Vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde mussten die Towerstars einen Dämpfer einstecken. Das Team von Coach Peter Russell unterlag bei den Heilbronner Falken mit 2:3. Der Kampf um die Topplätze der DEL2 bleibt damit höchst spannend.
Auch beim Gastspiel in Heilbronn am Sonntagabend gab es punktuelle personelle Veränderungen. Die Ingolstädter Förderlizenzspieler Louis Brune und Niklas Hübner mussten aufgrund von Ausfällen des PENNY DEL Kooperationspartners wieder zurück zu ihrem Stammclub, dafür stand Philpp Krauß zum zweiten Mal in dieser Saison für Ravensburg auf dem Eis. Um mit drei kompletten Defensivpaaren agieren zu können, wurde der etatmäßige Stürmer Vincent Hessler an diesem Abend umfunktioniert. Und die Oberschwaben hatten einen Start nach Maß. Nur knapp eineinhalb Minuten waren gespielt, da zog Philipp Krauß entschlossen in Richtung Falken Tor und bediente den mitgelaufenen Louis Latta. Der lupfte die Scheibe dann trocken zum 0:1 ins Netz.
Die frühe Führung verhalf dem Team von Coach Peter Russell zu weiterer Spielkontrolle. Der Puck lief schnörkellos durch die neutrale Zone, das eher zögerliche Vorchecking der Gastgeber wurde mehrfach ausgehebelt. Hatten sich die Ravensburger in der gegnerischen Zone festgesetzt, wurde es sofort brandgefährlich. So auch in der 7. Minute, als Vincent Hessler die Scheibe aufs Tor brachte und der von der Schlägerkelle von Robbie Czarnik abgelenkte Puck unhaltbar unter der Latte einschlug. Eine Strafzeit gegen Philipp Krauß sollte nach rund 13 Minuten die Gastgeber deutlich besser ins Spiel bringen. Zwar überstanden die Oberschwaben das gegnerische Powerplay schadlos, Heilbronn kam aber immer häufiger gefährlich vor das Tor und Jonas Langmann musste mehrfach in höchster Not retten. Geschlagen war der Ravensburger Keeper allerdings nach einem verdeckten Schuss von der linken Bande durch Justin Kirsch. Unglücklich war der 1:2 Anschlusstreffer auch vor dem Hintergrund, dass das erste Tor der Falken exakt mit der Schlusssirene kam.
Für den zweiten Spielabschnitt hatte Heilbronn den Schwung über die Pause mitgenommen, die Towerstars fanden in den Anfangsminuten nur schwer den Rhythmus. Das sollte sich allerdings nach rund vier Minuten ändern, denn das Vorchecking wurde wieder deutlich effektiver und nach erfolgter Puckeroberung konnten sich die Oberschwaben mehrfach in Powerplay-Manier im gegnerischen Drittel festsetzen. Erneut sollte eine Strafzeit diese Phase unterbrechen. Josh MacDonald musste in der 30. Minute wegen Beinstellens auf die Strafbank, Alexander Tonge verbuchte mit einem Schuss an das linke Kreuzeck definitiv die hochkarätigste Chance auf den 2:2 Ausgleich.
Die Towerstars eroberten sich einige Spielanteile in der neutralen Zone aber zurück und sorgten wieder für mehr Druck. Vor allem in der Schlussphase des Mitteldrittels war dies deutlich. So bekamen die Ravensburger Cracks aufgrund einer Strafzeit gegen Heilbronn die gute Möglichkeit, die Führung auszubauen. Doch dieses Powerplay blieb genauso ungenutzt, wie zwischen der 43. und 46. Minute. 19 Sekunden nachdem der Gegner wieder komplett auf dem Eis gestanden war, setzte es eine Strafe gegen Josh MacDonald. Noch brenzliger wurde es 39 Sekunden später: Als sich dann auch noch für Fabian Dietz die Tür zur Strafbank öffnete, schlugen die Falken zu. Stefan Della Rovere drückte die Scheibe zum 2:2 Ausgleich über die Linie. Die Oberschwaben, die zumindest die zweite Strafe überstanden, gerieten danach weiter unter Druck – mit nachhaltigen Folgen. Als ein Nachschuss in der 51. Minute vor dem Torraum nicht weggeräumt werden konnte, setzte Ryan Valentini erfolgreich zum 3:2 nach. Die Zeit lief nun für die Gastgeber, die fortan clever in der Defensive standen und kaum mehr hochkarätige Möglichkeiten zuließen. Zweieinhalb Minuten vor Ende nahm Towerstars Coach eine Auszeit und ging mit der Herausnahme des Torhüters volles Risiko. Doch diese brachte am Ende nichts mehr ein.
„Leider haben wir nach der Führung nicht mehr von unserem Puckbesitz profitiert und deutlich zu wenig Scheiben und eigene Stürmer vor das Tor gebracht. Heilbronn hat uns das Leben enorm schwer gemacht. Dies sind Spiele, aus denen wir auch für die Playoffs lernen müssen”, sagte Towerstars Coach Peter Russell nach dem Spiel.