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Vorschau auf die North Division

Es gibt keinen klaren Favoriten

Þ09 Januar 2021, 04:43
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North Division 2021

Alle sieben kanadischen NHL-Teams messen sich in der kommenden Spielzeit in einer Division. Für viele Eishockeyfreunde wird damit ein lange gehegter Traum Realität. Ein Blick auf die aktuellen Kader der Kontrahenten zeigt rasch, dass die ein regelrechtes Hauen und Stechen um die für die Stanley Cup Playoffs berechtigenden Plätze geben dürfte.

In allen Divisionen gibt es durch die Umstellungen viele Fragezeichen. In keiner Gruppe dürfte der Ausgang jedoch so unvorhersehbar sein, wie in der ausgeglichen besetzten North Division. Mit der Ausnahme der im Neuaufbau befindlichen Ottawa Senators wäre für alle anderen Kader das Verpassen der nächsten Postseason eine riesige Enttäuschung.

 

North Division

 

Ottawa Senators

Nachdem die Ottawa Senators zuletzt bereits die dritte Saison in Folge tief im Tabellenkeller der NHL landeten, haben sie in der hinter uns liegenden Offseason auf dem Spielermarkt viel unternommen, um während ihres laufenden Umbaus in Zukunft wieder wettbewerbsfähiger zu sein.

Die Senators haben zum Beispiel Torhüter Matt Murray verpflichtet, der in der vergangenen Saison bei den Pittsburgh Penguins, mit einer Bilanz von 20-11-5 und einer Fangquote von 89,9 Prozent, einem Gegentorschnitt von 2,87 und einem Shutout, aktiv war. Zudem haben sie die aktuelle Free Agency dazu genutzt, um Evgenii Dadonov zum Kader hinzuzufügen, der in 69 Spielen für die Florida Panthers zuletzt 25 Tore und 47 Punkte erzielte.

Das Team aus Ottawa hatte zudem zwei Wahlmöglichkeiten unter den ersten fünf des NHL Draft 2020. Sie wählten Tim Stützle, der in der letzten Saison sieben Tore und 34 Punkte für die Adler Mannheim in der DEL sammeln konnte und Jake Sanderson, der in 47 Spielen für die U18-Nationalmannschaft der USA sieben Tore und 29 Punkte erzielte.

Mit den weiteren Neuzugängen Austin Watson, Alex Galchenyuk und Erik Gudbranson und den Abgängen von Bobby Ryan, Mark Borowiecki, Mikkel Boedker und Anthony Duclair wurden auch einige Änderungen in der Kaderbreite vorgenommen.

Die Senators dürften eines der Teams sein, die in der kommenden Spielzeit sehr interessant zu beobachten sein sollten. Vor dem Saisonstart gilt Ottawa in jedem Fall als stark verbessert. Inwiefern sich das Ganze in Kürze auf den Eisflächen bestätigen wird, bleibt abzuwarten. Vermutlich werden sich die Früchte der Umbauarbeiten noch nicht so rasch zeigen, wie es sich dessen Macher und Anhänger wünschen. Die Organisation scheint jedoch auf einem guten Weg zu sein.

Letzte Saison: 25-34-12, 62 Punkte, 43,7 Prozent Punktgewinnquote, 15. Platz Eastern Conference

 

Montreal Canadiens

Die Montreal Canadiens stellten eines der Teams, die in der Offseason sehr umtriebig waren. Sie hatten in der Stanley Cup Qualifikation als Nummer 12 der Eastern Conference überraschend die Penguins besiegt, bevor sie den Philadelphia Flyers in der ersten Playoff-Runde unterlagen.

Montreal verpflichtete unter anderem Tyler Toffoli, der in der vergangenen Saison in 68 Spielen für die Los Angeles Kings und die Vancouver Canucks insgesamt 24 Tore und 44 Punkte erzielen konnte. Zudem kam mit Joel Edmundson ein Spieler hinzu, der in der Saison 2019/20 bei den Carolina Hurricanes eine durchschnittliche Spielzeit von 18:27 Minuten pro Spiel verbuchte und damit weitere Routine in den Kader der Canadiens bringt.

Mit der Verpflichtung von Torhüter Jake Allen, der bei den St. Louis Blues in 27 Spielen eine 12-6-3-Bilanz mit einer Fangquote von 92,7 erreichte, dazu einen Gegentorschnitt von 2,15 pro Spiel und zwei Shutouts erzielte verstärkten sie sich auf der Torhüterposition. Zudem stieß Jake Anderson, der bei den Columbus Blue Jackets in 26 Spielen der regulären Saison ein Tor und vier Punkte erzielte, zum Team. Ob es Toffoli und Andersen gelingen kann, den Verlust von Max Domi auszugleichen, bleibt abzuwarten.

Die Canadiens, die in der Vorsaison besonders stark in Scheibenbesitz waren und vor diesem Hintergrund nicht zu unterschätzen sind, werden es schwer haben, in der North Division an der Tabellenspitze einzugreifen. Sie dürfen aber keinesfalls unterschätzt werden.

Letzte Saison: 31-31-9, 71 Punkte, 50 Prozent Punktgewinnquote, 12. Platz Eastern Conference

 

Winnipeg Jets

Die Winnipeg Jets hatten in der Offseason bisher nicht so viel zu tun, aber mit Paul Stastny, der in der letzten Saison in 71 Spielen der regulären Saison für die Vegas Golden Knights 17 Tore und 38 Punkte erzielte, glauben sie endlich den gesuchten, hochkarätigen Center für die zweite Reihe gefunden zu haben.

Außerdem verstärkten sie ihre Abwehr, indem sie Dylan DeMelo wieder unter Vertrag nahmen, der am 18. Februar zu den Senators gewechselt war. Und sie verpflichteten Derek Forbort, der in der vergangenen Saison bei den Kings und den Calgary Flames spielte.

Insbesondere im Angriff verfügt die Organisation aus Winnipeg über eine starke Besetzung. So stellen die Jets auch in der kommenden Spielzeit einige sehr gefährliche Offensivwaffen wie etwa Mark Scheifele, Kyle Connor, Nikolaj Ehlers oder auch Patrik Laine.

Mit Connor Hellebuyck im Tor verfügen die Jets zudem über einen herausragenden Torhüter, der in der Vergangenheit häufig genug gezeigt hat, dass er zu den besten in der NHL gehört.

Den Jets ist in der kommenden Spielzeit fast alles zuzutrauen, von einem ernsthaften Angriff auf den Stanley Cup bis hin zu einem Scheitern in der Hauptrunde. Die North Division erscheint dermaßen ausgeglichen besetzt, dass seriöse Prognosen über die Reihenfolge der Mannschaften hier nahezu unmöglich erscheinen und vieles auf im Saisonverlauf auftretende Details ankommen wird.

Letzte Saison: 37-28-6, 80 Punkte, 56,3 Prozent Punktgewinnquote, 9. Platz Western Conference

 

Calgary Flames

Nach dem zweiten enttäuschend frühen Ausscheiden aus der NHL-Postseason in Folge, nahmen die Calgary Flames in der Offseason einige prominente Veränderungen in ihrer Defensive vor, indem sie sich unter anderem von T.J. Brodie, Travis Hamonic und Derek Forbort trennten. Auf der anderen Seite stieß Chris Tanev neu hinzu. Für das Tor verpflichteten sie Jacob Markstrom aus Vancouver, der den Platz von Cam Talbot einnehmen soll.

Die Flames hoffen zudem, dass Juuso Valimaki, der die jüngste Saison wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hat, und Oliver Kylington, der in der vergangenen Saison in 48 Spielen zwei Tore und sieben Punkte markierte, die Abgänge von Travis Hamonic und Derek Forbort vergessen machen können.

Dazu bedarf es eines Johnny Gaudreau in Top-Form. In 2019/20 verbuchte dieser in 70 Spielen 18 Tore und 40 Assists zu 58 Punkte. Da muss in Zukunft mehr kommen, wenn die Träume in Calgary Realität werden sollen.

Sean Monahan, der in der abgelaufenen Saison 22 Tore und 48 Punkte verbuchen konnte, nachdem er in der Spielzeit davor in 78 Spielen 34 Tore und 82 Punkte verzeichnete, muss sich ebenfalls wieder steigern.

Insgesamt stellen die Flames in der kommenden Saison ein starkes Team, das um die Tabellenspitze in der Division mitspielen kann.

Letzte Saison: 36-27-7, 79 Punkte, 56,4 Prozent Punktgewinnquote, 8. Platz Western Conference

 

Vancouver Canucks

Die Vancouver Canucks waren eines der Überraschungsteams in der vergangenen Postseason. Das Team zeigte sich unerwartet weit auf seinem Weg beim seit Jahren laufenden Neuaufbau. Allerdings gab es im Herbst einige Rückschläge zu verzeichnen. Mit Jacob Markstrom verlor das Team nicht nur seinen bisherigen Nummer-Eins-Torhüter, sondern zugleich ein Aushängeschild.

Mit Tanev verließ zudem ein Top-Defensivspieler den Klub und mit Toffoli ging ihnen ein Top-Sechs-Stürmer verloren, der sich sehr erfolgreich in das Team einfügte, nachdem er von den Kings gekommen war.

Torhüter Thatcher Demko zeigte in seinen Auftritten während der Postseason zwar, dass er bereit sein könnte, Markstrom zu ersetzen. In den Spielen fünf bis sieben in der Serie der zweiten Runde gegen die Vegas Golden Knights erreichte Demko eine Fangquote von 98,5 Prozent. Den tatsächlichen Beweis seiner Klasse, den muss er aber erst noch erbringen. Die Canucks verpflichteten wohl auch deshalb den routinierten Braden Holtby von den Washington Capitals, um ihn zu unterstützen und eine solide, weitere Option im Tor zu haben. Zudem hat das Team aus Vancouver Nate Schmidt von den Golden Knights geholt. Stürmer Jake Virtanen, der in der vergangenen Spielzeit in 69 Spielen 18 Tore und 36 Punkte erzielte, wird voraussichtlich Toffoli in den Top-Sechs ersetzen.

Trotz einiger Unsicherheiten in Bezug auf die nahe Zukunft, verfügen die Canucks mit Spielern wie Elias Pettersson, Demko, Bo Horvat, Brock Boeser oder auch Verteidiger Quinn Hughes über großes Talent. Mit einer erneut erfolgreichen Playoff-Teilnahme dürfte es aber vermutlich in dieser ausgeglichen besetzten Division schwer werden.

Letzte Saison: 36-27-6, 78 Punkte, 56,5 Prozent Punktgewinnquote, 7. Platz Western Conference

 

Toronto Maple Leafs

Nach dem überraschenden Ausscheiden in der Qualifikationsrunde für die Stanley Cup Playoffs gegen die Columbus Blue Jackets, nahmen die Maple Leafs im Herbst einige Änderungen im Kader vor. Sie verpflichteten unter anderem TJ Brodie und Zach Bogosian, um die Defensive zu stärken. Nach im Schnitt 3,17 Tore pro Spiel zugelassenen Gegentoren (zusammen mit den Anaheim Ducks die sechsthöchste Quote in der NHL), sahen die Verantwortlichen hier Handlungsbedarf.

Auch im Angriff wurde in den vergangenen Wochen einiges verändert. Wayne Simmonds und Jimmy Vesey stießen neu zum Team, während Kasperi Kapanen und Andreas Johnsson Toronto verließen.

Mit Auston Matthews, Mitch Marner, John Tavares und William Nylander ist der Sturm der Maple Leafs erstklassig besetzt und lag auch in den vergangenen vier Spielzeiten schon immer in der Nähe der Ligaspitze.

Woran es in den Vorjahren häufig noch haperte, war der Abwehrbereich. Wohl auch deshalb lockten die Maple Leafs mit Veteran Joe Thornton, der in seiner letzten Saison bei den San Jose Sharks sieben Tore und 31 Punkte in 70 Spielen erzielte, einen erfahrenen, eher defensiv orientierten Anführer nach Toronto.

Das Team dürfte im Vergleich zur Vorsaison verbessert worden sein, reifer und routinierter auftreten. Alles andere als ein ernsthafter Anlauf in Richtung Titelgewinn gilt in der Eishockeymetropole ohnehin als Misserfolg.

Letzte Saison: 36-25-9, 81 Punkte, 57,9 Prozent Punktgewinnquote, 8. Platz Eastern Conference

 

Edmonton Oilers

Die Oilers, das Team von Leon Draisaitl, konnten die Erwartungen in der regulären Saison mit dem Einzug in die Stanley Cup Qualifikation erfüllen. Doch dort folgte das frühe und enttäuschende Aus gegen die Chicago Blackhawks. Trotzdem wurden nur ein paar kleine Änderungen am Kader vorgenommen.

Verpflichtet wurde unter anderem Center Kyle Turris, der wohl in der dritten Reihe zu Einsätzen für die Kanadier kommen dürfte. Dies eröffnet auch die Möglichkeit ihre Superstars Draisaitl und Connor McDavid häufiger zusammen in einer Reihe einzusetzen. Geholt wurde zudem mit Dominik Kahun ein weiterer Deutscher, der in der vergangenen Spielzeit in 56 Spielen für die Buffalo Sabres und die Penguins zwölf Tore und 31 Punkte markieren konnte.

So soll in Zukunft dafür gesorgt werden, dass die Top-Stars im Angriff der Oilers entlastet werden, die Mannschaft nicht mehr so abhängig von ihren Leistungen ist.

Nach dem Verlust von Defensivspieler Oscar Klefbom (Schulteroperation) für die gesamte Saison 2020/21 wurde zudem Tyson Barrie unter Vertrag genommen, der zuletzt in Toronto mit fünf Toren und einem Rating von -7 zu kämpfen hatte. In Edmonton hoffen sie, dass sie ihn wieder in die Form bekommen, die ihn zuvor bei den Colorado Avalanche über Jahre hinweg ausgezeichnet hatte.

Das Team aus Edmonton ist quer durch den Kader unbestritten sehr talentiert, aber im Tor bleiben noch Fragen offen. Stellen Mikko Koskinen und Mike Smith tatsächlich ein Gespann, das für einen Angriff auf den Titel stark genug ist? In der vergangenen Saison erreichten beide maximal als durchschnittlich zu bezeichnende Statistiken.

Eine Playoff-Teilnahme sollte den Oilers im Frühsommer sicher sein. Aber ob es wirklich schon zu mehr reicht, daran muss gezweifelt werden.

Letzte Saison: 37-25-9, 83 Punkte, 58,5 Prozent Punktgewinnquote, 5. Platz Western Conference

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