Manchmal sind es kleine Momente, die dem Spiel eine Richtung geben. Am heutigen Abend in der Hauptstadt war es aber eher die Gesamtperformance der Mannschaft. Von der ersten Minute an strahlte das Team eine immense Ruhe aus, ließ sich auch in Druckphase der Eisbären nicht aus der Ruhe bringen und konnte so einen wichtigen Sieg einfahren.
Hinten steht die Null und vorne macht’s Max Görtz
In den ersten 20 Minuten dieser Partie waren es die Eisbären, die mehr vom Spiel hatten, aber nur in Überzahl zu ganz klaren Torchancen kamen. Anonsten arbeiteten die Gäste aus Schwenningen stabil und engagiert, sodass die Berliner mehrheitlich gezwungen waren von der blauen Linie ihr Glück zu versuchen. Nicholas B. Jensen und Alexander Karachun eröffneten in der zweiten Minute eine Begegnung, der lange die ganz großen Höhepunkte fehlten. Morgan Ellis forcierte mit seinem Schuss eine Großversammlung vor Joacim Eriksson, doch die Scheibe konnte von den Eisbären nicht zwingend Richtung Tor bugsiert werden. In der 13. Spielminute überstanden die WILD WINGS ein Drei gegen Fünf überraschend entspannt, auch wenn Matthew White das Gestänge küsste. Die Antwort der Schwenninger hatte es in sich. Tief im Drittel der Eisbären gelang der Turnover und Neuzugang Tomas Zaborsky legte mit viel Übersicht quer zu Max Görtz, der zum Führungstreffer traf (16 Spielminute). In einem weiteren Überzahlspiel hatten die Eisbären dann die Chancen zum Ausgleich, doch Boychuk zog in der 20. Minute über das Tor.
Viele Chancen aber keine Tore
Das 0:0 im Mitteldrittel spiegelte in keinster Weise das ab, was in diesem Abschnitt drin war. Waren klare Torchancen im ersten Spielabschnitt noch eher Mangelware, zündeten beiden Teams nun einen deutlichen Gang nach oben. Hier die wichtigsten Ereignisse. Zachary Boychuk schickte sich gleich mehrfach an, doch seine Versuche Joacim Eriksson zu überwinden, scheiterten allesamt. Schön anzusehen war dennoch seine Bewegung mit direktem Abschluss in der 22. Minute. Drei Minuten später tauchte Johannes Huß völlig frei im Slot auf, doch sein Schuss war zu zentral und deshalb keine ganz große Herausforderung für Niederberger. Wenig später lieferten beide Goalies richtig ab. Zunächst zeigte Mathias Niederbeger gegen den lange wartenden Kenny Olimb seine ganze Klasse, doch Joacim Eriksson stand ihm im direkten Gegenzug beim Schuss von Simon Després in nichts nach. Gegen Ende des Mittelabschnitts hatten beide Mannschaften noch einmal ein Powerplay, wobei die Eisbären durch Kevin Clark die hochkarätigsten Abschlüsse hatten. Doch auf der anderen Seite hatten sowohl Alexander Karachun als auch Tomas Zaborsky ebenfalls beste Einschussmöglichkeiten.
WILD WINGS können Kontern
Die letzten zwanzig Minuten waren nichts für schwache WILD WINGS Nerven. Es entwickelte sich erneut ein Spiel auf Messers Schneide. Dazu trug auch der Ausgleichstreffer des gebürtigen Schwenningers Kai Wissmann bei, der sich an seinem 25. Geburtstag selbst beschenkte. Zuvor hatte Marcel Noebels bewiesen, warum er zu den Ausnahmekönnern in dieser Liga zählt. Die Haupstädter blieben druckvoll und es benötigte vollen Einsatz und viel Leidenschaft, inklusive eines erneut starken Joacim Eriksson im Tor. Doch statt das Spiel aus der Hand zu geben, machte sich, der immer besser in Form kommende, Niclas Burström auf den Weg und hinter das Tor von Niederberger. Sein Pass zurück fand mit etwas Glück den Schläger von Colby Robak, der mit seinem ersten Saisontor den Gamewinner markieren konnte. Als Serge Aubin den Torwart zog, war es Tylor Spink vorbehalten in der letzten Minute das 3:1 zu erzielen. Somit konnten die Jungs vom Neckar, unter dem Juble der mitgereisten Fans, wichtige Punkte aus der Hauptstadt mit nach Hause nehmen.
Stimme des Spiels von Niklas Sundblad
„Wir hatten uns für heute einen einfachen Spielplan zurechtgelegt. Wir wollten die Scheibe tief bringen und mit viel Laufarbeit Druck erzeugen. Das ist letztlich aufgegangen, auch wenn Berlin natürlich ein extrem schwerer Gegner war und wir alles investieren mussten. Basis war sicherlich, dass wir auch defensiv gegen diese starke Offensive gut agiert haben.“
Highlight des Spiels
Heute spielte sich das Highlight des Spiels fernab des Spielgeschehens auf dem Eis ab. Silke und Stefan Ruof gewannen im Rahmen der „We Stick Together“-Aktion Tickets, Flug und Hotel nach Berlin, powered by Werner Wohnbau. Schon damals konnten sie ihr Glück kaum fassen und nach dem überwältigenden Erlebnis in der Mercedes-Benz Arena könnte diess nicht die letzte Reise zu einem WILD WINGS Spiel in der Hauptstadt gewesen sein. Großartig, dass ihr, wie alle anderen Fans aus Schwenningen, diesen Sieg live miterleben durftet.