Damit rücken die Rot-Gelben gar auf den vierten Tabellenplatz vor.
Die ersten zehn Minuten der Partie waren allerdings die Gäste in nahezu jedem Angriff torgefährlich. Die Hintermannschaft der Kaufbeurer um Torhüter Stefan Vajs hatte gegen Brandl, Geipel und Ostwald zunächst Schwerstarbeit zu verrichten. Doch mit viel Einsatz und einer strikten Taktik bissen sich die Joker gegen den Tabellenführer, der auch mit gutem Forechecking beeindruckte, in die Begegnung. Rob McFeeters' knapp am Tor vorbei zischender Puck läutete eine starke Phase ein, in der die Kaufbeurer auf den Führungstreffer drängen. Auf der Gegenseite hätte Neuzugang Martinek in zwei toll herausgespielten Chancen eigentlich die Führung für sein Team besorgen müssen. Stefan Vajs im Kaufbeurer Kasten zeigte allerdings erneut, dass er sich derzeit in bestechender Form befindet.
Allerdings nutzte der Tabellenführer gleich die erste Überzahlmöglichkeit des Mitteldrittels zur 0:1 Führung. Nachdem zunächst Heiko Smazal mit einem krachenden Schlagschuss nur das Gestänge getroffen hatte, vertändelte ein Kaufbeurer Verteidiger wenige Sekunden später im eigenen Drittel die Scheibe. Maximilian Brandl überraschte Stefan Vajs im Kaufbeurer Kasten mit einem Schuß aus spitzem Winkel. Doch die Joker schlugen nur wenige Zeigerumdrehungen später rasch zurück. Rob Browns Geschoss wurde noch von Christian Grosch abgefälscht, womit der Puck zum umjubelten 1:1 Ausgleich über die Linie rutschte. Das Spiel ging nun rauf und runter mit Chancen auf beiden Seiten. Vor allem die tschechischen Spieler der Cannibals beeindruckten mit ihrer spielerischen Klasse, denen die Joker erhöhten Kampfgeist entgegen setzten. Brady Leisenring wäre beinahe der Führungstreffer gelungen, als er in Überzahl mit einem Volleyschuß das freie Tor verfehlte.
Doch nach einem hervorragend getimten Paß von der blauen Linie von Jannik Woidtke hatte erneut Christian Grosch seinen Schläger dazwischen und fälschte erneut überlegt zur wichtigen 2:1 Führung ab. Die Joker hatten die Partie nun völlig im Griff, was sich allerdings noch nicht am Spielstand zeigen sollte. Jakub Körner startete einen langen Sololauf, der zunächst von Sebastian Vogl im Landshuter Tor gestoppt wurde. Auch die beiden Nachschüsse erneut durch Körner und McFeeters konnte der Cannibals-Torhüter mit Glück und Geschick abwehren. In den letzten Minuten des Mitteldrittels schnürten die Rot-Gelben den Gegner regelrecht in deren Drittel ein und drängten auf das dritte Tor. Doch mit Glück und Geschick retteten sich die Niederbayern in die zweite Drittelpause.
Auch im letzten Drittel das nahezu gleiche Bild. Kaufbeuren drängte auf die Vorentscheidung - Landshut wirkte müde und zunehmend einfallsloser. Levi Nelson übersah bei einem Konter leider seine beiden Reihenkollegen und war in dieser Szene eindeutig zu eigensinnig. Dennoch war der Kanadier, der sich wenig später unter Szenenapplaus erneut die Scheibe erkämpfte, äußerst einsatzfreudig und gab insgesamt ein gutes Comeback. Bärenstark auch der junge Verteidiger Woidtke, der in der 50. Minute mit seiner Kelle einen wichtigen Paß im eigenen Drittel abfing und somit den möglichen Ausgleich verhinderte. Gleich im Gegenzug leitete der Defender mit einem tollen Querpaß, den Brady Leisenring nur noch im Tor unterbringen musste, die Vorentscheidung ein. Der Jubel im Stadion kannte nun keine Grenzen mehr! Den Gästen war damit der Zahn gezogen, denn in der Folge verteidigten die Joker nicht nur geschickt, sondern starteten immer wieder gefährliche Konterangriffe. Nur drei Minuten später lief die Scheibe wie am Schnürchen über Rob Brown zu Dominic Krabbat, dessen satter Schuß Torhüter Vogl durch die Beine kullerte. Und natürlich war erneut Christian Grosch zur Stelle und beförderte den Puck zum Endstand von 4:1 ins Netz. Die Landshuter hatten nun überhaupt nichts mehr entgegen zu setzen. Daniel Menge und Christoph Fröhlich hätten den Spielstand sogar noch weiter in die Höhe schrauben können. Doch am Ende blieb es bei einem verdienten 4:1 Sieg, womit die Joker derzeit wohl das Team der Stunde in der 2. Bundesliga sind.
In der anschließenden Pressekonferenz gratulierte Gästetrainer Ehrenberger den Hausherren, die sich von Drittel zu Drittel gesteigert hätten, zum Sieg. Seinem Team, dem drei wichtige Leistungsträger fehlten, machte er allerdings keinen Vorwurf, da sie sich nie aufgegeben hätten.
Für Ken Latta war der Sieg das Sahnehäubchen des Wochenendes. Mit der Rückkehr von Levi Nelson zeigte er sich sehr zufrieden. Vor allem seine jungen Spieler hätte im Gegensatz zum Beginn der Saison einen großen Schritt nach vorne getan.
eishockey.net / PM Kaufbeuren
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