Am letzten Wochenende lief es für den EHC Königsbrunn nicht nach Plan, zwei verlorene Spiele und nur ein Punkt Ausbeute waren eindeutig nicht genug für einen Verein mit Ambitionen auf einen der ersten Plätze. Nun folgen gleich zwei knifflige Gegner für die Brunnenstädter, zunächst geht es am Freitag ab 20 Uhr in heimischer Arena gegen den EHC Klostersee. Am Sonntag steht dann ab 17:45 Uhr die Auswärtspartie bei den “Miners” des TSV Peißenberg an.
In der Vorbereitung trafen die Königsbrunner gleich zweimal auf den EHC Klostersee. Zunächst holten die Brunnenstädter einen 5:2 Auswärtssieg, danach folgte ein denkbar knapper 2:1 Heimsieg gegen die Top-Mannschaft aus Grafing. Aktuell belegt Klostersee den vierten Tabellenrang vor Königsbrunn und konnte in den bisherigen Spielen überzeugen. Die Grafinger bewiesen dabei auch ihre Comeback-Qualitäten und drehten scheinbar verlorene Partien wie gegen Landsberg noch im Schlussspurt. Am Dienstag lag Klostersee bis zur 47. Spielminute noch mit 0:3 gegen Dingolfing hinten, danach zeigte die Mannschaft aber ihr Potenzial und erzielte noch insgesamt fünf Tore. Top-Scorer ist der 30-jährige US-Amerikaner Kelvin Walz, der sich in 13 Spielen insgesamt 28 Scorerpunkte holte. Mit 25 Scorerpunkten belegt gleich dahinter das 21-jährige Riesentalent Marc Bosecker den zweiten Rang, auf Platz drei folgt der 31-jährige tschechische Verteidiger Marek Haloda mit 18 Punkten. Vor der Saison spielte er noch in Geretsried und hat sich mittlerweile in Grafing etabliert. Der EHC Klostersee steht für Kampf, Leidenschaft und schnelles Eishockey. Die Mannschaft ist breit aufgestellt und gut eingespielt, ein echter Prüfstein für den EHC Königsbrunn.
Am Sonntag folgt dann das Spiel gegen die Mannschaft der Stunde, denn die “Miners” des TSV Peißenberg haben gerade einen sehr guten Lauf und stehen aktuell nur drei Punkte hinter dem Bayernliga-Primus aus Erding. Der Verein hat sich vor der Saison gut verstärkt und seine Kontingentspieler ersetzt. Mit den beiden US-Amerikanern Ryan Murphy und Zackary Bross hat der Halbfinalist der Vorsaison einen guten Griff getan, denn beide Stürmer stehen in der internen Scorertabelle auf den ersten beiden Rängen. Der 26-jährige Murphy kam aus Schongau und der 27-jährige Bross direkt aus den USA von den Worcester Railers, die in der professionellen EHCL spielen. Die einzigen Niederlagen setzte es gegen Erding und gegen Ulm, ansonsten konnten die Miners alle Spiele für sich entscheiden. Danach fand die Mannschaft gleich wieder in die Erfolgsspur zurück und behielt gegen Klostersee und Dingolfing die Oberhand. Zuletzt siegte Peißenberg sehr deutlich mit 7:1 in Miesbach und setzte damit ein Ausrufezeichen Richtung Konkurrenz. In der Vorsaison hatte Peißenberg im Halbfinale das Nachsehen gegen den EHC Königsbrunn, damals scheiterten die Oberbayern an der schlechten Chancenverwertung. Doch der TSV ist gut aufgestellt, der Kader wurde über die Jahre sorgfältig ergänzt und zählt zu Recht zu den Top-Favoriten der Liga. Am Sonntag wollen die Miners gegen die Brunnenstädter siegreich bleiben und Revanche nehmen, die Vorzeichen dazu stehen gut.
Denn in den letzten Spielen ließen die Königsbrunner zu viele Chancen liegen und laufen nun Gefahr, in der Tabelle weiter nach unten zu rutschen. Momentan steht der EHC auf dem fünften Rang, hat aber nur zwei Punkte Abstand auf den Tabellenachten Miesbach. Königsbrunns Coach Bobby Linke sieht die Mannschaft in der Pflicht: „Wir müssen wieder in die Spur kommen, unter der Woche hart trainieren und taktisch umstellen. Es gilt nun positiv zu bleiben und als Team die Probleme anzugehen und zu lösen. Gegen Klostersee müssen wir clever spielen, da brauchen wir einen Plan. Die Grafinger machen da gerade einen sehr guten Job, sind läuferisch und kämpferisch sehr aktiv. Klostersee ist definitiv ein Gegner auf Augenhöhe, auf den wir sehr gut aufpassen müssen. Auch Peißenberg hat gerade einen guten Lauf, die haben den Kader punktuell extrem verstärkt. Mit den beiden Kontis haben die einen Volltreffer gelandet. Das wird sehr schwer werden, den Miners Paroli zu bieten. Wir müssen aber als Team wieder zusammenfinden und gut performen, nur so können wir die anstehenden Aufgaben an diesem Wochenende lösen.“
Auch Königsbrunns erster Vorstand Tim Bertele erwartet eine Reaktion von der Mannschaft: „Das kommende Wochenende ist richtungsweisend für uns. Danach wissen wir, ob wir weiterhin zur Spitzengruppe gehören oder um Platz 8 spielen. Mit den beiden letzten Wochen bin ich alles andere als zufrieden. Der Großteil der Mannschaft arbeitet zwar gut und engagiert, von unseren Leistungsträgern, die den Unterschied in den entscheidenden Momenten machen sollen, kommt einfach zu wenig. Das Potenzial der Spieler ist gewaltig, ich erwarte hier am Wochenende Leistungssteigerungen. Das haben wir den Spielern unter der Woche in Gesprächen auch deutlich gemacht.“