Mit 4:3 (1:2, 2:1, 0:0) n.P. gewinnen die Roten Teufel das wichtige Heimspiel gegen die Eispiraten aus Crimmitschau und halten damit den Vorsprung auf den siebten Platz bei drei Punkten. "Wir haben gegen das aktuell heißeste Team der Liga gewonnen und zwei für die Köpfe und die Tabelle wichtige Punkte eingefahren. Man hat heute gesehen, dass wir wollten", so EC-Coach Petri Kujala nach dem Schlusspfiff.
Die Hausherren begannen übernervös und konnten selbst eine frühe Strafe gegen Crimmitschaus John Tripp nicht nutzen, nachdem sie in diesen zwei Minuten nicht einen Torschuss zu verzeichnen hatten. Die Gäste hatten das Momentum nach der Siegesserie auf ihrer Seite und kamen in ihrem ersten Powerplay durch Alexander Höller auch gleich zur Führung nach einem tollen Pass von John Tripp. Bei diesem Tor verletzte sich Mikko Rämö an der Fanghand, der Finne musste aber auf die Zähne beißen, nachdem mit Nils Flemming ein 16-jähriger DNL2-Goalie als Backup auf der Bank saß, der den überzähligen Ü23-Spieler Jan Guryca vertrat. Es lief also nicht gut für die Gastgeber, die nicht ganz eine Minute später dennoch den (glücklichen) Ausgleich markierten. Nick Dineen wollte in die Mitte passen, die Scheibe wurde aber unhaltbar für Ryan Nie von einem Eispiraten abgefälscht. Dennoch verschaffte dieser Treffer den Hausherren Oberwasser: sie waren nun das spielbestimmende Team und entwickelten Zug zum Tor. Nie im Kasten der Westsachsen fischte aber alles weg, was in seine Richtung kam. Gleichzeitig blieben die Gäste mit Konter stets gefährlich und konnten erneut durch Höller in der 19. Minute erneut in Front gehen, wieder wurde der Gäste-Spieler von John Tripp mustergültig bedient.
Die Roten Teufel kamen mit Beginn des Mittelabschnitts mit Elan zurück aus der Kabine. Hofland und Pauli prüften Nie, der nun einiges zu tun bekam. Zwei Minuten später stand Spöttel aussichtsreich, doch wieder war der Kanadier zwischen den Pfosten zur Stelle. Die Spielanteile waren klar bei den Hausherren, es fehlte jedoch das Schussglück, so wie z.B. in der 27. Minute, als Cameron aus dem Slot knapp verzog. Die Bemühungen wurden belohnt: in Überzahl zog Henri Laurila von der blauen Linie ab und traf zum absolut verdienten 2:2-Ausgleich. Dieses Tor beflügelte die Hessen umso mehr, Aab nach einem tollen Spielzug (34.) sowie Cameron mit der bis dato größten Chance scheiterten an Nie, der sich zum besten Crimmitschauer hervor tat (36.). Dennoch gingen die Eispiraten erneut in Front: nach einem ungeahndeten Foul gegen Cameron konnten die Gäste das Hartgummi schnell nach vorne spielen, was Walsh zum 2:3 in der 39. Minute nutzte. Die Gastgeber steckten aber nicht auf: im direkten Gegenzug schlenzte Joel Keussen die Scheibe in Richtung Tor, wo Nie beim wichtigen 3:3-Pausenstand die Sicht verdeckt war.
Die Hessen spielten im letzten Abschnitt auf Sieg und hatten die größeren Chancen und Spielanteile auf ihrer Seite. Wie in den 40 Minuten zuvor fehlte jedoch ganz einfach das Schussglück. Einzig in der 45. Minute hatten die Roten Teufel mal das Glück auf ihrer Seite, als Lampe einen (fragwürdigen) Penaltyschuss nicht an Mikko Rämö vorbei bringen konnte. Die Fans sangen "Kämpfen für die Playoffs" und die Hausherren nahmen dies ernst. Lange nach einem Konter sowie Cameron kamen zu aussichtsreichen Chancen, während auch die Eispiraten auf die Entscheidung drängten, so dass die Partie fast schon Playoff-Charakter hatte. Es ging schließlich in die Overtime, in der (außer zwei Strafen) nicht viel passierte. Im Penaltyschießen entpuppte sich Diego Hofland als der große Matchwinner, als der EC-Stürmer zwei Penalties in abgezockter Manier im Netz unterbrachte.
"Bad Nauheim hat verdient gewonnen, obwohl es ein Spiel auf Augenhöhe war. Der entscheidende Punkt war für mich der 3:3-Ausgleich, das uns ein wenig den Schwung nahm", sagte Crimmitschaus Trainer Chris Lee nach dem Schlusspfiff.
Am kommenden Freitag gastieren die Fischtown Pinguins zum letzten EC-Heimspiel in der Hauptrunde (Spielbeginn 19.30 Uhr), das noch die Chance auf dern ersten Platz hat.
EC Bad Nauheim - Eispiraten Crimmitschau 4:3 n.P. (1:2, 2:1, 0:0)
Tore:
0:1 (08:47) Höller (Tripp, Wishart)
1:1 (09:33) Dineen (Frosch)
1:2 (18:56) Höller (Tripp)
2:2 (31:38) Laurila (Dineen, Aab) PP1
2:3 (38:21) Walsh (Tripp, Schietzold)
3:3 (39:23) Keussen (Lange, Pauli)
4:3 (65:00) Hofland PS
Strafminuten: ECN 10 / ETC 10
Zuschauer: 2.224
eishockey.net / PM Bad Nauheim
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