Dank einer taktisch disziplinierten Leistung und effektiven Specialteams feierten die Ravensburg Towerstars einen hochverdienten 7:1 Auswärtssieg bei den Wölfen des EHC Freiburg.
Die Towerstars starteten in weitgehend gleicher Aufstellung wie beim Spiel drei Tage zuvor gegen Bayreuth. Lediglich die Gäste vom Kooperationspartner Ingolstadt hatten sich geändert. Statt Simon Gnyp und Enrico Henriquez-Morales kamen diesmal Louis Brune und Davis Koch zum Einsatz. Wie schon vor dem Jahreswechsel pausierte Georgiy Saakyan, da aufgrund des verletzungsbedingten Fehlens von Fördervertragsspieler Alexander Dosch nur 18 Feldspieler in der Aufstellung stehen durften.
Die Towerstars übernahmen in der Freiburger „Echte Helden Arena“ sofort die Initiative. Die Scheibe wurde schnell gespielt und das sorgte sofort für Druck auf die Freiburger Abwehr. Auch nach knapp zwei Minuten, als Freiburgs Hagen Kaisler beim Klärungsversuch der Puck über die Glasumrandung segelte und es dafür eine zweiminütige Strafzeit gab. Das Powerplay stand größtenteils gut, der Führungstreffer blieb jedoch aus. Auch danach hatten die Ravensburger Cracks deutlich mehr vom Spiel und die klareren Chancen. So auch in der 7. Minute, als David Zucker nach einem 2 gegen 1 Break frei vor Wölfe Keeper Patrik Cerveny stand, der Winkel beim Abschluss aber zu spitz war. Vincenz Mayer scheiterte dann in der 13. Minute mit einem Schuss aus der Halbdistanz, zudem hatte Charlie Sarault eine Minute vor der ersten Pause den sicherlich hochverdienten Führungstreffer auf dem Schläger. Von Sam Herr bedient, fand er im Slot den Meister in Patrik Cerveny.
Auf der Gegenseite hatte Towerstars Torhüter Jonas Langmann deutlich weniger zu tun, allerdings war auch Freiburg in der 10. Minute dem Führungstreffer um Zentimeter nahe. Einen Schlenzer von Marc Wittfoth wehrte der Ravensburger Keeper mit der Stockhand ab, der Puck senkte sich allerdings in Richtung Tor und wurde gerade noch rechtzeitig aus dem Torraum gekratzt.
Im zweiten Spielabschnitt war das Spielgeschehen zunächst etwas offener. Freiburg stand kompakter in der neutralen Zone und machte die Passwege der Towerstars enger. Die Gastgeber konnten dadurch auch einige ihrer gefährlichen Konter ansetzen, das sorgte verstärkt für Gefahr. Eine Strafzeit gegen Robbie Czarnik bescherte den Wölfen nach 27 Minuten noch zusätzlich Druck auf das Ravensburger Tor. Doch wie schon so oft in den vergangenen Wochen standen die Unterzahlformationen solide.
Ab der zweiten Hälfte des Mitteldrittels bekamen die Oberschwaben dann wieder Übergewicht und das brachten sie auch auf die Anzeigentafel. Dreieinhalb Minuten vor der Pause kam Vincenz Mayer aus halblinker Position frei zum Schuss und besorgte die Führung. Bis zum Torjubel mussten die Cracks von Coach Peter Russell aber noch warten. Da es kurz zuvor zu einem Freiburger Schuss an die Unterkante der Towerstars Latte kam, kontrollierten die Unparteiischen zunächst diese Szene per Videobeweis. Doch dann war das 0:1 Fakt und mit diesem hauchdünnen, aber nicht unverdienten Vorsprung ging es zum zweiten Mal in die Kabine.
Die Riesenmöglichkeit auf den Ausbau der Führung sollte sich den Towerstars in der 25. Minute eröffnen. Nachdem die Ravensburger Cracks mehrere Minuten lang Druck auf das Freiburger Tor gemacht hatten, leistete sich Simon Danner einen deutlich zu rustikalen Einsatz und bekam dafür eine Strafzeit aufgebrummt. Das Powerplay dauerte nur 40 Sekunden, dann stand Fabian Dietz am linken Pfosten frei und drückte zum 0:2 ein. Von einer Vorentscheidung konnte allerdings keine Rede sein, denn Freiburg schlug zurück. Sam Herr kassierte in der 49. Minute eine etwas unglückliche Strafe wegen Stockchecks, das fällige Überzahlspiel nutzte Freiburg prompt zum 1:2. Es zeichnete die Towerstars wie schon in den Spielen zuvor aus, dass sie den Gegentreffer gut wegsteckten und ihre taktische Disziplin einhielten. Zehn Minuten waren im Schlussabschnitt gespielt, als die Wölfe in der neutralen Zone erneut ein taktisches Foul zogen, wieder lief das Powerplay präzise und Charlie Sarault hämmerte die Scheibe vom rechten Bullypunkt aus zum 1:3 in die Maschen.
Die Antwort auf die Frage, ob die Gastgeber noch einmal genügend Druck für eine spannende Schlussphase aufs Eis bringen konnten, beantworteten die Towerstars mit einer überzeugenden Konsequenz. Viereinhalb Minuten vor Ende erhöhte Andreas Driendl auf 1:4, danach brachen sprichwörtlich alle Dämme. Josh MacDonald, Vincenz Mayer sowie Sam Herr schraubten den Spielstand sogar noch bis auf 1:7 nach oben.
„Es ist immer verdammt schwer in Freiburg zu spielen, aber die Jungs haben ein tolles Spiel mit mannschaftlicher Geschlossenheit geboten“, zeigte sich Towerstars Coach Peter Russell hochzufrieden mit dem ersten Sieg des neuen Jahres.