Mit einem 4:2 Erfolg bei den Tölzer Löwen haben die Towerstars den Abstand auf die Tabellenspitze auf drei Punkte reduziert. Die Partie war allerdings hart umkämpft und fand erst in der Schlussphase die Entscheidung.
Die Towerstars sahen sich sofort nach dem Anspielbully selbstbewussten Tölzer Löwen gegenüber, die zwar nur zwölf Feldspieler auf dem Spielberichtsbogen stehen hatten, allerdings mit Tempo in die Ravensburger Zone drängten. Torhüter Enrico Salvarani brauchte sich über mangelnde Beschäftigung in den Startminuten wahrlich nicht zu beschweren. Beispielsweise musste er nach drei Minuten gegen Tom Horschel retten, der frei im Slot auftauchte.
Nach rund fünf Minuten waren auch die Towerstars im Spiel und sie kamen durch Vincenz Mayer zur ersten guten Chance. Allerdings war auch Jimmy Hertel im Tor der Gastgeber beim verdeckten Schlenzer aus der Halbdistanz zur Stelle. Nur eine halbe Minute später setzte es gegen Julian Eichinger nach einem Zweikampf vor dem eigenen Tor eine Strafzeit. Die numerische Unterzahl spielten die Oberschwaben durchaus gut über die Zeit, doch gerade als der Ravensburger Verteidiger von der Strafbank zurück sprintete, schlug die Scheibe zum 1:0 für Bad Tölz ein. Die Oberschwaben hatten vereinzelt gute Szenen im gegnerischen Drittel, Bad Tölz verteidigte allerdings sehr kompakt und startete vor allem immer wieder brandgefährliche Konter.
Die Drittelpause kam für Coach Peter Russell durchaus gelegen, es mussten ein paar taktische Stellschrauben gedreht werden. Bevor diese Wirkung zeigen konnten, galt es allerdings erst einmal eine weitere Unterzahl aufgrund einer Strafzeit gegen Charlie Sarault zu überstehen. Danach übernahmen die Oberschwaben immer mehr das Kommando und erhöhten das Tempo. Als in der 27. Minute erstmals die Hausherren einen Akteur auf der Strafbank sitzen hatten, schlug das Ravensburger Powerplay zu. Julian Eichinger zog kurz nach der blauen Linie ab und Sam Herr fälschte unhaltbar für Jimmy Hertel zum 1:1 Ausgleich ab.
Dieser Treffer tat den Oberschwaben wahrlich gut, denn der Druck auf den Gegner wurde weiter aufrechterhalten. Knapp zweieinhalb Minuten später zischte die Hartgummischeibe erneut ins Netz der Tölzer Löwen. Diesmal hatte Tim Sezemsky aus rechter Position abgezogen und Neuzugang Nick Latta hielt seinen Schläger entscheidend rein. Über die 2:1 Führung durften sich die Towerstars samt mitgereisten Fans aber nur 51 Sekunden freuen. Alexander Fichtner bediente den an der Mittellinie gestarteten Pascal Aquin, dieser überwand Enrico Salvarani anschließend mit einem platzierten Schuss ins lange Eck.
Wirklich geschockt wirkten die Cracks von Coach Peter Russell durch den postwendenden Ausgleich jedoch nicht. Die Pässe liefen weiterhin flüssig durch die neutrale Zone und weil Jimmy Hertel einen leicht flatternden Schuss von Tim Sezemsky von der Brust abprallen ließ, vollendete Kapitän Vincenz Mayer dreieinhalb Minuten später zur 2:3 Führung. Diese hatte bis zur zweiten Pause Bestand, auch dank eines gut sortierten Unterzahlspiels in der 35. Minute.
Im Schlussabschnitt checkte Bad Tölz nur noch sporadisch vor und lauerte stattdessen auf Konter, welche die Towerstars aber nur höchst selten zuließen. So kontrollierten die Oberschwaben das Spiel deutlich und hatten auch die besseren Möglichkeiten. Eine Chance der hochkarätigen Art hatte beispielsweise David Zucker in der 52. Minute, er konnte frei vor dem Torraum postiert den Puck aber nicht an Jimmy Hertel vorbeischieben. Eine Minute später hatte Robbie Czarnik zudem Pech mit einem Pfostenschuss. Viereinhalb Minuten vor Ende war die Vorentscheidung allerdings gefallen. Tim Sezemsky hielt aus der zweiten Reihe drauf und der Puck schlug zum 2:4 ein. Es war der erste DEL2-Treffer in der jungen Karriere des 19-jährigen Verteidigers.
In der 59. Minute keimte aufgrund einer Strafzeit gegen Julian Eichinger zwar noch leichte Hoffnung bei den Oberbayern auf und Löwen-Trainer Kevin Gaudet holte den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, das brachte allerdings keine Resultatsveränderung mehr.
“Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und haben Bad Tölz zu viel Platz und Chancen gelassen. In den zweiten 30 Minuten lief es dann aber deutlich besser”, resümierte Towerstars Trainer Peter Russell. “Es hat sich allerdings wieder einmal gezeigt, dass Bad Tölz auch mit dem dünnen Kader sehr gefährlich sein kann”, ergänzte er.