Nach dem 2:1-Auswärtssieg am Freitag in Crimmitschau wollten die Starbulls Rosenheim in der DEL2 am Sonntag mit einem Heimsieg gegen die Eisbären Regensburg nachlegen. Doch die engagiert, aber glücklos auftretenden Starbulls bissen sich an der massierten Abwehr und am starken Torwart der Gäste die Zähne aus. Vor 4.086 Zuschauern keimte nach dem späten Anschlusstreffer von Norman Hauner zum 1:2 zwar noch einmal Rosenheimer Hoffnung auf, die vom Regensburger Emtpty-Net-Goal zum 1:3 aber erstickt wurde. Bereits am Dienstag haben die Starbulls beim Auswärtsspiel in Selb die nächste Chance auf Punkte. Dann soll Reid Duke Comeback geben und Chris Dodero seine Premiere im Rosenheimer Trikot feiern.
Während die Eisbären Regensburg mit einer starken Aufstellung aufwarten konnte – lediglich Xaver Tippmann war nicht einsatzbereit – fehlten bei den Starbulls neben Reid Duke (gesperrt), Marvin Feigl (verletzt), Marius Möchel (noch im Aufbautraining) und Kevin Handschuh (krank) mehrerer Akteure. Für den jüngst verpflichteten 27-jährigen US-Amerikaner Chris Dodero lag die Spielgenehmigung noch nicht vor. Duke und Dodero sollen aber nun am Dienstag beim Auswärtsspiel in Selb die Rosenheimer Offensive entscheidend beleben und dazu beitragen, die Torquote wieder zu erhöhen.
Gegen die Eisbären Regensburg, die mit der Bürde von zuletzt fünf Niederlagen in Serie an die Mangfall reisen mussten, reichten 40 Rosenheimer Torschüsse nur für einen einzigen späten Treffer. Norman Hauner erzielte ihn mit Anbruch der 57. Spielminute, als die Starbulls in Überzahl agierten und Torwart Tomas Pöpperle zusätzlich für einen sechsten Feldspieler Platz gemacht hatte. Per Direktabnahme traf Hauner aus der Halbdistanz über die Stockhand von Gästekeeper Thomas McCollum ins kurze Eck und verkürzte auf 1:2. Danach setzten die Gastgeber die Eisbären weiterhin unter Druck, fanden aber zu keiner klaren Torchance mehr. Dafür traf Corey Trivino zum 1:3 ins leere Rosenheimer Tor (60.) und machte damit nicht nur den Auswärtssieg seines Teams, sondern auch seinen Hattrick perfekt.
Trivino war es nämlich auch, der die Gäste aus der Oberpfalz kurz vor der ersten Pause in Führung gebracht hatte. Die Starbulls hatten ein Unterzahlspiel eigentlich schon erfolgreich überstanden, fuhren aber völlig unnötig ins Abseits. Das daraus resultierende Anspiel in der Rosenheimer Zone gewannen die Eisbären, der folgende Schuss von Topscorer Abbott Girduckis blieb am Torraum hängen und Trivino drückte die Scheibe aus kurzer Distanz über die Torlinie (18.). Mitte des dritten Drittels erhöhte Trivino auf 0:2, ebenfalls aus kurzer Distanz per Abstauber. Andrew Yogan hatte die Scheibe per Einzelleistung vor das Rosenheimer Tor gearbeitet, wo weder Torwart Pöpperle noch drei seiner Mitspieler klären konnten.
In dem von Taktik geprägten Spiel waren echte Höhepunkte rar gesät. Die Starbulls hatten in den ersten zehn Minuten mehr vom Spiel und erarbeiteten sich Mitte des zweiten Drittels erneut eine Überlegenheit. Bei ihren Angriffsbemühungen bissen sie sich aber an den defensiv sehr konsequent und taktisch diszipliniert auftretenden Gästen die Zähne aus. Viele Rosenheimer Schüsse wurden geblockt oder wurde zur sicheren Beute des sehr stark spielenden Regensburger Torwarts Thomas McCollum, der gegen Sebastian Streu (6.) und Stefan Reiter (14.) den Rosenheimer Führungstreffer verhinderte. Die größten Ausgleichschancen für die Starbulls im zweiten Drittel hatten Stefan Reiter im Powerplay, sein Schuss flog Zentimeter am Lattenkreuz vorbei (33.), und Bastian Eckl, der nach einem schönen Spielzug frei zum Abschluss kam, aber an McCollum scheiterte (35.).
Der sehr engagierte Starbulls-Verteidiger Shane Hanna, der sein Team trotz des fehlenden Offensivglücks unermüdlich antrieb, zwirbelte den Puck nach einem Solo knapp am Pfosten vorbei (53.) und Lukas Laub scheiterte bei einem Alleingang (54.). Dass die Starbulls nicht aufsteckten und den Anschlusstreffer doch noch erzwangen, honorierte Chefcoach Jari Pasanen in seinem Spielfazit: „Die Jungs, die auf dem Eis standen, haben heute alles versucht. Manchmal hat ein bisschen die Energie gefehlt und wir haben heute auch kein Scheibenglück gehabt. Der Regensburger Torwart war der beste Mann auf dem Eis. Am Dienstag in Selb müssen wir dafür sorgen, mehr Verkehr vor das gegnerische Tor zu bringen. Und ich hoffe, dass uns Reid Duke und auch Chris Dodero im Überzahlspiel helfen können.“