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15.10.2021, 19:30 Uhr

Von den Füchsen kommt zu wenig

Niederlage gegen Crimmitschau

Þ16 Oktober 2021, 01:25
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Lausitzer Füchse

Unsere Lausitzer Füchse mussten sich in einem rassigen Derby und nach 2:0-Führung den Eispiraten Crimmitschau doch noch mit 2:3 geschlagen geben. Vor 2.000 begeisterten Zuschauern im pandemiegemäß ausverkauften Fuchsbau war für die Blau-Gelben deutlich mehr möglich. Das Füchse-Tor hütete heute wieder Tobias Ancicka, den Bennet Roßmy zum Derby begleitete. Dafür wurde Korbinian Geibel nach Berlin abberufen. Während Hunter Garlent (mit Vollvisier) wieder mitwirken konnte, fehlte – wie angekündigt – Toni Ritter. Auf Gästeseiten fielen Patrick Pohl und Tamas Kánya aus. Auch Gregory Kreutzer war nicht mit von der Partie. Dafür entsandten die Fischtown Pinguins Tim Lutz, Filip Reisnecker und Simon Stowasser, sodass der ETC vier Reihen in die Schlacht schicken konnte. Und bevor man sich der Versuchung ergeben könnte, den Spielausgang an Schiedsrichterentscheidungen festzumachen, sei klargestellt, dass unsere Jungs im drückend überlegen geführten Mittelabschnitt das Match hätten auf ihre Seite ziehen müssen.

Unsere Mannschaft kam sehr druckvoll aus der Kabine und zeigte direkt, wer heuer der Herr im Ring sein sollte. Eine (erste) fragwürdige Herausstellung bescherte dem EHC früh ein Powerplay. Da hatte Scott Timmins die erste dicke Möglichkeit, als er zwischen Steve Hanusch und Jens Baxmann auf und davon stiefelte, aber verzog (2.). Gegenüber fälschten erst Clarke Breitkreuz und dann Roope Mäkitalo die Scheiben am Kasten der Angereisten vorbei (3.). Auch Peter Quenneville hatte noch nicht richtig justiert und Lars Reuß zielte etwas zu hoch (4.). Selbst als die Westsachsen wieder komplett waren, ging das „Powerplay“ der Füchse weiter. Die ganz klaren Torchancen gab es aber nicht. Für die seltene Entlastung sorgte Timmins mit einem Schrägschuss, den Tobi Ancicka sicher wegfing (6.). Nach reichlich acht Minuten wurde Jens Baxmann wegen Spielverzögerung auf das Sünderbänkchen geschickt. Diese Strafe veränderte das Spiel zunächst merklich. Denn Crimmitschau nutzte – nicht nur in Überzahl – jede sich bietende Schusschance. Filip Reisnecker mutierte zum Scharfschützen, der lange in Ancicka seinen Meister fand. Mathieu Lemay visierte zu ungenau (9.). Als Timmins das Ding bei unserem Hüter durch die Schoner stopfen wollte, war Ancicka aufmerksam (13.). Dann zog Tim Lutz vor unser Heiligtum, wurde von Steve Hanusch aber noch vorbildlich weggeblockt (14.). Für unsere Farben tankte sich Breitkreuz bis vor Keeper Gracnar durch, kam aber nicht mehr an ihm vorbei (15.). Und noch vor der ersten Sirene rutschte der Tip-in-Versuch von Lemay nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (19.). Mario Scalzo schließlich nutzte ein Missverständnis unserer Abwehr an der gegnerischen blauen Linie zum letzten Angriff der ersten 20 Minuten, brachte das Spielgerät aber nicht an Ancicka vorbei (20.).

Der Auftakt in den Mittelabschnitt war dann einer nach Maß. Denn sowohl den ersten als auch den zweiten Wechsel unserer „Kanada-Linie“ veredelte Peter Quenneville, jeweils schön auf halblinks freigespielt, mit seinen bekanntermaßen harten Schüssen. Und es entwickelte sich Einbahnstraßen-Eishockey. Die Heimischen machten Ballett (fast) ohne Ende. Hunter Garlent musste das 3:0 machen (28.). Doch seinen ersten Versuch kratzte ein ETC-Abwehrrecke noch von der Linie und den zweiten stoppte Gracnar. Chancen der Gäste? Lemay semmelte den eigenen von der Bande gegebenen Rebound vorbei (29.). Mehr war da zunächst nicht. Zur Spielmitte schickte Quenneville Hunter Garlent auf die Reise. Doch Gracnar war da (30.). Und dann lag der Puck plötzlich in unserem Tor. Vom Schläger Vincent Schlenkers sprang die Scheibe an die Latte. Thore Weyrauch stocherte sie über die Linie. Das 1:2 – sozusagen aus dem Nichts. Irgendwie hinterließ das Gegentor Wirkung. Die Zielstrebigkeit in unseren Angriffen ging verloren. Ab und an wurde immer ein Pass zu viel oder zu riskant gespielt. So hätten Lemay, dessen Schuss von rechts Ancicka parierte (36.), und André Schietzold (frei aus sechs Metern) sowie Scott Feser (kreuzgefährlicher Flachschuss) noch vor Drittelende ausgleichen können (beide 40.). Das aber verhinderte Tobias Ancicka.

Der Beginn der letzten Periode gehörte zunächst wieder den Unsrigen. Peter Quenneville hatte die Top-Möglichkeit zum 3:1. Doch Luka Gracnar packte einen Top-Save aus und versagte dem Direktschuss den Tor-Einschlag (42.). Bei 45:00 min. kollidierten Bennet Roßmy und Scott Feser auf Höhe unserer blauen Linie. Luis Rentsch, von Feser gerempelt, ging zu Boden. Unser Zittauer Bub wurde wegen Behinderung für zwei Minuten eliminiert. Nach 30 Sekunden Überzahl und einem missglückten Klärungsversuch der Blau-Gelben hatte Reisnecker die optimale Schussbahn und kanonierte aus sechs Metern ein. Das Derby begann sozusagen von vorne. Nur 25 Sekunden nach dem 2:2 schlug Scott Feser gegen Stéphane Döring nach. Das missfiel Jens Baxmann, der dem herannahenden Felix Thomas noch eine durchreichte. Das Urteil der Referees lautete: zwei plus zwei Strafminuten für unsere 29 – sonst nichts. Die erste Strafzeit überstanden die Füchse dank Ancicka, der gegen Reisnecker zweimal bravourös klärte (47.). Als die zweite kleine Strafe lief, kam Feser ganz frei zum Schuss und knallte den Puck kompromisslos zur Führung der Gäste in die Maschen. Das Spiel war gedreht, der Fuchsbau kochte. Klar, dass nun Weißwasser auf den Ausgleich drückte. Doch so viel ließen die aus dem Sahnpark nicht zu. Breitkreuz fälschte nur über das Tor ab (52.). Und nicht ganz so astreine Situationen blieben ungeahndet. Beispiele gefällig? Roope Mäkitalo kassierte im Slot einen Crosscheck. Steve Hanusch wurde gelegt, und Bennet Roßmy kurz danach in der Mittelzone auch. Eine Strafe gab es gegen Tobias Ancicka, der bei einer Parade einen Gegenspieler gelegt haben soll. Da waren noch zweieinhalb Minuten zu gehen und der Versuch mit sechs gegen fünf gestorben. Tatsächlich stiefelte Clarke Breitkreuz noch einmal frei auf Gracnar zu und wurde beim Abschluss gefoult. Zwei Strafminuten für Schietzold gab es noch. Einen Penalty für die Füchse jedoch nicht.

Schlussendlich fehlte unserer Mannschaft heute die Gefahr aus den hinteren Reihen. Nur dann, wenn das Trio Quenneville, Garlent, Breitkreuz unterwegs war, brannte es lichterloh. Mit nur zwei Buden war die Ausbeute insgesamt zu gering, um diesmal Zählbares mitzunehmen. Enttäuscht haben unsere Füchse aber auf gar keinen Fall.

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