Um 21.40 Uhr gab es gestern Abend kein Halten mehr. Mit dem vierten Sieg in der Play-off-Serie gegen den EHC Bayreuth machte der VER Selb den Einzug in die Aufstiegsrunde zur zweiten Liga perfekt. "Frankfurt, wir kommen", skandierten die Selber Anhänger. Die Frankfurter "Löwen" sind am 28. März voraussichtlich erster Gastgeber für die "Wölfe", die gestern noch einmal all ihre Kampfkraft in die Waagschale werfen mussten. Die "Tigers" hatten sich trotz der zwei Niederlagen in den ersten beiden Spielen der Play-off-Serie noch lange nicht aufgegeben. Sie wirkten zu Beginn wieder etwas leichtfüßiger als die "Wölfe". Und sie belohnten sich dieses Mal früh. Bereits nach vier Minuten traf Geigenmüller zum 0:1. Der VER Selb antwortete mit wütenden Angriffen und erspielte sich einige Möglichkeiten. Die zunächst beste durch Fiedler, der sich alleine durchgetankt hatte, aber an Torwart Sievers scheiterte. Die "Wölfe" übten immer mehr Druck aus und kamen zu immer mehr Chancen.
Moosberger zielte aus aussichtsreicher Position über den Kasten. Kurz darauf trudelte der Puck nach Geisbergers Schuss die Linie entlang. In der 14. Minute dann aber doch der verdiente Ausgleich. Nach einer einmal mehr unübersichtlichen Situation vor dem Bayreuther Kasten konnte Torwart Sievers die schwarze Scheibe nicht festhalten und Fiedler stocherte sie über die Linie. Der VER drängte weiter, wollte nun die Führung. Die fiel in der 19. Minute. Mudryks Schuss ließ Sievers abprallen, Piwowarczyk war zur Stelle und sorgte unter den Selber Fans für Hochstimmung. Die hielt aber nicht lange an. 43 Sekunden vor Drittelende nutzte Bartosch eine kleine schwäche von VER-Keeper Suvelo zum Ausgleich. Die anschließende Pause kam gerade recht für Spieler und Anhänger zum durchschnaufen nach den abwechslungsreichen und intensiv geführten ersten 20 Minuten.
Auch im zweiten Drittel lieferten sich beide Mannschaften eine hart umkämpfte Partie auf Augenhöhe, bei der die gut 3500 Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen. Selbst der Linienrichter lebte gefährlich und wurde kurzerhand einmal hinter die Bande gecheckt. In der 26. Minute hatten die Hausherren gleich zwei Mal die Führung auf dem Schläger. Zunächst scheiterte Hördler am stark reagierenden Sievers. Nach Piwowarczyks Schuss kratzte Wolsch den Puck fast von der Linie. In der Halle herrschte eine prächtige Play-off-Stimmung, die Schiedsrichter Müns in der immer giftiger werdenden Partie mit einigen fragwürdigen Entscheidungen gegen die "Wölfe" noch mehr aufheizte. Nach einer halben Stunde rettete VER-Keeper Suvelo gegen Bartosch, ehe 60 Sekunden später ein Orkan durch das Stadion fegte.
Mudryk spazierte durch die Bayreuther Reihen, Sievers hielt den Puck nicht fest - und erneut war Piwowarczyk zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Selb führte wieder. Nach einer Strafzeit gegen VER-Kapitän Schadewaldt gerieten die Hausherren gegen Ende des zweiten Spielabschnitts zwar nochmals unter Druck, sie retteten den knappen Vorsprung aber mit letztem Einsatz in die Pause. Als Geisberger die "Wölfe" nach einem Alleingang in der 46. Minute mit 4:2 in Führung schoss, schien Bayreuth geschlagen. Die Halle wurde nun endgültig zum Tollhaus. Die Selber Fans waren nur noch am feiern, sangen sich schon warm für die Aufstiegsrunde zur zweiten Liga.
Doch die Hausherren machten es selbst noch einmal spannend. Geigenmüller nutzte einen Fehlpass der Selber sechs Minuten vor dem Ende zum Anschlusstreffer. Die "Tigers" witterten noch einmal Morgenluft. Die "Wölfe" mussten wieder zittern. Bis vier Sekunden vor der Schlussirene. Bayreuth hatte längst den Torwart vom Eis genommen, als Piwowarczyk nach Puckgewinn von Heilman die Scheibe zum 5:3-Endstand ins verwaiste EHC-Gehäuse schob. Der Rest war Jubel.
eishockey.net/ PM VER Selb
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