Die Eispiraten Crimmitschau wollen nach ihrem vergangenen 0-Punkte-Wochenende vor allem Wiedergutmachung und die Rückkehr in die Erfolgsspur. Dabei müssen die Senkrechtstarter dieser DEL2-Saison zwei harte Aufgaben meistern. Zunächst gastieren die Westsachsen am morgigen Freitag nämlich in Bad Tölz (29.10.2021 – 19:30 Uhr). Am Sonntag kommt dann der Ligaprimus Frankfurt zum Spitzenspiel in den Sahnpark (31.10.2021 – 17:00 Uhr).
Die Eispiraten gehen am Freitagabend erneut als Tabellenzweiter in ihr Auswärtsspiel bei den Tölzer Löwen. Und das, obwohl am vergangenen Wochenende nicht viel für die Bazany-Mannschaft zusammenlief. Gegen Bad Nauheim und Selb gab es jeweils null Punkte. „Wir haben die beiden Partien analysiert und die Sachen angesprochen, die wir besser machen müssen um in dieser engen Liga erfolgreich zu sein. Man muss jeden Abend bereit sein und 60 Minuten sein Bestes geben“, erklärte Marian Bazany auf der heutigen Presserunde. Dies bekräftigt auch Willy Rudert, der zuletzt erstmals in dieser Saison traf und weiterhin neben Schlenker und Feser stürmen soll. „Natürlich waren wir enttäuscht. Nichtsdestotrotz freuen wir uns aber auf die neuen Spiele an diesem Wochenende und haben uns auf diese gut vorbereitet. Teil dieser Vorbereitung war unter anderem auch Tamás Kánya, der nach seiner Sprunggelenksverletzung vor seinem Debüt im Eispiraten-Trikot steht. „Wir gehen mit sechs Verteidigern und zwölf Stürmern in das Wochenende, da auch Lucas Böttcher nach seiner Erkältung zurückkehrt“, freut sich Bazany, der somit auch erstmals in dieser Spielzeit eine vierte Reihe ins Rennen schicken kann.
Gastspiel bei „strukturierten und systemtreuen“ Tölzern
Ein Luxus, den man in Bad Tölz so nicht kennt. Gerade einmal zwei Verteidigungspaare und nicht einmal komplette drei Sturmreihen konnte Kevin Gaudet am vergangenen Sonntag gegen Dresden ins Rennen schicken. Die verletzungsgeplagten Bayern unterlagen letztlich aber nur ganz knapp mit 4:5. „Bad Tölz ist eine Mannschaft die sehr strukturiert und systemtreu spielt“, sagt Bazany, der morgen Abend, im Vergleich mit den „Buam“, selbiges auch von seinem Team fordert.
Ebenso fordert der 46-jährige Eishockeylehrer Respekt vor jedem Gegner – gerade nach den letzten Auftritten und mit dem Wissen, dass sich die Personallage in Tölz auch wieder entspannt. Anton Engel und Tom Horschel sind wieder fit, ebenso wie Importstürmer Cam Spiro, weshalb Gaudet fünf Ausländer zur Verfügung hat. Ob dies auch Auswirkungen auf Lukas Vantuch hat? Der Ex-Eispirat, mit Probevertrag bei den Löwen, integrierte sich zuletzt gut und konnte schon zwei Tore und vier Assists für den Tabellensiebten erzielen und trug somit maßgeblich zu den zwölf Punkten dabei, die die Tölzer bisher einfuhren.
Ob mit oder ohne Vantuch erwartet die Eispiraten eine schwere Aufgabe. Mit dem Wissen, beide Gastspiele in der vergangenen Saison hoch verloren zu haben (1:8 und 1:6), dürften die Schützlinge von Marian Bazany allerdings umso heißer auf drei Punkte sein.
Heimspiel gegen Frankfurt – Süßes oder Saures?
Der 31. Oktober: Halloween und gleichzeitig Spieltag 10 in der DEL2, an welchem der Tabellenerste beim Tabellenzweiten gastiert. Lieber würden die Eispiraten Süßes statt Saures nehmen, wissen aber auch, was für ein Kaliber da in den Sahn kommt. „Frankfurt ist absoluter Top-Favorit in der Liga. Sie haben viel Geld im Sommer investiert und haben den Kader super zusammengestellt“, weiß Bazany und ergänzt: „Das sind die Partien, welchen wir doch alle entgegenfiebern“!
Nur die Frankfurter starteten noch besser in die Saison, als die Eispiraten. Lange ohne Punktverlust marschierten die Hessen gehörig, mussten erst am letzten Sonntag eine 1:5-Niederlage gegen die Bayreuth Tigers hinnehmen. Das Team von Bohuslav Subr steht somit folgerichtig an Stelle Nummer 1 – mit Sage und Schreibe 21 Punkten und einem Torverhältnis von +22. Ein Wert, in welchem gleich die Eispiraten und der EV Landshut (jeweils +9) folgen, und der über die Qualität sehr aussagekräftig ist. So gehören mit Rylan Schwart (13 Scorerpunkte), Dylan Wruck (12) und Ryan Moser (11) zur Garde-Offensive der Bembelstädter, die aber ebenso in der Defensive und im Tor mit einigen Hochkarätern daherkommen. So etablierte sich auch Ex-Pirat Maximilian Faber als Verteidiger einmal mehr als einer der besten Scorer der Hessen. Im Tor war bislang sowohl auf Basti Kucis und US-Neuzugang Jake Hildebrand Verlass.
Die Eispiraten wollen im heimischen Kunsteisstadion Crimmitschau aber schlagkräftig dagegenhalten – mit ihren Fans im Rücken. „Wir freuen und hoffen natürlich wieder auf eine tolle Unterstützung unserer Fans“, startet Willy Rudert einen Aufruf. Auch der Youngstar weiß um die Heimstärke seines Teams, welches sich gerade im Hexenkessel Sahnpark oft als spielfreudig und zielstrebig präsentiert. Die rot-weißen Anhänger könnten gerade in diesem Topspiel der DEL2, wo oftmals nur Nuancen ausschlaggebend sein können, einen leichten Vorteil bringen.