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Jan Pavlu heißt der neue Mann, der die Angriffsreihen des EHC Bayreuth in der neuen Saison verstärken wird. Der in Italien (Bozen) geborene Außenstürmer besitzt sowohl die italienische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft. In Bozen hat der heute 1,88 Meter große und 87 Kilo schwere Außenstürmer auch das Eishockeyspielen erlernt. Das Talent dazu war ihm von Anfang an in die Wiege gelegt, schließlich war sein Vater Martin über mehr als zwei Jahrzehnte eines der Idole im italienischen Eishockey. Nicht weniger als 12 Weltmeisterschaften und drei Olympiateilnahmen stehen in der Vita des ehemaligen Stürmerstars, der annähernd seine komplette Karriere in Bozen verbracht hat.
Jan Pavlu selbst wechselte 2009 mit 15 Jahren nach Deutschland zu den Jungadlern Mannheim in die DNL, mit denen er insgesamt drei Mal den Titel gewinnen konnte. Der hochgewachsene, inzwischen 20-jährige Linksschütze gilt als Spielgestalter mit guter Stocktechnik und ist mit einem harten, platzierten Schuss ausgestattet. Nach seinem erfolgreichen Wirken in der DNL zog es Pavlu weiter nach Salzburg, wo er mit dem Farmteam der Red Bulls an der international besetzten Juniorenliga MHL teilnahm.
Teammanager Dietmar Habnitt ist sich bewusst, welchen Rohdiamanten man mit Pavlu verpflichten konnte. „Jan ist ein sehr interessanter, junger Spieler, der alle Anlagen hat. Er ist ein sehr guter Schlittschuhläufer und bringt großes Talent mit. Wenn man sich seine Juniorenkarriere ansieht und wie er z.B. bei den Jungadlern gepunktet hat, kann man sich vorstellen, dass er seinen Weg machen wird. Dass er nun in Bayreuth den Einstieg ins Profieishockey startet, ist für uns natürlich großes Glück. Jan wird, noch bevor er in Bayreuth aufs Eis geht, beim ERC Ingolstadt mittrainieren.“
Ein erstes Interview gab uns der sympathische Südtiroler dieser Tage am Telefon.
Jan, herzlich willkommen bei den Tigers. Wie kommt der Kontakt nach Bayreuth zustande und was hat dich bewogen, hier in Oberfranken anzuheuern?
Jan Pavlu: Der Kontakt wurde über meinen Spielerberater hergestellt. Bayreuth hatte großes Interesse, mich zu verpflichten und ich möchte im Seniorenbereich Fuß fassen. Ich denke, dass das eine tolle Chance für mich ist, über ein Top-Team der Oberliga in den Profibereich einzusteigen.
Du hast die letzten beiden Jahre in der MHL verbracht. Eigentlich eine russische Nachwuchsliga, die ganz ähnlich strukturiert ist wie die KHL. Was kannst du uns über diese Liga erzählen und wie ist dort das Niveau – vielleicht im Vergleich zur deutschen Nachwuchsliga DNL?
Jan Pavlu: Das Niveau ist meiner Ansicht nach sehr hoch. Wer das russische Eishockey kennt, kann sich vorstellen, wie anspruchsvoll es dort zugeht. Das Tempo ist im Vergleich zur DNL ein ganz anderes. Auch die technischen Fähigkeiten der Jungs sind ziemlich hoch. Es wird ein ganz anderes System gespielt und körperlich geht es teilweise ganz schön zur Sache. Neben den meist russischen Teams spielen dort in der Liga noch Mannschaften aus Tschechien, Weißrussland, Lettland und eben Salzburg aus Österreich.
Man wird also ziemlich stark – stärker als in der DNL - gefordert?
Jan Pavlu: Ja, sicher. Teilweise hat man drei bis vier Spiele in der Woche. Man reist viel. Russland ist flächenmäßig ja ziemlich groß. Es gab zwar vier Gruppen mit jeweils zehn Teams, aber man ist ständig unterwegs. Den längsten Flug hatten wir mit 13 Stunden. Ich bin aber sehr froh über die zwei Jahre, die ich dort verbringen durfte, weil sie mich als Eishockeyspieler sicherlich weiter gebracht haben.
Du hast auch schon Erfahrungen im Nationaltrikot?
Jan Pavlu: Ja, für Italien konnte ich zwei Mal bei der U18-WM und zwei Mal bei der U20-WM teilnehmen. Die Vorbereitung mit der italienischen Nationalmannschaft auf die letzte WM durfte ich auch mitmachen und konnte zwei Spiele absolvieren. Leider war ich dann – einen Tag vor der WM - bei den Jungs dabei, die letztlich nicht für das Turnier nominiert wurden.
Ab August ist die Oberliga dein Zuhause. Was weißt du bisher über die Liga und Bayreuth?
Jan Pavlu: Bisher noch nicht so viel, wenn ich ehrlich bin. Meinen einzigen Kontakt mit dem deutschen Profieishockey hatte ich vor über zwei Jahren, als ich bei Red Bull München für knapp drei Monate mittrainieren durfte. Bayreuth als Stadt kenne ich noch nicht, habe aber festgestellt, dass ich einen Freund habe, der dort wohnt. Mit ihm habe ich gesprochen und eigentlich nur gut Sachen gehört. Ich freue mich schon, bald in Bayreuth zu sein.
Mit welchen Erwartungen kommst du nach Bayreuth?
Jan Pavlu: Ich bin offen für neue Erfahrungen und es wird sicher spannend für mich. Beim Eishockey zählt, wenn man ehrlich ist, eigentlich nur der Erfolg. Der lässt sich aber nur bedingt steuern. Ich möchte einfach schnell zu meinem Spiel finden und dem Team mit meinen Stärken so gut wie möglich helfen, um erfolgreich zu spielen.
Wie ist dein „Fahrplan“ bis zum Beginn der Saison mit den Tigers Mitte August?
Jan Pavlu: Ich trainiere seit gut drei Wochen wieder - vermehrt Krafttraining. Dann kommen zusätzlich das Ausdauertraining und andere Trainingskomponenten dazu.
Ich werde versuchen, die nächsten zwei Wochen nach Bayreuth zu kommen, um einige Kleinigkeiten noch abzuklären. Dabei werde ich mir auch die Stadt anschauen. Offiziell geht es ja am 15. August los, aber vielleicht kann ich auch schon früher nach Bayreuth kommen und starten.
Jan, vielen Dank für das Gespräch und eine gute Zeit bis zu deinem Start bei den Tigers.
eishockey.net / PM Bayreuth
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