Lange Zeit haben sie toll gekämpft, aber zu viele Tormöglichkeiten ausgelassen. Dann wurden die Eispiraten des ESC Dorfen beim 2:6 (1:2, 0:1, 1:3) von den Pirates des ESV Buchloe eiskalt bestraft.
Für Torhüter Andreas Marek und Verteidiger Florian Fischer waren es die Saisonpremieren bei den Eispiraten, aber vom Feldspieleraufgebot fehlten auch diesmal wieder neun Stammkräfte. Dorfen war den Freibeutern aus dem Allgäu von Beginn an dennoch mehr als ebenbürtig. Beim überlegt herausgespielten Führungstreffer durch Luis Hegner ließ Buchloe Klasse aufblitzen, aber bereits vorher hatten Urban Sodja und Christoph Hradek sehr gute Einschussmöglichkeiten auf ESC-Seite nicht nützen können. Drei Minuten später ließen die Pirates nochmal ihr Können aufblitzen, als Robert Wittmann wie durch Slalomstangen sich durchdribbelte, für Felix Schurr auflegte, der aber die Scheibe am ESC-Tor vorbeidrosch.
Was die Eispiraten in der Folge auch versuchten, die Scheibe wollte einfach nicht ins Eckige. Bei einer Überzahl waren allein fünf Abschlüsse zu verzeichnen, aber der 21-jährige Dominic Guran im Gäste-Tor konnte mit Können, aber auch ganz viel Glück seinen Kasten sauber halten. Da wurde ein Schuss von Fabian Kanzelsberger abgefälscht, für den Keeper unhaltbar, aber auch am Tor vorbei. Aus bester Position kam Hradek zum Abschluss, aber mit irgendeinem Ausrüstungsteil konnte Guran noch abwehren. Es dauerte lange, aber Buchloe konnte sich mal befreien. Dann bewahrheitete sich die alte Eishockeyweisheit „jeder Schuss aufs Tor ist gefährlich“, als Lukas Ruf platziert, aber nicht unhaltbar von der blauen Linie zum 2:0 traf. Wenn alles Filigrane nicht hilft, muss der gute alte Bauerntrick herhalten und mit diesem gelang Sandro Schroepfer 24 Sekunden vor der Pause der Anschlusstreffer.
Die Gäste nahmen noch eine Strafzeit mit ins zweite Drittel, aber die egalisierte kurz nach Wiederbeginn Gasper Susanj mit seinen zwei Minuten. Die Partie wurde nun offener und Torchancen gab’s zur Genüge auf beiden Seiten. Nach einem Bully und dem anschließenden Tohuwabohu vor Marek schaltete Buchloes Felix Schurer am schnellsten zum 3:1. Dafür übertrafen sich Hradek, Sodja und Co. im Auslassen bester Tormöglichkeiten. Der Ex-Waldkraiburger Hradek hätte in den ersten beiden Spielabschnitten allein schon für einen ganz anderen Spielstand sorgen können.
„Man kann den Burschen keine Vorwürfe machen, sie versuchen alles“, resümierte Trainer Franz Steer noch beim zweiten Pausengang. Zwei Treffer Rückstand sind nicht die Welt, aber Steers Schützlinge schienen zum Schlussdurchgang auch ein wenig den Glauben verloren zu haben. Dafür spielten die Gäste ihre Routine immer mehr aus. Sie hatten auch das Glück, das den Eispiraten fehlte. So sprang zu ihrem 4:1 durch Nico Nieberle der Puck von einem ESC-Schläger abgefälscht, an Marek vorbei ins Netz. Als Marek spektakulär den anstürmenden Alexander Krafczyk stoppte, fand der Puck über Verteidiger Hubers Schlittschuh den Weg über die Linie zum 5:1. Selbst nach dem sechsten Buchloer Treffer durch Philip Zabel kämpften die Eispiraten wacker weiter. In der Schlussminute gelang Benedikt Dietrich in Überzahl wenigstens noch ein Treffer – ein schwacher Trost.