Es scheint wie ein standardisiertes Drehbuch für die Partien zwischen dem EC Bad Nauheim und dem ESV Kaufbeuren – enge Spiele und ein Sieg für die Hessen in der Verlängerung. Der Endstand in der spannenden Begegnung war ein 3:4 aus Sicht des ESVK vor über 2400 Zuschauern, darunter mehr als 100 Schlachtenbummler aus dem Allgäu.
Die Hausherren begannen furios und zwangen die Gäste minutenlang ins Verteidigungsdrittel. Eine der ersten Chancen drehte dann aber den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Rückkehrer Michael Fröhlich erzielte nach einer Kombination über Daniel Menge das 0:1 durch die Füße Jan Gurycas. Doch die Freude währte nicht lange, da zuerst Aab eine gute Chance hatte, bevor Campbell noch in derselben Minute den Ausgleich erzielte.
Bad Nauheim drückte weiter, doch konnte Stefan Vajs nicht mehr bezwungen werden. Die höheren Spielanteile der Kurstädter drückten sich auch in der Torschussstatistik, ein 14:6, deutlich aus. Somit stand ein glückliches Unentschieden nach einem Drittel auf der Anzeigetafel, auch wenn Martin Heider noch die Gelegenheit auf die erneute Führung in der Schlussminute hatte, doch sein Schuss war zu unplatziert.
Im zweiten Drittel zeigten sich die Wertachstädter von einer anderen Seite. Bereits nach 43 Sekunden war erneut Michael Fröhlich zur Stelle, der einen Konter eiskalt abschloss, als er Guryca einen Querpass vortäuschte, stoppte und souverän die Lücke fand. Kurios war es dann nur eine Minute später, als Gregor Stein nach einem gewonnen Bullly tief spielen wollte und sein Puck auf der Latte landete. Zwei direkt aufeinanderfolgende Strafzeiten sollten aber den Ausgleich Nauheims begünstigen.
Topscorer Max Campbell war in der 34. Minute zur Stelle. Dusan Frosch hätte dann die Wende einleiten können, doch war Vajs Sieger bei dessen Alleingang. Dies sollte sich dann auch sofort rächen. Nach einer absoluten Willensleistung von Daniel Oppolzer, der zwei Zweikämpfe in Folge gewann und damit eine Überzahl im Angriff herstellte, brachte eine Kombination über ihn, Rob Kwiet und den Torschützen Tim Richter die erneute Führung für den ESV. Das Drittel gehörte eindeutig den Mannen von Juha Nokelainen, die in der 40. Minute bei einem Nachschuss Kreitls gar das 2:4 verpassten.
Auch im dritten Drittel spielten die Rot-Gelben gut mit, wäre da nicht das Manko des Ausgleichs gewesen. Als die Gäste in Unterzahl agierten, wurde Kyle Helms sträflich vor dem Tor allein gelassen und der zweite Nachschuss führte schließlich zum 3:3. Das Spiel war nun weitestgehend ausgeglichen und eine Verlängerung die logische Folge.
In dieser stockte den mitgereisten Fans in der 64. Minute kurz der Atem, als Max Schmidle einen aussichtsreichen Konter hatte, doch scheiterte er beim Abschluss. Anders dann die Wetterauer, die bei Vier gegen Vier wieder einmal durch Drew Paris das glücklichere Ende hatten.
Auf der anschließenden Pressekonferenz analysierte Juha Nokelainen das Spiel kurz und bündig. In den ersten Minuten sei sein Team kaum aus dem eigenen Drittel gekommen, bevor das glückliche 1:0 fiel. Der zweite Abschnitt sei unter anderem wegen der zwei Tore der beste gewesen, wobei auch das letzte Drittel in Ordnung ginge, wenn das Gegentor nicht gewesen wäre.
Die gute Sache sei nun, dass es am Sonntag weiter gehen werde. Petri Kujala sah das Spiel wie sein Landsmann. Für ihn sei es ein wichtiger erster Sieg gewesen, aber auch er richtete den Blick bereits auf Sonntag.
eishockey.net / PM Kaufbeuren
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