Das entscheidende dritte Spiel im Halbfinale war für Freitagabend angesetzt. Die Tilburg Trappers empfingen die Bietigheim Steelers in der heimischen Stappegoor-Eisarena. Die Gäste reisten mit einer komfortablen 2:0-Führung in der Serie an.
Für die Trappers galt: Sieg oder Ausscheiden. Ihr Ziel war es, den Rückstand auf 1:2 in der Serie zu verkürzen, um sich eine bessere Ausgangsposition für den Kampf um den Ausgleich zu verschaffen. Doch die Steelers machten den Tilburgern mit einer hochklassigen und effizienten Leistung einen Strich durch die Rechnung. Trotz eines engagierten Auftritts mussten sich die Trappers am Ende geschlagen geben. Spiel 3 endete mit einem deutlichen 3:7 für die Gäste aus Bietigheim.
Starker Beginn der Trappers – doch Effizienz entscheidet
Die Tilburg Trappers starteten energisch in die Partie, hatten mehr Puckbesitz, zeigten großen Siegeswillen und erspielten sich zahlreiche Chancen. Doch gegen die Bietigheim Steelers reicht Kampfgeist allein nicht – es müssen auch Tore fallen.
Trotz zahlreicher Abschlüsse waren es die Gäste, die in Führung gingen. Cedrick Andree konnte einen einfachen Abschluss nicht parieren, wodurch der polnische Verteidiger Pawel Dronia das 0:1 erzielte.
Der Rückstand war ein harter Schlag – sowohl für die Spieler auf dem Eis als auch für die Fans auf den Rängen. Die Trappers hielten zunächst gut mit, doch ab der 14. Minute legten die Steelers einen beeindruckenden Zwischenspurt hin. Innerhalb von sechs Minuten erhöhten sie durch ein Powerplay-Tor von Jan Veselý (0:2), Kapitän Alexander Preibisch (0:3), Marek Racuk (0:4) und Jesse Roach (0:5) auf eine beinahe uneinholbare Führung. Alle Treffer wären theoretisch abwehrbar gewesen, doch die Tilburger Defensive fand kein Mittel gegen die Kaltschnäuzigkeit der Gäste. Nach dem vierten Gegentreffer wurde Cedrick Andree durch Ruud Leeuwesteijn ersetzt.
Doppeltes Powerplay – beide Teams nutzen ihre Chancen
Im zweiten Drittel keimte kurz Hoffnung auf, als Anthony Rinaldi in einem 5-gegen-3-Powerplay mit einem präzisen Schuss in die linke Ecke den 1:5-Anschlusstreffer erzielte. Doch nur wenige Minuten später bot sich den Steelers dieselbe Überzahlsituation – und auch sie nutzten ihre Chance eiskalt. Eric Němec stellte mit seinem Treffer den alten Abstand wieder her. Noch vor der zweiten Drittelpause erhöhte Racuk mit seinem zweiten Tor des Abends auf 1:7.
Trappers zeigen Moral in der Schlussphase
Trotz des hohen Rückstands gaben sich die Tilburger nicht auf. Im Schlussdrittel zahlte sich ihr Engagement aus, und ein Schussverhältnis von 11:6 mündete in zwei Toren für das Team von Todd Warriner.
Danny Stempher verkürzte mit einem scharf platzierten Schuss auf 2:7. Kurz vor Spielende wurde Marvin Timmer in die Kabine geschickt, doch selbst in Unterzahl gelang den Trappers noch ein schöner Treffer: Kobe Roth erzielte in der vorletzten Minute das 3:7.
Angesichts der spielerischen Qualität und Effektivität der Steelers war das Ergebnis gerecht. Dennoch hätten die Trappers für ihren unermüdlichen Kampfgeist eigentlich mehr verdient. Ihr Ziel, die Serie auf 1:2 zu verkürzen, blieb unerreicht.
Spiel 4 – Trappers brauchen ein Wunder
Am Sonntag folgt das vierte Spiel in Bietigheim. Die Tilburg Trappers stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen einen echten „Houdini-Act“ vollführen, um die Serie am Leben zu halten und ein entscheidendes fünftes Spiel zu erzwingen.
Doch im Eishockey ist alles möglich. Oder um es mit den Worten von Lenny Kravitz aus dem Jahr 1991 zu sagen: „It ain’t over ’til it’s over.“
Quelle:
Tilburg Trappers