Die Begegnung war jedoch ein Wechselbad der Gefühle und der Siegtreffer fiel erst in der 58. Spielminute durch einen Foul-Penalty.
Zu den schon im Vorfeld gemeldeten Ausfällen gesellte sich auch noch Hans Detsch, den eine Magen-Darm Grippe ereilte und den Kader auf exakt 15 Feldspieler und zwei Torhüter reduzierte. Schon in den Anfangsminuten entwickelte sich dennoch eine attraktive und kurzweilige Partie, in der die Towerstars klar die Marschroute erkennen ließen, früh die Initiative übernehmen zu wollen. Das gelang auch prompt, denn nach fünfeinhalb Minuten besorgte Mathieu Tousignant den Führungstreffer. Lukas Slavetinsky schlenzte aus rechter Position aufs Tor und der abgefälschte Puck segelte über die Fanghand von SCR-Keeper Jochen Vollmer. Diesen Start hatten die Towerstars vor starke Zuschauerkulisse von 3252 Zuschauern offensichtlich gebraucht, denn nur 51 Sekunden später besorgte Austin Smith auch schon das 2:0. Die erste Ravensburger Paradereihe setzte erfolgreich nach und Austin Smith traf letztlich mit einem Heber. Als weitere vier Minuten später Nachwuchstalent Simon Klingler sein erstes DEL2-Tor im Profiteam der Towerstars erzielte, schien dieses letzte Heimspiel der Hauptrunde eine mehr als erfreuliche Richtung zu nehmen.
Danach gab es aus Ravensburger Sicht aber mehrfache Bedrängnis, denn die Gäste konnten dreimal in numerischer Unterzahl agieren und Towerstars Torhüter Matthias Nemec musste mehrfach in höchster Not retten. Es zeichnete sich damit auch bereits ab, was im Mittelabschnitt über die Bühne gehen sollte. Garmisch stellte die größten defensiven Probleme ab und kam nach zwei Minuten bereits zum 1:3 Anschlusstreffer. Ob der Treffer so zustande gekommen wäre, hätten die Unparteiischen ein klares Foul hinter dem Ravensburger Tor geahndet, steht freilich auf einem anderen Blatt. So konnte Connolly aus der Halbdistanz die Werdenfelser zurück ins Spiel bringen. Die Towerstars reagierten allerdings trotzig und setzten den Gegner schnell wieder unter Druck. Ein fatales Manko war jedoch die Chancenverwertung. Zwischen der 25.- und 32. Minute ließen allein die erste Sturmreihe vier Riesenchancen aus, als sie alleine vor Vollmer zum Abschluss kam, dieser allerdings stark parierte.
Über den fünf oder sechsten Gegentreffer hätten sich die Werdenfelser wohl nicht beschweren dürfen, doch das Spiel nahm eine Wendung. Sean Fisher brach in der 31. Minute mit einem Break durch und vernaschte nicht nur die Ravensburger Verteidigung bei seinem Sprintduell, sondern auch Torhüter Matthias Nemec, nur noch 3:2. Die Towerstars kamen jetzt ordentlich ins Wanken und nachdem sie eine doppelte Unterzahl noch schadlos überstanden, fiel der 3:3 Ausgleichstreffer rund drei Minuten vor der zweiten Pause. Wieder hinkte die Zuordnung zwei Schritte in der Ravensburger Defensive dem Gegner zwei Schritte hinterher, Gschmeißner setzte den Puck letztlich freistehend in die Maschen.
Der Schlussabschnitt offenbarte dann ein Spiel, das durchaus Play-off Charakter hatte. Beide Teams zeigten, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Dabei kam es auch zu aggressiveren Zweikämpfen, die für die Towerstars auch zweimal in Unterzahlsituationen mündeten. Inder 51. Minute konnte allerdings Austin Smith ein Break fahren und wurde letztlich bei seiner Chance klar gefoult Den fälligen Penalty konnte er allerdings nicht verwerten. Das Spiel blieb weiter hochspannend, die Gäste hatten in der Schlussphase sicherlich mehr vom Spiel und auch die klareren Chancen. Doch Matthias Nemec überzeugte wie auch sein Gegenüber mit guten Reflexen. Nicht wenige Zuschauer rechneten wohl mit einer Verlängerung, doch dann kam es zu einem weiteren Foul-Penalty. Diesmal wurde Radek Krestan mit einem exakten Pass auf die Reise geschickt und von Mayr mit einem Haken am Torschuss gehindert. Den Penalty verwandelte der Towerstars Kapitän souverän und die Oberschwaben lagen mit 4:3 in Front. Dabei blieb es letztlich auch und da die Starbulls Rosenheim doch etwas überraschend mit 1:4 in Kaufbeuren unterlagen, war das Ticket für das Viertelfinale vorzeitig gesichert. Aufgrund der Niederlagen von Kassel und Bad Nauheim haben die Towerstars in den verbleibenden zwei Spielen auch vielversprechende Möglichkeiten, das Heimrecht für das Viertelfiale zu schaffen. Am Sonntag sind die Oberschwaben in Crimmitschau zu Gast, je nach Ausgang der Sonntagsbegegnung könnte es dann zum Show-Down um Platz 3 in Kassel kommen.
eishockey.net / PM Ravensburg