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Wichtiger 7:4-Auswärtssieg in Garmisch

Þ04 Februar 2017, 10:56
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EC_Bad_Nauheim_2016_17_FULL
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Was für ein Comeback an diesem Freitagabend: die Roten Teufel lagen schon 0:3 und 2:4 beim SC Riessersee hinten, verloren zudem Dusan Frosch verletzungsbedingt, um am Ende mit einer tollen Moral und einem überragenden Radek Krestan (drei Treffer) einen 7:4 (0:1, 4:3, 3:0)-Auswärtserfolg an der Zugspitze einzufahren. Dieser vierte Sieg in Folge war auch dringend nötig, denn die Konkurrenz ließ ebenfalls keine Federn, so dass die Gruppe im Kampf um die begehrten Playoff-Plätze noch näher zusammengerückt ist und die Hessen nun nur noch zwei Zähler vom 10. Rang entfernt sind. "Wir wollten heute Punkte holen und wir haben Punkte geholt. Es gab Chancen auf beiden Seiten zu Hauf, am Ende bin ich stolz auf mein Team, das nach 0:3 und 2:4 nochmal derartig zurückgekommen ist und weitergespielt hat", sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Schlusspfiff.

Bei den Gästen setzte der Finne heute wieder auf Mikko Rämö im Tor, so dass Ales Kranjc als überzähliger Ausländer in der Kurstadt blieb. Für ihn rückte Marius Erk in die Defensive, während Steve Slaton im dritten Sturm zum Einsatz kam. Das Match begann verhalten, beide Seiten wollten sichtlich Fehler vermeiden. Große Chancen gab es in den ersten Minuten somit nicht zu sehen, erst die einzige Strafe im ersten Drittel gegen Bad Nauheims Marcus Götz ermöglichte Rimbeck im Slot einen Schuss, der jedoch knapp am Gehäuse vorbei ging (8.). Dies war jedoch der Auftakt zu einer starken Phase der Hessen, die gerade wieder komplett zunächst durch Frosch (wurde im letzten Moment am Torschuss gehindert) sowie im nächsten Spielzug in der 11. Minute durch Krestan nach einem langen Pass und freier Bahn auf seinen ehemaligen Ravensburger Mitspieler im Garmischer Tor, Matthias Nemec, die größten Bad Nauheimer Chancen hatten. Das 1:0 durch Wilhelm fiel da eher aus dem Nichts, denn die Gäste hatten das Geschehen weitestgehend unter Kontrolle. Aber wie so oft in den letzten Wochen war das Glück den Wetterauern auch diesmal nicht hold, als das Hartgummi nach einem Pressschlag genau auf dem Schläger des freien SCR-Verteidigers landete, der ins lange Eck ohne Abwehrchance für Rämö traf. Bad Nauheim sammelte sich einige Minuten, kam dann aber wieder stärker auf und durch Dineen zur großen Ausgleichschance, der US-Amerikaner verfehlte die Scheibe nach einem gewonnenen Bully nur knapp (17.).

Es folgte ein kurioses zweites Drittel, das man in der laufenden Saison in dieser Art und Weise wohl nur selten in der DEL2 gesehen hat. Vor allem Strafzeiten spielten dabei eine Rolle, denn zunächst nutzten die Gastgeber zwei Vergehen von Dineen und Erk durch Oakley (23.) und Vollmer (24.) zum 3:0, wobei die Gäste auch noch Dusan Frosch verloren, der beim ersten Foul vom fallenden Garmischer Spieler förmlich abgeräumt wurde und nicht mehr weitermachen konnte. Die Bayern wähnten sich in einem sicheren Vorsprung, doch dann kassierten die Werdenfelser zwei Strafzeiten, was Radek Krestan mit einem Doppelschlag und zwei seiner platzierten Schlagschüsse zum 3:2-Anschluss nach 26 Minuten nutzen konnte. Das Spiel wog nun hin und her und die Zurückhaltung des ersten Abschnitts war schon lange über Bord geworfen. Bei einer angezeigten Strafe gegen die Hessen war es dann Mayenschein, der nach knapp acht Minuten bereits das fünfte Tor in diesem Abschnitt - diesmal also wieder für den SCR - bejubeln konnte. Bad Nauheim gab sich aber noch lange nicht geschlagen und hatte in Mikko Rämö den großen Rückhalt, nachdem alleine zwei Mal Ranta in sehr aussichtsreicher Position hätte weiter erhöhen können. Ein Bad Nauheimer Überzahlspiel blieb anschließend ungenutzt, gerade waren die Zugspitzler aber wieder komplett, da vernaschte Dominik Lascheit den SCR-Goalie mit einem Rückhandschuss zum erneuten Anschluss (36.). Dem aber noch nicht genug: es war wieder eine Bad Nauheimer Strafe, aber diesmal konnte diese sogar selbst genutzt werden: SCR-Topscorer Driendl stürzte an der eigenen blauen Linie, was Harry Lange mit einem Shorthander zum 4:4-Pausenstand nach sagenhaften 20 Spielminuten in diesem verrückten Mitteldrittel nutzte.

Im letzten Abschnitt nahmen sich beide Seiten wieder sichtlich zurück, um weitere Strafen und vermeintliche Gegentreffer zu vermeiden. Man belauerte sich förmlich, es waren aber schließlich die Hessen, die das Momentum des zweiten Drittels für sich nutzen konnten. Nach einem Schuss von Ketter prallte dieser von hinter dem Tor in der 47. Minute genau auf die Kelle von Krestan, der gedankenschnell die erstmalige Bad Nauheimer Führung erzielen konnte. Die Roten Teufel hatten das Geschehen fortan bestens im Griff und sie konnten sich stets auf einen überragenden Mikko Rämö verlassen, an dem es kein Vorbeikommen mehr gab. Die Kurstädter verteidigten zunächst sehr hoch, um dann gegen Ende mit drei Mann an der eigenen blauen Linie das Tor dicht zu machen. Diese Taktik ging auf, Garmisch fand kein Mittel vorbei an den Hessen. SCR-Coach Tim Regan nahm gegen Ende als letztes Mittel seinen Torhüter vom Eis, was Bad Nauheim sogar zwei Mal durch Dineen und exakt eine Sekunde vor Schluss durch Hofland zum 4:7-Endstand nutzen konnte. "Das 3:0 war ein Super-Ergebnis für uns, dann folgten aber individuelle Fehler zum Bad Nauheimer Anschluss. Nach unserem 4:2 war es ein zu offenes Spiel, was wir so nie angehen wollten, aber da dachten wir, dass vorne mehr gehen würde. Da waren wir nicht clever genug", so SCR-Trainer Tim Regan nach dem Spiel.

Nachdem heute auch die Konkurrenz aus Bayreuth und Freiburg gewann, wird der Druck für die Roten Teufel im anstehenden Heimspiel am Sonntag gegen die Wölfe nicht kleiner (Spielbeginn 18.30 Uhr). Auch in diesem Match muss man dringend punkten, nach dem selbstbewussten Auftreten heute an der Zugspitze ist den Mannen von Petri Kujala allerdings alles zuzutrauen. Tickets für das Match gegen Freiburg sind nach wie vor online sowie am Sonntag ab 14.30 Uhr in der Geschäftsstelle und ab 17.30 Uhr an der Abendkasse erhältlich.

SC Riessersee - EC Bad Nauheim 4:7 (1:0, 3:4, 0:3)

Tore:
1:0 (13:58) Wilhelm (Oakley, Driendl)
2:0 (22:12) Oakley (Vollmer, Driendl) PP1
3:0 (23:19) Vollmer (Rimbeck, Loiseau) PP1
3:1 (24:53) Krestan (Serault) PP1
3:2 (26:04) Krestan (Meisinger) PP1
4:2 (28:02) Mayenschein (Driendl, Thomas) AS
4:3 (35:57) Lascheit (Alanov, Götz)
4:4 (37:09) Lange SH1
4:5 (46:58) Krestan (Ketter, Sarault)
4:6 (58:31) Dineen (Hofland) ENG
4:7 (59:59) Hofland ENG

Strafminuten: SCR 6 + 10 (Rimbeck) / ECN 8

Zuschauer: 1.474


eishockey.net / PM Bad Nauheim

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