Die Ravensburg Towerstars haben sich am Sonntagabend für einen harten und disziplinierten Kampf in Krefeld mit dem zweiten Sieg der Halbfinalserie belohnt. Robbie Czarnik und Vincent Hessler waren beim glatten 0:2 Auswärtssieg die Torschützen.
Die Towerstars waren bereits am Samstagvormittag nach Krefeld aufgebrochen und konnten so die physische Belastung der Reisezeit entlasten. Gut vorbereitet sahen sich die Oberschwaben auch durch eine morgendliche Eistrainingseinheit in der Yayla Arena. Und die war rund 7 Stunden später prall gefüllt und mit 7885 Zuschauern fast ausverkauft. Noch nie hatte ein Ravensburger Team vor solch einer Kulisse gespielt und wichtig war es da zunächst einmal, die Anfangsminuten gut zu überstehen. Die Gastgeber legten von Beginn an ein hohes Tempo vor und insbesondere zwischen der 4. und 6. Minute waren die Ravensburger Cracks tief in der eigenen Zone eingeschnürt. Vor allem die Krefelder Paradereihe um Topscorer Marcel Müller brachte die Towerstars ordentlich in Bedrängnis.
Ab der 10. Minute waren die Towerstars aber deutlich besser im Spiel angekommen, das Vorchecking funktionierte effektiver und verstärkt konnten schnelle Gegenangriffe gefahren werden. So auch nach knapp 12 Minuten, als Josh MacDonald einen starken Pass auf Robbie Czarnik brachte und dieser im zweiten Versuch den Puck hinter Hendrik Hane zum 0:1 im Netz der Gastgeber unterbrachte. Eine halbe Minute später winkte der Ausbau der Führung, als sich Justin van der Ven in der Ravensburger Zone ein Beinstellen leistete. Das Powerplay lief vorwiegend in der zweiten Hälfte der gegnerischen Strafzeit gut, es fehlte allerdings die finale Einschussmöglichkeit. Dies galt auch für ein Powerplay der Gastgeber ab der 15. Minute. Jonas Langmann musste sich zwar einige Male ordentlich strecken, die Defensive rackerte aber aufopferungsvoll. Bei der hauchdünnen Führung blieb es auch bis zur ersten Pause.
Zum zweiten Spielabschnitt kamen die Towerstars selbstbewusst aus der Kabine und übernahmen sofort das Kommando. Schade war hier, dass die stark aufgezogenen Angriffe nicht von Erfolg gekrönt waren. Auch eine numerische Überzahl ab der 23. Minute blieb ohne Ertrag. Das 0:2 vor Augen hatte hier vor allem Charlie Sarault, der beim Nachschuss direkt vor dem Tor noch in letzter Sekunde gestört werden konnte, gleiches galt für Nick Latta.
Nach rund 10 im Mitteldrittel gespielten Minuten kippte das Spiel allerdings wieder in die Richtung der Hausherren, die fortan Jonas Langmann im Ravensburger Tor mehrfach prüften. In der 31. Minute rettete dann ein gerade noch dazwischen gebrachter Schläger bei einem 2 gegen 1 Break, vier Minuten später parierte der Towerstars Schlussmann einen Alleingang von Zach Magwood. In der Schlussphase war die Partie jedoch wieder vollkommen ausgeglichen – ebenso der Spielstand nach 40 Minuten.
Es war klar, dass sich die Towerstars im Schlussabschnitt auf eine zielstrebige Offensive der Pinguine einstellen mussten. Hier gleich von Beginn an schon in der neutralen Zone aggressiv zum Puck zu gehen, war eine offensichtliche Vorgabe von Towerstars Coach Peter Russell. Das leitete schon nach 28 Sekunden eine Chance für Nick Latta ein, dieser scheiterte allerdings an Pinguins Keeper Hendrik Hane. Vergessen war die vergebene Möglichkeit knapp eine Minute später. Die dritte Sturmreihe war auf dem Eis und für Vincent Hessler war nach einem Abstimmungsproblem der Krefelder Hintermannschaft plötzlich der Weg frei. Der 25-Jährige schob nach entschlossenem Antritt den Puck trocken durch die Beinschienen des gegnerischen Keepers. Sämtliche Zuschauer in der Yayla Arena wussten nicht, wo der Puck ist – allerdings der Hauptschiedsrichter, der das Tor signalisierte. Zwar mussten die Towerstars noch kurz auf die Bestätigung des Videobeweises warten, doch dann war das 0:2 Fakt.
Die restlichen 18 Minuten verteidigten die Towerstars aufopferungsvoll und diszipliniert diesen Spielstand und auch als 140 Sekunden vor Ende Pinguins Trainer Boris Blank den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis holte, brannte nichts mehr an. Die Towerstars sicherten sich auch im zweiten Spiel der “Best-of-seven” Serie den Sieg. „Dies war definitiv das beste Auswärtsspiel, seit ich in Ravensburg wieder übernommen habe”, lobte Coach Peter Russell sein Team.” In der fantastischen Atmosphäre waren wir im ersten Drittel zwar mächtig unter Druck, aber alle haben gut dagegengehalten. Wir sind sehr froh über den Sieg, aber es gibt noch jede Menge Eishockey in dieser Serie zu spielen.“