Die Hausherren setzten dabei die ersten Achtungszeichen und auch eine erste Boxeinlage zwischen Sevo und Schadewaldt ließ nicht lange auf sich warten. Den ersten Eintrag auf dem Scoreboard gelang aber dem VER in Überzahl, als ein scharfer Querpass in ein unübersichtliches Gewühl vor dem Tor plötzlich hinter der Linie landete. Nur kurz später erhöhten die Gäste durch Moosberger auf 0-2 und vielen Anhängern der Gelb-schwarzen wurde kurzfristig etwas mulmig.
Nicht so der Mannschaft, die schüttelte sich zweimal und kämpfte sich zurück in die Partie. Die folgenden gut 70 Sekunden 3 gegen 5 Unterzahl überstand man mit aufopferungsvollem Kampf schadlos und startete danach die Gegenoffensive. Angetrieben vom überragenden Ivan Kolozvary setzte man die Hochfranken nun mehr unter Druck und der Spieler des Tages traf auch als erster für seine Farben.
Mit einer exakten Kopie des Powerplayspielzuges dessen kurz zuvor erzielter Treffer wegen fragwürdigem Torraumabseits nicht anerkannt wurde, traf er per feinem Direktschuss hoch auf Suvelos Fanghand zum 1-2 und zielte 3 Minuten später auf die gleiche Stelle und nutzte seine nächste Chance erneut eiskalt zum Ausgleich. Dazwischen hatte Suvelo auch noch einen Aussetzer, als er die Scheibe bei einem Ausflug verlor, die Tigers dieses Geschenk aber ausschlugen. Im Mittelabschnitt blieben die Wagnerstädter weiter am Drücker und zelebrierten spätestens nach Thielsch Überzahltreffer ins kurze Eck, minutenlanges Eishockey vom feinsten.
Spielerisch und läuferisch eine Klasse stärker, stürzte man die Wölfe von einer Verlegenheit in die andere und erhöhte mit teilweise herrlich heraus gespielten Toren durch Bartosch, Dam und nochmals Kolozvary bis zum famosen 6-2 Zwischenstand nach 40 Minuten. Diese kompakte Mannschaftsleistung, unermüdliches Nachsetzen und immer weiter marschieren, trotz widrigem Beginns honorierte der Großteil der Zuschauer im ausverkauften Oval völlig berechtigt mit stehenden Ovationen.
Jetzt gelang fast alles und der EHC spielte teilweise wie im Rausch. Diese Tigers waren einfach phänomenal. Im Schlussdrittel war dann mehr Ergebnisverwaltung angesagt, was aber nach diesen irren 20 Minuten absolut verständlich ist. Auf beiden Seiten gab es zwar noch Tore, doch der Sieger der Partie stand längst fest. Zu überlegen waren die Hausherren diesmal gegen die phasenweise ziemlich überforderten Wölfe.
Tigerscoach Waßmiller war jedenfalls sehr zufrieden mit seinem Team und konstatierte wie sein Gegenüber in der PK einen völlig verdienten Derbysieg.
Bayreuth: Bädermann, Sievers – Wolsch, Sevo (6), Hermann, Kasten (4), Potac, Mayer – Marsall (2), Müller (2), Geigenmüller, Altmann, Pietsch (2), Kolozvary, Thielsch (2), Juhasz, Dam, Feuerpfeil
Selb: Suvelo, Kümpel (ab 41, 2) – Lillik, Meier (4), Schütt, T.Schneider, Nägele, Roos, Schadewaldt (16) – Piwowarczyk, Hördler, Mudryk (2), Heilman (4), Geisberger, Hendrikson (2), Moosberger, Pauker (2), Neugebauer, Neumann
Tore: 0:1 (9) 5-4 Piwowarczyk (Hördler, Mudryk); 0:2 (10) Moosberger (Heilman, Mudryk); 1:2 (16) 4-3 Kolozvary (Sevo, Pietsch); 2:2 (19) Kolozvary (Bartosch, Geigenmüller); 3:2 (29) 5-4 Thielsch (Marsall, Sevo); 4:2 (33) Bartosch (Kolozvary, Potac); 5:2 (38) Dam (Hermann,Kuhn); 6:2 (40) Kolozvary (Geigenmüller, Bartosch); 6:3 (43) Pauker (Neumann, Neugebauer); 7:3 (45) 5-4 Marsall (Thielsch, Wolsch); 7:4 (51) 5-4 Mudryk (Geisberger, Piwowarczyk)
eishockey.net / PM Bayreuth
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