Dazu kann man nun zwei Dinge sagen: Erstens: Es ist nicht nur für Trainer so, sondern auch und vielleicht sogar besonders für Fans. Als Fan neigt man ja – sicher mehr als Trainer – dazu von himmelhochjauchzend zu „zu Tode betrübt“ zu wechseln – und zurück. Wo Trainer einen kühlen Kopf behalten und das Team auf das nächste Spiel vorbereiten müssen, da können wir unseren Emotionen nach Herzenslust nachgeben. Und zweitens und noch wichtiger:
Er hatte absolut Recht! Was die Truppe da in Hamburg geboten hat, das war an Dramatik kaum zu überbieten und einfach eine tolle Reaktion auf den Freitag. Immer noch musste man im Prinzip auf zwei Reihen verzichten. Und darunter waren offensive Leistungsträger wie Courchaine, Driendl, Méthot, Fischer oder Perrault und nicht zuletzt einer der vielleicht meistunterschätzten Spieler des Teams, was ihre Wichtigkeit angeht, wie Kretschmann. Als dann früh im ersten Drittel auch noch Mebus mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe hinaus musste, da schien eigentlich endgültig alles verloren. Doch was die Truppe dann geboten hat, das war schon richtig stark.
Dreimal kam man von Rückständen zurück. Marcel Müller nahm das Team mit einem Hattrick auf die Schultern und letztlich stand ein gar nicht einmal unverdientes 6:5 n.P. auf der Anzeigentafel. Das sorgte dann natürlich für beste Stimmung im Sambazug. Zumal die Spieler auch richtig feiern konnten, denn als nächstes stehen ja fast zwei Wochen Erholung an. Die hat man sich verdient, indem man in der letzten Zeit ein richtig straffes Programm absolvierte und die beiden Spiele dieses Wochenendes schon vorher gespielt hat.
Für die Pinguine kommt diese Pause natürlich zum perfekten Zeitpunkt und mit etwas Glück könnten vielleicht alle verletzten Spieler außer Christian Kretschmann, der ja bis Ende der Hauptrunde ausfallen wird, dann wieder an Bord sein. Solche Pausen sind ja immer ein guter Zeitpunkt für ein Fazit. Und da man auch ziemlich genau die Hälfte der Saison gespielt hat bietet sich das noch umso mehr an. Wo also stehen wir? Nun, die Pinguine mussten im Sommer schwerwiegende Abgänge hinnehmen.
Wie schwerwiegend, das zeigt nicht zuletzt die Statistik der Liga. Immerhin verließen der beste und fünftbeste Scorer der Liga (Clark und Voakes), sowie der beste und neuntbeste Torjäger (dito) das Team. Sinan Akdag schickt sich an, alle offensiven Rekorde zu pulverisieren und liegt in der +/- auf Platz 9. Allein das zeigt schon, welchen Aderlass man da verkraften musste. Weiterhin großes Verletzungspech machte es dann sicher nicht leichter.
Aber nach einem etwas holprigen Start hat sich die Truppe mittlerweile gefunden. Marcel Müller ist Gold wert und könnte, wenn Courchaine zurück ist, dafür sorgen, dass man wieder eine richtig dominante erste Reihe hat. Und insgesamt liegt man auf Platz 6 der Liga. Das ist deutlich mehr als man sich ob dieser Voraussetzungen erhoffen durfte! Die Mannschaft findet einfach meist einen Weg, ihre Spiele zu gewinnen. Mal mit Spektakel, wie in Hamburg, gegen Augsburg, Berlin oder im Heimspiel gegen Mannheim, mal mit Kampf und Defensive, wie gegen Schwenningen oder Straubing.
Aber es klappt! Die jungen Spieler wie Hauner, Mieszkowski, Meisinger, Klein oder eben zuletzt Faber und Orendorz machen einen ganz starken Job und helfen dem Team. Zuletzt geht die Tendenz auch spielerisch klar nach oben. Insgesamt muss man einfach festhalten: Die Pinguine spielen unter dem Strich eine weitere sehr gute Saison und bestätigen den positiven Trend der letzten Jahre! Jetzt werden sie durchschnaufen und dann mit frischen Kräften angreifen. Auch wir werden ein klein Wenig durchschnaufen.
eishockey.net / PM Krefeld Pinguine
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