Zwei Spiele in dieser Woche gehörten bereits der Vergangenheit an und unterschiedlicher hätten diese kaum sein können. Während sich die WILD WINGS am Mittwoch souverän gegen die Haie durchsetzten, mussten sie sich nach einer ausbaufähigen Partie am Pulverturm ohne Punkte geschlagen geben. Die Frage, die über der Heimpartie gegen Wolfsburg stand, lautet somit: An welcher der beiden Leistungen knüpften die Neckarstädter heute an? Am Ende war es eine Mischung aus beiden, wobei das bessere Ende auf Seiten der Hausherren stand.
Die ersten Minuten der Partie waren durch ein Abtasten beider Mannschaften geprägt, weshalb die ganz große Aufregung vor den Toren vorerst ausblieb. Mit der Zeit konnte jedoch Schwenningen mehr Abschlüsse auf dem Konto verbuchen, verpasste aufgrund mangelnder Durchschlagskraft aber weiterhin die Führung. Bissig in den Zweikämpfen, agierten die Gäste gut in der Rückwärtsbewegung und erschwerten ein Durchkommen für die offensivlustigeren Neckarstädter. Insgesamt erweckten beide Mannschaften den Eindruck, Fehler auf alle Fälle vermeiden zu wollen. Das Mitteldrittel knüpfte am vorherigen an, wobei die Qualität der Chancen auf beiden Seiten zunahm. Die Special Teams stellten bis dato allerdings kein Faktor dar. Im Laufe des zweiten Abschnitts schwächte das Spektakel auf dem Eis dann wieder ab, sodass die Fans nur noch wenige hochkarätige Torraumszenen zu Gesicht bekamen. Dies änderte sich in der 34. Spielminute, als die Grizzlys effizient in Führung gingen. Elf Sekunden vor Drittelschluss konnten sich dann auch die Hausherren auf die Anzeigetafel schalten. Somit startete das Schlussdrittel mit einem 1:1 Gleichstand. In einer zunehmend hitzigen Partie stellten beide Teams jedoch klar, dass eine Punkteteilung nicht in Frage kommt. Etwas klarer stellte dies der Gastgeber, der durch den Treffer von Boaz Bassen erstmals am heutigen Abend in Führung gehen konnte und seinen Gegner somit zu einer Reaktion zwang. Diese kam in Form des Ausgleichs zum 2:2, weshalb sich die Schlussminuten der Partie äußerst offen und spannend gestalteten. Letztlich endete die reguläre Spielzeit so, wie es beide Mannschaften versuchten, zu verhindern – mit einer Punkteteilung. In der Overtime hatten die WILD WINGS gleich mehrfach die Chance, den Deckel drauf zu machen und sich den Extra-Punkt zu sichern. Stattdessen vertagte sich die Entscheidung auf das Penaltyschießen. Nach sechs Schützen stand der Sieger dann fest.
Minute 2: Der erste Abschluss erfolgt in Person von Arkadiusz Dziambor von der Blauen. Dieser ist jedoch nicht weiter gefährlich und landet in der Fanghand von Dustin Strahlmeier.
Minute 3: Der Torschuss von Matthew White wird abgefälscht, weshalb die anfänglich harmlose Chance auf einmal gefährlich wird und Joacim Eriksson in letzter Sekunde mit dem Schoner abwehrt.
Minute 7: Kyle Platzer findet über rechts die Kelle von Alex Trivellato, der aus der Mitte abschließt und den schönen Diagonalpass um ein Haar verwerten kann. Der Grund: Strahlmeier zeigt einen überragenden Save.
Minute 10: Jimmy Lambert versucht es mit dem Bauerntrick – allerdings ohne Erfolg.
Minute 15: Eine der bislang besten Chancen verbuchen die Hausherren auf ihrem Konto. Zach Senyshyn verpasst unmittelbar vor der Linie und kann auch seinen eigenen Rebound nicht verwerten.
Minute 18: Unterzahlspiel Wolfsburg: Matthew White kommt über rechts mit viel Tempo, doch Eriksson ist zur Stelle und bereitet dem Angriff ein Ende.
Minute 22: Schneller 2 auf 1 Konter der WILD WINGS im eigenen Unterzahlspiel. Alexander Karachun zielt über rechts ab, doch setzt die Scheibe knapp neben den Pfosten.
Minute 23: Nächste dicke Chance von den Grizzlys: Im Powerplay zwingt Andy Miele Eriksson zu einer schnellen Reaktion. Diese kommt und verhindert Schlimmeres.
Minute 34: Philip Feist versucht es aus einem spitzen Winkel und befördert die Scheibe gefährlich auf den Kasten. Im Gegenzug gehen die Grizzlys in Führung. Auf Zuspiel vom Ex-Schwenninger, John Ramage, netzt Spencer Machacek über links ein und lässt sich als Torschützen zum 0:1 feiern.
Minute 40: Exakt elf Sekunden vor Schluss melden sich die WILD WINGS zurück im Spiel und schalten sich auf die Anzeigetafel. Jordan Murray nagelt die Scheibe aus der Distanz in den Winkel und erzielt so den Ausgleich zum 1:1.
Minute 43: Vielversprechender Abschluss von Mirko Höfflin, doch am Ende fehlt die Präzision, um erstmals in Führung zu gehen.
Minute 49: Tyson Spink stellt Dustin Strahlmeier mit seinem wuchtigen Schuss aus halbrechter Position vor eine große Herausforderung. Diese kann der Wolfsburger Goalie aber meistern und die Scheibe über den Kasten abwehren.
Minute 52: Boaz Bassen erlöst die Fans und entfesselt pure Emotionen auf den Rängen. Mit viel Tempo fährt er im Alleingang vor den Kasten, setzt sich an Strahlmeier vorbei und befördert die Scheibe über die Linie. Dieser wunderschöne Treffer war sowas von gewollt! Der neue Spielstand lautet somit 2:1.
Minute 57: Fünf Spielminuten später gleichen die Gäste jedoch erneut aus und gestalten die Schlussminuten der Partie somit äußerst spannend. Auf Zuspiel von Spencer Machacek trifft Andy Miele zum 2:2 und bezwingt Joacim Eriksson, der sich zum zweiten Mal am heutigen Abend geschlagen geben muss.
Minute 61: 3 auf 1 Konter der WILD WINGS, doch die Endstation lautet Dustin Strahlmeier. Das hätte die schnelle Entscheidung sein können…
- Joacim Eriksson
„Es war toll, einen Weg zu finden, um am Ende zu gewinnen. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass wir genau so gespielt haben, wie wir es können. Es ist schön, nun zwei Punkte mitzunehmen, vor allem, nachdem wir am Anfang Schwierigkeiten hatten, in die Partie zu finden. Wir haben uns an den Plan gehalten und gut defensiv gespielt. Am Ende war es ein Teamerfolg.“
Die vorletzte Spielwoche der Hauptrunde hält erneut drei Spiele für die Neckarstädter parat. Weiter geht’s mit dem Auswärtsduell am Mittwoch, für das die WILD WINGS erneut nach Straubing reisen. Nach dem ausbaufähigen Auftritt vergangenen Freitag stehen die Zeichen hier auf Revanche. Um 19:30 Uhr fällt die Scheibe gegen die Tigers, bevor kommenden Freitag die Löwen aus Frankfurt in der Helios Arena gastieren.
Statistik
Quelle:
Schwenninger Wild Wings