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Η-Κ
(2:3) - (1:0) - (0:3)
27.02.2022, 17:00 Uhr

Wieder nur Sieger der Herzen

Füchse unterliegen Heilbronn nach bravourösem Kampf

Þ28 Februar 2022, 16:29
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Lausitzer Füchse

Machen wir das Rechenbeispiel zur Eröffnung des Berichtes kurz: Im Vergleich zum Match in Kassel, als (zunächst) zehn Feldspieler aufopferungsvoll, aber vergeblich um Punkte kämpften, fehlte heuer Philip Kuschel. Dafür kehrten Steve Hanusch und Bennet Roßmy zurück. Damit hatte Trainer Väkiparta diesmal (10 – 1 + 2) elf Männer für das Feld zur Verfügung. Nicht zwingend üppig… Aber was das „Häuflein Aufrechter“ auch gegen die Heilbronner Falken ablieferte, war aller Ehren wert. Sicher: Vor allem in den ersten 20 Minuten machte man dem Kontrahenten das Toreschießen etwas zu einfach. Die Käthchenstädter reisten allerdings mit zuvor acht Siegen in Folge und daher mit breiter Brust und der Leichtigkeit des Seins im Fuchsbau an. Dreimal konnten unsere Blau-Gelben einen Rückstand egalisieren. Und als sie beim Stand von 3:4 drauf und dran waren, erneut auszugleichen, da gelang den Unterländern ein eher glückliches 5:3 – und damit die Entscheidung. Nach der „neuzeitlichen Rechnung“ von Petteri Väkiparta lief da das „achte Drittel“…

Zwei Schüsschen hier, zwei Schüsschen da – schnell nahm das Match Fahrt auf. Gerade noch hatte Nils Velm stark den Tip-in-Versuch von Julian Lautenschlager gestoppt, da schlug der Schrägschuss von Heilbronns Goldhelmträger Jeremy Williams im kurzen Eck ein. Sehr früh war unsere Mannschaft zum Nachlaufen gezwungen. Und die Gäste drückten weiter. Erst Stefan Della Rovere und dann Justin Kirsch hatten den zweiten Treffer auf den Schläger. Goalie Velm aber war zur Stelle (beides 8.). Eher aus dem Nichts fiel das 1:1 der Heimischen. Der Puck sprang von hinter dem Tor vor die Kiste. Marius Stöber angelte mit dem Schläger nach dem Streitobjekt und schickte es über die Linie. Erst nach Videobeweis stand fest: Unsere Nummer 14 hatte sein Arbeitsgerät nicht in verbotenen Höhen eingesetzt. Sogleich rückte wieder Nils Velm in den Fokus, machte seine Sache aber gut. Dann spielten die Falken zu sechst im Feld, was ja nur bei gezogenem Keeper erlaubt ist. Während der logischen Folge – zwei Strafminuten – entschied sich Eric Valentin zu einem zu riskanten Pass. Lautenschlager fing die Scheibe ab und traf in Unterzahl zum 2:1 der Angereisten. Das Powerplay brachte nur noch einen Stöber-Schrägschuss, der flach ganz knapp am langen Eck vorbeizischte (16.). Schon bald folgte die nächste Überzahl. Und diesmal kombinierten die Unsrigen ganz prima. Bennet Roßmy kam zentral an den Puck und klinkte ein – 2:2! Weil jedoch hinten etwas zu leichtsinnig agiert wurde, dauerte es nur 52 Sekunden, da lagen unsere Jungs wieder zurück. Aus ähnlicher Position wie zuvor Roßmy lenkte Karl Fabricius ein. Mit dem knappen Rückstand ging es in die erste Pause.

Nach Wiederbeginn hätte Arkadiusz Dziambor auf 4:2 stellen können, verfehlte aber freistehend das lange Eck (22.). Die Partie wogte jetzt hin und her, bis Steve Hanusch nach einem Foul an Judd Blackwater eliminiert wurde. Na wenn das der Maßstab für Strafen gewesen wäre… Nur drei Fernschüsse ließen die Füchse zu. Zweimal war Velm auf dem Posten, ein Versuch ging drüber (28./ 29.). Als Valentin zentral frei zum Abschluss kam, sicherte Keeper Ilya Andryukhov den Vorsprung (31.). Nochmals gegen unsere Nummer 12, da in Überzahl, hielt der Falken-Schlussmann stark (34.). Heilbronn kam aber auch wieder zu einem Unterzahlbreak. Williams ging über rechts ab, scheiterte mit dem ersten Schuss an Velm und setzte den Rebound an den Außenpfosten (35.). Zwei Minuten später war es so weit. Peter Quenneville „rächte“ sich mit einem genialen Pass für ein nicht geahndetes Foul an ihm, den Brett Carson mit strammem Kracher in den Giebel veredelte. Das rief nun wieder die Angereisten auf den Plan, von denen man das Gefühl hatte, sie würden immer, wenn nötig, das Tempo anziehen und für Gefahr sorgen können. Corey Mapes kam per Blueliner nicht an Velm vorbei (37.). Jeremy Williams knallte unserem Hüter die Kelle aus der Hand (38.). Und auch Dziambor bekam noch eine Chance, verzog aber über das kurze Eck (40.). Das 3:3 hielt die Hoffnung auf Punkte am Glimmen.

Die Gäste blieben – wenig überraschend – das aktivere Team. Da lag der vierte Treffer in der Luft, als Blackwater frei am hinteren Pfosten über die Scheibe wischte (44.). Da fiel der vierte Treffer, als Scharfschütze Kirsch schräg abzog und der Puck trotz Schulterkontakt bei unserem Torwart den Weg ins Netz fand. Beinahe hätte Stéphane Döring die schnelle Antwort parat gehabt. Doch der Flügelflitzer wurde beim Nachschuss im Slot abgeräumt (45.). Es gab Strafe für Kenney Morrison, aber erneut eine Konterchance für die Falken. Christian Obu ging über links in unser Drittel, fand aber in Nils Velm seinen Meister (47.). Ein straffer Schuss von Quenneville, der am Stockende von Andryukhovs Schläger anklopfte (48.), läutete eine ganz starke Füchse-Phase ein. Nach einem Drei-gegen-zwei-Konter traf Roßmy nur den Pfosten (50.). Wenig später klingelte das Aluminium schon wieder. Döring scheiterte am Gestänge, Valentin mit dem Nachschuss an Andryukhov (51). Mit sagenhafter Vehemenz kämpften die Unsrigen um das 4:4. Als Quenneville abfälschte, ging die Scheibe ganz, ganz knapp am rechten Kreuzeck vorbei (52.). Dann fiel das Tor auf der anderen Seite. Schrägschuss Morrison, Parade Velm – dann rutschte Morrison mit dem Schlittschuh Richtung Velm, traf die Scheibe, die in die Kiste trudelte, und schob unseren Goalie ins Netz und das Tor aus der Verankerung. Die Gestreiften bemühten den Videobeweis und wollen nichts Regelwidriges erkannt haben. Der Treffer zählte. Selbst dieses blöde Ding zog unserer Mannschaft nicht den Zahn. Andryukhov fing einen Quenneville-Schuss sicher weg (56.). Gegenüber erspähte Morrison eine Lücke im langen Eck und jagte die Scheibe in die Maschen. Das 6:3 machte den Deckel drauf auf eine Partie, die kurzweilig und sehr unterhaltsam war. Dass da mit „ungleichen Waffen“ gekämpft wurde, war lange kaum zu merken.

Schlüsselszene

Als statt des 4:4 das 3:5 fiel (53.), war der Weg für unseren EHC zu Zählbarem zu weit.

Diszipliniert

Mit höchst beachtlicher Disziplin ertrug unser Goldhelm Peter Quenneville auch heute die eine oder andere Attacke, die man zumindest als „grenzwertig“ deklarieren konnte. Eine „richtige Linie“ fand das Quartett der Unparteiischen heute eher nicht.

Seltener Gast

„Ich war vielleicht vor über zwei Jahren das letzte Mal hier“, sagte: Thomas Bresagk. Unser letzter DDR-Meister-Goalie gab sich mal wieder bei seinen Nachfolgern die Ehre. Angesprochen auf die Frage, ob er notfalls für einen Einsatz bei „9 plus 1“ zur Verfügung stünde, witzelte „Brese“: „Klar, ich habe die Klamotten draußen im Auto!“

Provokationswechsel

An sich machte Heilbronns Torhüter Ilya Andryukhov ein gutes Spiel. Von Fangesängen offenkundig „not amused“, ließ sich der Goalie allerdings zu regelmäßigen Provokationen verleiten. So feierte er demonstrativ vor unserem Fanblock jeden Treffer seiner Mannschaft. Als er einen Schuss von Quenneville gefangen hatte, präsentierte er seine „Beute“ recht ausufernd den Schlachtenbummlern. Die besangen nach dem 3:5 fast nur noch ihr „Feindbild“, wobei die Texte für Minderjährige nicht wirklich altersgerecht waren.

Willkommensspruchband

Mit einem Spruchband – gezeigt nach zehn Minuten – feierten unsere Fans die Rückkehr von Thomas B. Der ist seit Kindesbeinen Anhänger unserer Blau-Gelben, war über den Jahreswechsel sehr schwer erkrankt und heute erstmals wieder vor Ort. Füchse geben halt niemals auf…

Spendabel

Als nach 16 Minuten ein Puck auf der Heilbronner Bank landete, schnappte sich Corey Mapes den Hartgummi und verschenkte ihn an hinter dem Plexiglas sitzende Kids in ESW-Look.

Der Top-Spieler: Kenney Morrison

Der Falken-Verteidiger war nicht nur hinten eine Bank. Er sorgte stets für einen gut geordneten Spielaufbau seiner Farben, war sehr aktiv und gefährlich von der Blauen Linie und glänzte auch noch als Doppeltorschütze.

Die Statistik

Tore:
0:1 (3.) Jeremy Williams ( Arkadiusz Dziambor , Julian Lautenschlager )
1:1 (11.) Marius Stöber ( Stephane Döring , Jan Bednar )
1:2 (15.) Julian Lautenschlager ( Luca Tosto ) SH1
2:2 (17.) Bennet Roßmy ( Roope Mäkitalo , Peter Quenneville ) PP1
2:3 (18.) Karl Fabricius ( Justin Kirsch , Judd Blackwater )
3:3 (37.) Brett Carson ( Peter Quenneville , Bennet Roßmy )
3:4 (44.) Justin Kirsch ( Karl Fabricius )
3:5 (53.) Kenney Morrison ( Stefan Della Rovere , Ilya Andryukhov )
3:6 (57.) Kenney Morrison ( Judd Blackwater , Justin Kirsch )

Strafminuten

Weißwasser: 2 (0-2-0) Heilbronn: 8 (4-2-2)

Schiedsrichter:

Bruce Becker, Marc Andre Naust - Jakob Sauerzapfe, Tobias Treitl

Zuschauer: 1182

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