Derbysieg gegen Schwenningen, Tabellenspitze übernommen, Köln bezwungen, Tabellenführung behauptet: Besser hätte das vergangene Wochenende aus Sicht der Adler Mannheim nicht verlaufen können. Doch wer das Trainerteam um Pavel Gross kennt, weiß, dass sich niemand mit dem Ist-Zustand vollends begnügen wird.
„Es ist schön, dass sich die Mannschaft belohnt. Auch für die gesamte Organisation und die Fans freut es mich, für uns ist die Platzierung jedoch nebensächlich. Unsere Reise geht weiter. Es gibt viele Sachen, die wir schon ordentlich machen, aber eben noch nicht perfekt“, bleibt Gross geerdet. Nicht zuletzt, da es vor dem zweiten Sechs-Punkte-Wochenende der Saison zwei schmerzhafte Niederlagen gegen München und in Berlin setzte. „Dass wir Spiele verlieren, ist eine Tatsache. Entscheidend ist aber, dass wir gleich in der nächsten Partie wieder zeigen, dass wir gewinnen wollen und es nicht einfach hinnehmen, als Verlierer vom Eis zu gehen“, ist der Coach mit der Einstellung seiner Jungs bislang zufrieden.
Auf die richtige Einstellung wird es unterdessen auch am heutigen Freitag ankommen, wenn mit Ingolstadt der direkte Verfolger der Adler um 19:30 Uhr in der SAP Arena aufschlägt. „Die Panther haben ein brandgefährliches Umschaltspiel und sehr aktive Verteidiger. Wir müssen sicher mit dem Puck umgehen und dürfen keine blinden Pässe spielen“, warnt Co-Trainer Mike Pellegrims vor zu sorgenlosem Spiel in der neutralen Zone.
Keine Selbstläufer
Ob für den Härtetest gegen den Rangzweiten Marcel Goc wieder mitmischen kann, ist noch nicht final entschieden. „Marcel ist eine Option, allerdings war er fünf Wochen raus. Er ist hungrig auf Freitag, aber da muss man den Spieler auch gerne mal bremsen. In erster Linie geht es darum, wieder Kondition aufzubauen, die Hände weicher zu machen und die Laufwege zu verinnerlichen“, hält Gross eine Rückkehr des Routiniers eine Woche später in Nürnberg für realistischer.
Aber zurück zu diesem Wochenende, an dem neben dem Vergleich mit den Panthern auch das Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen (Sonntag, 21. Oktober, 17.00 Uhr) ansteht. Nachdem die Pinguine in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils als Tabellenletzter enttäuscht hatten, läuft es in dieser Saison unter Brandon Reid deutlich besser. Mit Rang sechs stehen die Krefelder nach zehn Partien in der oberen Tabellenhälfte. „Die Liga ist ohnehin eng und ausgeglichen. Einfache Partien gibt es nicht“, erwartet Stürmer Markus Eisenschmid keine Selbstläufer, während es für die Trainer grundsätzlich keinen Unterschied macht, wie der Gegner letztlich heißt und wo er im Tableau zu finden ist. „Zu 80 bis 90 Prozent konzentrieren wir uns im Vorfeld auf unser Spiel. Wir sind von unserem System überzeugt. Die restlichen Prozent betreffen die individuellen Anpassungen, aber eben auch nicht mehr“, geht es laut Gross nur um Kleinigkeiten, die beim Blick von außen meist auch gar nicht so auffallen. Eine Taktik, die bislang durchaus zu überzeugen wusste.