Im Rahmen des 24. Spieltages behielten sie im Kathreinstadion vor 2.969 Zuschauern mit 5:4 letztlich zwar knapp, aber verdient die Oberhand. Stürmer Simon Fischhaber, der erstmals seit dem ersten Spieltag wieder im Starbulls-Team stand, feiert in der zweiten Sturmreihe neben David Vallorani und Tyler McNeely ein gelungenes Comeback und krönte es mit dem Treffer zum 5:3.
Die Starbulls starteten überaus druckvoll ins Derby. Wade MacLeod hatte bereits nach wenigen Sekunden den Führungstreffer auf dem Schläger und die Gäste wirkten wie schon beim ersten Auftritt in Rosenheim Ende Oktober vom Rosenheimer Offensivdrang überrascht. Noch in der ersten Minute musste Christian Hummer mit einer kleinen Strafe in die Kühlbox, weil er gegen C.J.Stretch zu spät kam. Und nach einer halben Minute Powerplay zappelte die Scheibe im Netz: Michael Rohner zog von der bauen Linie ab, Tyler McNeely fälschte mit der Kelle unhaltbar für Torwart Jochen Vollmer ab (2.). Die Rosenheimer Freude über die frühe Führung währte aber nur knapp zwei Minuten. Riessersees Simon Mayr schlenzte die Scheibe eher aus der Verlegenheit Richtung Rosenheimer Tor und abgefälscht fand das Spielgerät tatsächlich den Weg zwischen die Pfosten – 1:1 (4.). Kurz darauf hatten die Gäste sogar die Chance zur Führung, weil der ansonsten sehr stark spielende Stretch mit einem schlimmen Fehlpass in die eigene Zone den Topscorer der Gäste ungewollt einsetzte, doch Mattias Beck brachte die Scheibe nicht an Steinhauer vorbei. Im Gegenzug machte Stretch dann aber alles richtig, behauptete die Scheibe an der Bande stark und legte ideal zurück auf Wade MacLeod, der die Scheibe unhaltbar im linken oberen Eck versenkte (8.). Erneut hatten die Gäste aber eine Antwort parat. Sean Fischer lief in die Rosenheimer Zone, bremste kurz ab und versenkte die Scheibe per Flachschuss links unten zum 2:2 (14.) – Torwart Steinhauer hatte freie Sicht .Tobias Thalhammer mit einer feinen Einzelleistung bei angezeigter Strafe gegen die Gäste brachte die Rosenheimer aber zum dritten Mal in Führung (16.), indem er SCR-Keeper Vollmer mit einem Flachschuss ins kurze Eck überraschte.
Ins zweite Drittel starteten die Gäste mit einem neuen Torwart. Ilya Sharipov löste Jochen Vollmer ab, der sich offenbar an der Hand verletzt hatte. Und Sharipov hatte mächtig Glück, dass bei einem satten Schlagschuss von Stretch die Latte rettete (23.). Und dann erzwang der SCR zum dritten Mal den Ausgleich. Oakley scheiterte aus spitzem Winkel an Torwart Steinhauer, Mark Heatley hatte aber keine Mühe, die freiliegende Scheibe aus kurzer Distanz zu versenken (26.). Fast postwendend hätten Gaschke, der Sharipov zu einem starken Reflex zwang, und wenige Momente später Thalhammer, der aus dem Handegelenk um wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbeizielte, die Grün-Weißen wieder in Front bringen können. Das besorgte schließlich Wade MacLeod mit seinem zweiten Treffer in der Partie, indem er die Scheibe aus relativ ungünstigem Winkel ansatzlos ins kurze Eck zum 4:3 unter die Latte nagelte (31.). Und nachdem bei einem Riesserseer Fehler im Spielaufbau Max Renner und Tyler McNeely aufmerksam dazwischen gingen stand Simon Fischhaber plötzlich frei vor Gästekeeper Sharipov und drückte die Scheibe über die Linie – 5:3 (35.). Wichtig aus Starbulls-Sicht war dann eine Glanzparade von Steinhauer, der kurz vor der Pausensirene den möglichen Anschlusstreffer zum 5:4 durch Heatley verhinderte.
Im letzten Spielabschnitt gelang es den Starbulls dank viel Laufarbeit und durch geschicktes und frühes Stören die Gäste weitgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. „Das haben die Rosenheimer sehr gut gemacht, sie haben fast nichts mehr zugelassen und waren uns läuferisch überlegen“, zollte auch Gästetrainer Tim Regan Anerkennung, der sein eigenes Team noch einige Male in Arger Bedrängnis sah. Doch die Starbulls ließen zahlreiche Torchancen ungenutzt, die größte vergabe Andrej Strakhov nach 53 Minuten, als er Torwart Sharipov nach tollem Pass von Zick eigentlich schon ausgespielt hatte, dann aber die Scheibe nicht mehr aufs leere Tor brachte. Erst als die Gäste ohne Torwart und mit zusätzlichem Feldspieler volles Risiko gingen, gelang Topscorer Mattias Beck nach Rückpass von Louke Oakley 25 Sekunden vor der Schlusssirene noch der Treffer zum 5:4. „Da war das Defensivverhalten wie auch bei den ersten beiden Gegentoren überhaupt nicht in Ordnung“, schimpfte Starbulls-Coach Franz Steer, der aber mit der Gesamtleistung seiner Mannschaft zufrieden war: „Der Sieg war verdient. Das Konzept mit einer starken dritten Reihe hat sich bewährt. Und auch die vierte Reihe mit Gaschke, Tausch und Hilger hat heute einen guten Job gemacht“.
eishockey.net / HP Starbulls Rosenheim
Nützliches zur DEL 2