Im vorletzten Testspiel vor der in zwei Wochen beginnenden DEL-Saison verloren die Schwenninger Wild Wings den ZSC Lions aus Zürich knapp mit 1:2.
Es hat einige Zeit gedauert, doch dann waren bei den erfolgsverwöhnten ZSC Lions aus Zürich die Tränen getrocknet. Neun Mal waren sie bereits Meister in der Schweiz, doch in der vergangenen Saison qualifizierten sie sich als Titelverteidiger nicht für die Playoffs, mussten sich stattdessen erst wieder für die neue Runde in der National League qualifizieren.
Danach wurde bei den Eisgenossen vieles auf links gedreht, schließlich sollte eine solche Schmach möglichst nicht noch einmal passieren. So wurde unter anderem der komplette Trainer-Stab ausgewechselt und mit Rikard Grönborg eine echte Koryphäe verpflichtet. Der gewann als Coach mit Schweden immerhin drei Weltmeisterschaften, ist als Vereinstrainer jedoch ein eher unbeschriebenes Blatt.
Skeptiker hatten befürchtet, dass er seiner Mannschaft ein eher defensiv ausgerichtetes System verordnen würde. Im Spiel gegen die Wild Wings war davon aber rein gar nichts zu spüren. Während die Mannen von Trainer Paul Thompson zwei Drittel lang meist nur hinterherliefen, zahlreiche Zweikämpfe an der Bande verloren und selbst nur wenige Chancen kreierten, wirkte der ZSC gedankenschneller, spritziger und schoss aus nahezu allen Lagen. Oft war es in erster Linie einem an diesem Tag glänzend aufgelegten Ilya Sharipov zwischen den Pfosten zu verdanken, dass die Gastgeber aus ihrer Überlegenheit kein Kapital schlugen.
Pech allerdings, dass die eigentlich längst überfällige Führung für die Gastgeber ausgerechnet zu einem Zeitpunkt fiel, als Schwenningen einen Mann mehr auf dem Eis hatte. Das Gute daran: Dank dieses knappen Ergebnisses hielten sich die Wild Wings für den Schlussabschnitt alle Optionen offen. Und tatsächlich wachte das Team im dritten Drittel endgültig auf und kam nach einer feinen Kombination über Boaz Bassen und Alex Weiß durch Markus Poukkula zum Ausgleich. Am Ende stand aber dennoch eine knappe Niederlage zu Buche, weil Zürich knapp vier Minuten vor dem Ende eine doppelte Überzahl nutzte.