Der 2:1-Sieg beim Aufsteiger Weiden war allerdings ein ganz hartes Stück Arbeit. Bis in die letzten Sekunden hinein war die Partie offen.
Neben dem längerfristig verletzten Denis Pfaffengut stand auch wie befürchtet Kapitän Max Hadraschek nicht zur Verfügung. Sieht man von einer guten Chance von Erik Karlsson nach rund einer Minute ab, hatten beide Teams einen weitgehend zähen Start ins Spiel. Während die Towerstars die fast fünfeinhalb stündige Busfahrt aus den Beinen schütteln mussten, hatten die Gastgeber das Auswärtsspiel am Mittwoch in Kassel noch in den Knochen. Die Blue Devils machten den Towerstars das Leben durch kompaktes Forechecking in der neutralen Zone schwer. Da auch die Towerstars ihre blaue Linie weitgehend solide verteidigten, waren Höhepunkte in der Anfangsphase ziemlich Mangelware. Deutlich mehr Spannung im Spiel gab es in der 6. Minute: Zeitgleich mussten Florin Ketterer und Lukas Mühlbauer auf die Strafbank. Die doppelte Unterzahl über zwei Minuten meisterten die Oberschwaben allerdings gut und schadlos.
Eine Strafzeit war es dann aber doch, die in der 13. Minute den entscheidenden Vorteil brachte. Diesmal hatten die Towerstars einen Mann mehr auf dem Eis und ließen die Scheibe geduldig durch die gegnerische Zone laufen. Den ersten Schuss von Nick Latta konnte Weidens Torhüter Daniel Allavena nur zur Seite abprallen lassen, dort stand Adam Payerl für den Nachschuss bereit – die Führung für die Towerstars. Diese hatte dann bis zur ersten Pause Bestand, wobei beide Mannschaften davor die eine oder andere Möglichkeit auf Tore hatten.
Im zweiten Spielabschnitt sahen die 1.685 Zuschauer ein anderes Spiel. Weiden wirkte deutlich selbstbewusster und ergriff jetzt selbst die Initiative. Die Towerstars mussten höllisch aufpassen, nicht ständig überlaufen zu werden. Auch wenn sich die Hausherren im Ravensburger Drittel festgesetzt hatten, wurde es immer wieder gefährlich für das Tor von Ilya Sharipov. Da die verstärkte Offensivarbeit der Oberpfälzer aber auch Räume öffnete, hatten die Towerstars durchaus ihre Möglichkeiten. Diese wurden allerdings nicht genutzt – mitunter, weil der letzte Pass nicht präzise auf den Schläger des Kollegen kam. In der 35. Minute rückte dann erneut eine Strafzeit in den Mittelpunkt. Robbie Czarnik wurde nach einem Beinstellen mit zwei Minuten bestraft, diesmal nutzten die Blue Devils das Powerplay aus. Luca Gläser kam auf Höhe des linken Bullypunkts frei zum Schuss, und die Scheibe schlug platziert im rechten Torwinkel ein. Mit dem Ausgleich drohte die Partie zu kippen, die Towerstars gerieten immer wieder unter Druck.
Dass Leo Korus 12 Sekunden vor Ablauf des zweiten Spieldrittels noch eine Strafzeit aufgebrummt bekam, war für den Schlussabschnitt freilich wenig vielversprechend. Die Towerstars hatten sich in der Pause aber gut auf das gegnerische Powerplay eingestellt und überstanden die Unterzahl schadlos. Danach wog die Partie ständig hin und her und bot eine Mischung aus verbissen und verkrampft, aber auch von gut aufgebauten und flüssigen Spielzügen. Über das Tempo kamen die Towerstars dann in der 47. Minute zu ihrem zweiten Treffer. Als ein Schuss von Fabian Dietz erneut zur Seite abgeprallt wurde, staubte der im richtigen Moment nach vorne orientierte Philipp Mass zum 1:2 ab. Zunächst wirkten die Gastgeber samt Heimpublikum geschockt. Das machte sich in zwei Strafzeiten sowohl in der 49. als auch in der 58. Minute bemerkbar. Da die Towerstars diese Überzahlchancen aber nicht nutzen konnten, wurde es nochmals spannend – und wie! Die Schlussminute lief schon, als Weidens Goldhelm Tyler Ward aus der eigenen Zone angespielt wurde und in Richtung Ravensburger Tor zog. Ilya Sharipov parierte allerdings die Szene und rettete seinem Team letztlich den Sieg.
Am Sonntag haben die Towerstars die gute Chance, auf eigenem Eis nachzulegen. Zu Gast sind die Eispiraten Crimmitschau, die gegen Selb ihren dritten Sieg in Folge feierten und die „Rote Laterne“ der DEL2 an den EC Bad Nauheim weiterreichten. Spielbeginn ist um 18:30 Uhr