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Vier Reihen für ein Halleluja

Þ07 April 2019, 22:39
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Löwen Frankfurt
Löwen Frankfurt

„Vier gewinnt“! Dank eines weiteren starken Spiels aller Reihen ließen die Löwen Frankfurt den Dresdner Eislöwen auch in Spiel 3 nur zwanzig Minuten lang die Chance auf einen Erfolg. Dresdens Führungen im 1. Drittel glichen die Löwen noch vor der Pause durch Tore von Matt Pistilli, Adam Mitchell und Mathieu Tousignant aus.

Ab dem 2. Drittel kontrollieren die Löwen das Spiel und sicherten sich durch weitere Treffer von David Skokan, Dominkik Meisinger, Mike Fischer und erneut Tousignant den 7:4 (3:3, 2:0, 2:1)-Heimsieg vor 5.376 Zuschauern in der Frankfurter Eissporthalle. Damit halten die Löwen eine komfortable 3:0-Serienführung und sind nur noch einen Erfolg vom Finaleinzug entfernt.

Neuer Schwung

Bei den Aufstellungen gab es bei beiden Teams auf dem Papier nichts Neues. Auf dem Eis allerdings trafen sich andere Match-Ups als zuletzt in Dresden. Vor allem Eislöwen Head Coach Bradley Gratton wollte seinem Team auf diese Weise neue Impulse geben.

Zwar ergriffen die Löwen früh die Initiative auf dem Eis, Dresdens Offensive kam aber ebenfalls besser als in den letzten Partien ins Spiel und verzeichnete immer wieder gefährliche Angriffe. Thomas Pielmeiers frühe Führung für die Sachsen (5.) kam dennoch etwas überraschend. Die zuletzt überragende Defensive der Löwen ließ Pielmeier bei seinem Gegenzug über rechts etwas zu viel Platz, so dass Dresdens „Barbarossa“ mit einem trockenen Handgelenksschuss das 1:0 gelang.

Keine drei Minuten später spielten die Eislöwen erstmals in Überzahl und erhöhten umgehend auf 2:0. Zunächst hielten die Löwen Dresdens Powerplay-Formation gut entlang der Bande. Als Pielmeier den Puck aber schließlich doch ins Zentrum zu Harrison Reed brachte, hatte der im High Slot viel Platz, um mit einem präzisen Schuss, vorbei am Spielerschirm vor dem Tor, zu erhöhen. Bradley Grattons Intention, seinen Angriff zu erwecken, schien perfekt gelungen.

Doch die Löwen ließen sich von beiden Gegentoren wenig beeindrucken und antworteten zügig. Ein Schlagschuss von Tim Schüle verpasste das Tor knapp, aber der von der Bande zurückspringende Puck wurde für Pistilli zur perfekten Vorlage, um die Scheibe am kurzen Pfosten unter die Latte zu hebeln (9.).

Powerplay-Training

Auf den ersten Treffer der Löwen folgte eine der kuriosesten Phasen der diesjährigen Playoffs: In weniger als vier Minuten kassierte Dresden insgesamt vier kleine Strafen, was den Löwen gleich zwei 5-gegen-3-Powerplays ermöglichte. Nutznießer der Strafen waren aber zunächst die Eislöwen, die nicht nur das erste, fast zweiminütige doppelte Powerplay der Löwen überstanden, sondern im Anschluss daran mit einem Unterzahltreffer gar auf 3:1 erhöhten. Ein Fehler im Aufbau ermöglichte den Sachsen einen 2-auf-1-Konter. René Kramer drückte den Puck schließlich über die Linie. Die Löwen protestierten, wurde Ilya Andryukhov doch von einem Gegenspieler behindert. Doch selbst nach Ansehen des Videobeweises blieben die Schiedsrichter bei ihrer Entscheidung auf einen gültigen Treffer (13.).

In der Rücksicht erwies sich dieser Gegentreffer als Wake-Up-Call für die Löwen, die fortan mit deutlich mehr Dampf in der Bluse auf dem Eis arbeiteten. Zuvor noch ohne Treffer im 5-gegen-3, als Dresden viele Querpässe der Löwen abfälschte und so die gefährlichen Direktabnahmen unterband, ließen sich die Löwen im zweiten Versuch bei doppelter Überzahl nicht lange bitten. Ein unglücklich von Tousignant geblockter Schuss landete genau auf der Kelle von Mitchell, der am langen Pfosten lauernd zum 2:3 einschob (15.).

Verlängerung im 1. Drittel

Doch die 15. Spielminute hatte noch mehr zu bieten. Nur 30 Sekunden nach dem 2:3 erzielte Tousignant den Ausgleich, was zunächst allerdings nur er erkannte. Kein Spieler und vor allem kein Schiedsrichter sah den Puck hinter der Linie, Tousignant jubelte allein, das Spiel lief weiter. Ganze drei Minuten lang gab es keine Unterbrechung, um ein Haar hätte Dresden gar noch das 4:2 erzielt, was Andryukhov mit einem Monster-Save verhinderte. Als das Spiel dann erstmals unterbrochen wurde, konsultierten die Schiedsrichter (erneut) den Video-Beweis und bestätigten dann, was Monsieur Tousignant schon lange wusste: Der Ausgleich für die Löwen!  

Dresden schien vom Ausgleich aber nur wenig beeindruckt und hatte bei einem Pfostentreffer von Jordan Knackstedt in der 16. Minute Pech, nicht erneut in Führung zu gehen. Entsprechend zufrieden war Coach Gratton nach dem Spiel auch mit dem 1. Drittel seines Teams.

Dresdens Abmeldung

Danach allerdings gelang es den Eislöwen erneut nicht, an die Leistung der ersten 20 Minuten anzuknüpfen. Knackstedts Reihe, die häufiger als zuletzt gegen die dritte Formation der Löwen agierte, wurde mit zunehmendem Spielverlauf in den meisten Wechseln ebenso abgemeldet, wie die Reihe um Pielmeier, die im 1. Drittel Dresdens effektivste Formation war.

Wie gewohnt mit vier Reihen agierend, übernahmen die Löwen ab dem zweiten Abschnitt die Kontrolle der Partie und gaben sie bis zur Schlusssirene nicht mehr ab. Brett Breitkreuz hätte die Kräfteverhältnisse schon in der 25. Minute auf die Anzeigetafel bringen können, verpasste mit seiner Abnahme eines „No-Look-Hintertorpasses“ aber die Führung knapp.

In Führung und zum Sieg

In einem Powerplay ab der 30. Minute drängten die Löwen dann mit Nachdruck auf das 4:3. Just als Tim Heyter wieder den Fuß auf das Eis setzte, versenkte Skokan einen Querpass von Pistilli durch den gesamten Slot mit einer Direktabnahme zur ersten Frankfurter Führung des Spiels.

Die Löwen blieben am Drücker, drängten Dresden immer massiver in deren Drittel und keine zwei Minuten später erhöhte Meisinger auf 5:3. Einen initialen Schuss von Max Faber konnte Marco Eisenhut noch parieren, ebenso wie den Nachschuss von Magnus Eisenmenger. Gegen den zweiten Rebound des nachgerückten Meisingers war Eisenhut dann aber machtlos (34.).

Auch wenn die Eislöwen durch einen Powerplay-Treffer von Nick Huard im 3. Drittel noch einmal verkürzten (48.) ließen sich die Löwen den Sieg nicht mehr nehmen. Huards Anschlusstreffer erweckte die Dresdner Offensive zwar noch einmal, doch Fischer und Magnus Eisenmenger erstickten die Hoffnung der Eislöwen, bevor diese so recht Form angenommen hatte. Auf Vorlage des jüngeren Eisenmenger-Bruders versenke Fischer einen sehenswerten Konter mit dem für Matti Tiilikainen „entscheidenden Treffer des Abends“ zum 6:4 (50.).

Ein weiterer Powerplay-Treffer von Tousignant (53.) bedeutete Schließlich den 7:4 Endstand und die 3:0 Serienführung für die Löwen.  

Ausblick

Damit können die Löwen bereits im nächsten Spiel die Serie beenden. Schon am Dienstag treffen sich beide Teams zu Spiel 4 wieder, diesmal in Dresden. Spielbeginn in der Energieverbund Arena ist um 19:30 Uhr.

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