Dank eines überragenden Auftaktdrittels sichern sich die Iserlohn Roosters im vierten Westderby gegen die Krefeld Pinguine mit einem 5:2 den dritten Saisonsieg. Die Premiere von Steve Whitney lief gut, Andy Jenike aber wurde in den Schlussminuten um seinen Shut-Out gebracht.
„Plan aufgegangen“ – Mit dieser Schlagzeile könnte man die ersten zwanzig Minuten versehen. Die Roosters zelebrierten Hockey auf ganz hohem Niveau gegen einen Gegner, der spätestens nach dem 0:2-Rückstand beeindruckt war und die eigene taktische Ausrichtung schleifen ließ. Aber der Reihe nach: Gerade einmal 13 Sekunden waren gespielt, als Sutter per Konter die Sauerländer in Führung brachte. Nach einem Traumpass von Griffin Reinhart aus der eigenen Zone, stand der Kanadier plötzlich völlig frei vor dem gegnerischen Kasten und ließ dem jungen Nikita Quapp keine Chance. Im ersten Powerplay spielten die Sauerländer Kombinationshockey mit einer klaren Vision. Grenier als Ideengeber zauberte die Scheibe zu Aubin, der überragend abschloss (8.). Anschließend wirkten die Pinguine übermotiviert, versuchten jeden Check zu beenden und brachten sich so selbst aus der Position. Das Resultat: Philip Riefers und sein 3:0, vorbereitet vom Brüderpaar Whitney, das mit ganz viel Tempo und gutem Auge diesen Treffer vorbereitete (12.). Als dann auch noch Reinhart, 50 Sekunden vor Drittelende zum 4:0, erneut in Überzahl traf, wäre das Tapper-Team bei voller Halle wohl mit überschwänglichem Applaus in die Kabine verabschiedet worden. Wer so viel Schlittschuh läuft, so gut nach hinten arbeitet, einen so klaren Plan verfolgt, hat sich solch einen Vorsprung verdient, der auch in der Höhe in Ordnung ging. Natürlich darf man nicht vergessen, dass der Gegner als Tabellenletzter nicht mit der größten Stabilität angereist war. Doch auch gegen andere Teams aus der Liga hätten die Sauerländer nach diesem Auftaktdrittel in Führung gelegen.
So stark wie das erste Drittel war, umso schwächer präsentierte sich das Team im Mittelabschnitt. Erkennbar mindestens drei Gänge zurückgeschaltet, lief kaum noch etwas nach Plan. Das begann im Aufbau. Weil die Iserlohner zu wenig Schlittschuh liefen, kamen die Pinguine, die ihrerseits den Goalie gewechselt hatten, immer schnell in die Pässe der Blau-Weißen, durchkreuzten auch die Kombinationen in der neutralen Zone und erst recht im eigenen Drittel. Nur mit Distnazschüssen waren die Sauerländer gefährlich, Belov aber erlaubte keinen Rebound, hielt seinen Kasten sauber. Die beste Chance hatte 5:25 Minuten vor dem Ende Baxmann mit einem Schuss, der an die Latte krachte. Auch in den zwei Überzahlspielen blieben die Gäste ohne weiteren Gegentreffer. Es war beiden Teams anzumerken, dass es eben 4:0 für die Hausherren stand, denen ihr Verwaltungsmodus nicht zum Verhängnis wurde.
Im Schlussabschnitt gelang es den Roosters dann, wieder etwas mehr Akzente zu setzen. Mehr Engagement war aber einfach nicht nötig, denn die Krefeld Pinguine hatten an diesem Abend nicht das Potential den Gastgebern wirklich gefährlich zu werden. Ärgerlich war ein abgefälschter Krefelder Schuss ins Gesicht von Verteidiger O´Connor, der sichtlich Schmerzen hatte, sich trotzdem aufrappelte und ungestützt in die Kabine gehen konnte. Der Kanadier fuhr noch am Abend ins Krankenhaus, eine konkrete Diagnose stand um Mitternacht noch aus.
Zurück zum Spiel: Offensiv legten die Sauerländer einen weiteren schönen Treffer von Sutter nach, den abermals die Whitney-Brüder vorbereiteten (55.). Leider hatten auch die Pinguine in der Schlussphase noch einmal zwei gute Momente trafen durch Olson und Buncis zum 2:5-Endstand. In diesem Momenten hätte das Team deutlich mehr für Keeper Jenike tun müssen, der sich seinen zweiten Shutout der Saison redlich verdient gehabt hätte. Mehr als Ergebniskosmetik war dieses Aufflackern der Gäste dann aber auch nicht mehr, sodass am Ende ein verdienter Heimsieg nach einem überragenden ersten Drittel stand.