Erst 25 Jahre jung, und doch ausgestattet mit der Erfahrung aus mehr als 200 Oberliga-Spielen: Niklas Hildebrand, einst Rookie des Jahres in der Oberliga und zuletzt in Diensten von Essen und Leipzig, geht in seine siebte Saison in Serie in Deutschlands dritthöchster Spielklasse. Der Außenstürmer schließt sich der EG Diez-Limburg an und ist der nächste Spieler im Kader, der trotz seines jungen Alters bereits jede Menge Spielroutine mitbringt.
Die Außenterrasse einer Bäckerei-Filiale in Diez. Es gibt Cappuccino und heiße Schokolade – ohne Sahne, auch süßes Gebäck kommt nicht auf den Tisch. Stattdessen wird an diesem Nachmittag viel gesprochen über seinen Wechsel an die Lahn, seinen Umzug in die Region und die neue Spielzeit. Zum ersten Mal treffen sich Rockets-Trainer Arno Lörsch und sein neuer Stürmer Niklas Hildebrand zu einem persönlichen Vier-Augen-Gespräch. Und es bestätigt sich, was man schon vorher vom 25-Jährigen gehört hatte: Ein ruhiger und feiner Kerl, der genau weiß, was er will – auf dem Eis und neben der Eisfläche.
„Ich lehne mich bei Personalentscheidungen ungern weit aus dem Fenster“, sagt der Trainer. „Aber ich bin mir sicher, dass wir mit ihm einen Spieler gefunden haben, der die ihm angedachte Rolle ideal ausfüllen kann.“ Lörsch kannte Hildebrand bisher nur als Gegner, ab sofort ist er Teil seines Teams. „Das Gesamtpaket passt einfach prima bei Niklas. Ein junger, sehr guter Eishockeyspieler, der persönlich sehr bodenständig und ehrgeizig ist. Er hat hohe Anforderungen an sich selbst und ist in der Lage, eine Reihe zu führen – und das nicht nur auf dem Eis, sondern auch in der Kabine.“
Eigentlich war der Verbleib des Stürmers in Essen bereits beschlossene Sache, doch dann zogen sich die Moskitos in die Regionalliga zurück – und ein Spieler seiner Stärke gehört nun mal in die Oberliga. In sechs Spielzeiten in Essen und Leipzig brachte es der Stürmer auf 185 Punkte (70 Tore, 115 Punkte) in 225 Spielen. Hildebrand kassierte pro Saison dabei im Schnitt lediglich 8,3 Strafminuten. Auch das ein Muster bei zahlreichen Neuen im EGDL-Kader: Spielstark, intelligent, wenig auf der Strafbank. Ausgebildet im Nachwuchs in Mannheim, Frankfurt und Köln (Deutscher Schülermeister mit den Adlern) fand sich der gebürtige Mannheimer sofort in der Oberliga zurecht.
„Ich durfte in Leipzig und Essen in etablierten Teams spielen und freue mich jetzt auf die Herausforderung mit Diez-Limburg“, sagt der knapp 1,90 Meter große Außenstürmer, der vor allem von seiner Technik und seiner Geschwindigkeit lebt. „Die Rockets wollen hier was aufbauen und ich möchte meinen Teil gerne dazu beitragen. Es wäre schön, wenn wir sagen können: Wir sind in der Lage, in der Oberliga mitzuspielen.“
Foto Facebook-Seite der Moskitos Essen
In seinem neuen Team wird Hildebrand auch auf alte Bekannte treffen: David Lademann und Philipp Maier kennt der Mannheimer noch aus Frankfurt, mit Gleb Berezovskij hat er in Köln zusammengespielt. „Ich denke wir werden vom Kader her sehr gut aufgestellt sein – von dem, was ich bisher so weiß. Ich denke auch, dass die Liga sehr interessant werden wird und noch einmal ganz anders sein wird als in der Vorsaison. Für unser Team wünsche ich mir, dass wir auch in den Play-offs noch auf dem Eis stehen können. Das ist die schönste Zeit des Jahres, da möchte jeder Eishockeyspieler hin. Und nur zu gerne wäre ich da auch mit den Rockets nächste Saison mit dabei.“
Niklas Hildebrand wird gemeinsam mit seiner Freundin, die aus Neuwied kommt, und dem gemeinsamen Hund in die Region Diez/Limburg ziehen und hier vorerst sesshaft werden. Auch beruflich orientiert sich der Stürmer hier mit Unterstützung der Rockets neu. Der Umzug ist bereits für August geplant. „Wir freuen uns darauf, hierhin zu ziehen. Wenn es nach uns geht, kann es gerne schnellstmöglich losgehen.“