)

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