Anzeige
Zurück zu der Nachricht
Ζ-Κ
(1:2) - (1:2) - (0:2)
02.11.2024, 00:00 Uhr

Winnipeg bleibt auswärts eine Macht

Die Jets gewinnen auch dank eines Hattricks von Nikolaj Ehlers 6:2 bei den Columbus Blue Jackets und erreichen als erstes Team in dieser Saison zehn Siege

Þ02 November 2024, 17:05
Ғ181
ȭ
winnipeg-jets
Winnipeg Jets

Die Winnipeg Jets haben in der noch jungen NHL-Saison einmal mehr bewiesen, dass man sie in dieser Spielzeit auf dem Zettel haben muss. Den jüngsten Beweis dafür lieferte die Mannschaft von Trainer Scott Arniel in der Nationwide Arena in Columbus am Freitagabend (Ortszeit) ab. 6:2 gewannen die Jets mit dem Schweizer Nino Niederreiter in ihren Reihen bei den Blue Jackets und fuhren damit als erstes Team in der Saison 2024/25 den zehnten Sieg ein. Überragender Spieler bei den Gästen war dabei der Däne Nikolaj Ehlers, der etwas schaffte, das er zuletzt 2018 fertigbrachte.

Gutes Gefühl im Warm up

Es gibt solche Tage, da merkt man als Sportler früh, dass man gut drauf ist. Beim 28 Jahre alten Dänen aus Aalborg war das beim Spiel der Jets in Columbus auch so. „Ich habe mich schon beim Warmmachen ganz gut gefühlt“, sagte Ehlers nach der Partie. Er wäre schon enttäuscht gewesen, wenn er nicht getroffen hätte. „Aber es war schön, zu sehen, wie alles geklappt hat.“

In der Tat musste er sich keine Sorgen darum machen, an diesem Abend das Tor nicht zu treffen. Sorgen mussten sich eher auf der anderen Seite die Verteidiger der Gastgeber machen, wenn Ehlers an der Scheibe war. In der Regel bedeutete das Gefahr für ihr Tor. Dort gab der Lette Elvis Merzlikins alles. Er kam sogar auf 38 Saves. Er musste allerdings auch sechsmal hinter sich greifen.

Hammer von der linken Seite:

Ehlers eröffnete entsprechend auch den Torreigen in Ohio. Beim 0:1 (6.) schnappte er sich den Puck in der eigenen Verteidigungszone, zog unwiderstehlich durch die neutrale Zone und zog dann einfach mal von links ab. Bei dem Hammer hatte Merzlikins zum ersten Mal das Nachsehen. Die Scheibe flog zwischen Fanghandschuh und Schoner durch. „Ich liebe es, mit Tempo auf dem Flügel unterwegs zu sein. Zum Glück ist die Scheibe reingegangen.“ Von da an sei es gut gelaufen, speziell auch in seiner Sturmreihe mit Vladislav Namestnikov und Cole Perfetti, bekannte Ehlers. „Wir haben viele Chancen herausgespielt, hätten noch ein paar Tore mehr schießen können. Aber es hat sich gut angefühlt.“ Lob gab es entsprechend auch vom Coach: „Wenn er so sein Tempo aufnehmen kann, ist er ein Spieler, der nur sehr schwierig zu verteidigen ist“, sagte Arniel über seinen Schützling.

Die Gäste ließen die Blue Jackets nur selten zur Entfaltung kommen. In allen drei Spielabschnitten hatte Winnipeg mehr Torschüsse zu verzeichnen als Columbus. Mit 44 waren es am Ende doppelt so viele. Zweimal hatten die Fans der Gastgeber Grund zum Jubeln. Das erste Mal beim zwischenzeitlichen 1:1 durch Sean Kuraly (12.). Das zweite Mal beim Anschlusstreffer zum 2:3 (37.), als Sean Monahan in Überzahl Eric Comrie im Tor der Jets überwand.

Dominante Jets:

Ansonsten ging das Spiel hauptsächlich in die andere Richtung. Ehlers brachte die Jets noch vor der ersten Pausensirene wieder in Führung. Er schnappte sich die Scheibe, nachdem die Blue Jackets die Situation nicht bereinigen konnten, und traf diesmal von der rechten Seite (16.). Mason Appleton (23.) sorgte zum ersten Mal für einen Zwei-Tore-Vorsprung der Gäste. Ehlers komplettierte noch im Mittelabschnitt seine Gala, hatte beim dritten Treffer aber deutlich weniger Mühe. Da Merzlikins nach einem Klärungsversuch aus der Position war, musste er nur noch die Scheibe ins leere Tor schieben (39.). Im Schlussdrittel sorgten Josh Morrissey in Überzahl (52.) und Gabriel Vilardi nach überragender Vorarbeit von Kyle Connor (55.) für das Endresultat.

Connor verlängerte mit dieser Vorlage seine Serie zum Start der Saison mit mindestens einem Scorerpunkt aus elf Partien. Neun Tore und neun Vorlagen hat er nun in elf Spielen. Für die Jets war es der zehnte Saisonerfolg. Als erstes Team in der Liga haben sie mit dem Sieg in Columbus zehn Siege erreicht. Die Jets sind in der NHL-Geschichte erst das zwölfte Team, das zehn Siege in den ersten elf Partien einfährt. Zehn Siege in zehn Spielen, das haben bislang lediglich die Toronto Maple Leafs (1993/94) und die Buffalo Sabres (2006/07) geschafft.

Überragende Offensive:

Der Garant für diese gute Frühform ist die überragende Offensive. Das Torverhältnis der Jets steht aktuell bei 52:26. 52 geschossene Tore, das ist bislang die treffsicherste Sturmformation in der NHL. Auswärts sind die Jets sogar noch ungeschlagen, haben sechs Siege aus sechs Spielen geholt mit einem Torverhältnis von 30:12. „Unsere Offensive ist ein Produkt unserer Defensive“, erläuterte Comrie, der bislang bei allen drei Einsätzen in dieser Spielzeit als Sieger das Eis verließ. „Schauen Sie sich unsere Spiele an: Wir sind sehr stark in der Rückwärtsbewegung, wir spielen großartig in unserer eigenen Verteidigungszone. Und wir sind sehr stolz auf das, was wir tun.“ Das führe dazu, dass man die Gegner dazu zwinge, noch mehr zu riskieren. „Und wir profitieren von ihren Scheibenverlusten und ihren Fehlern.“

Für den Helden des Abends gibt es noch mehr, was aktuell für die Jets spricht. Zum einen habe man sehr gute Torhüter im Kader. Zum anderen wisse man, dass die defensive Struktur, die man an den Tag lege, dem Gegner nur begrenzt Torchancen ermögliche. „Das hilft uns sehr. Columbus war wirklich gut. Die Blue Jackets haben uns viel abverlangt, aber wir haben einen Weg gefunden“, meinte Ehlers, der auch noch den Treffer von Morrissey mit vorbereitete. Für den Dänen war es der fünfte Hattrick in der NHL. Zum letzten Mal war ihm das 2018 gelungen. Mit den drei Treffern schiebt er sich mit jetzt sieben Toren auf Platz zwei der internen Torjägerliste hinter Connor.

Ehlers, Connor und Co. müssen in den kommenden Tagen vor eigenem Publikum ihre überragende Frühform unter Beweis stellen. Vier Partien in Folge stehen für die Jets zu Hause auf dem Programm. Die Gegner dabei sind Tampa Bay, Utah, Colorado und Dallas. Auch diese Teams werden Arniels Schützlingen alles abverlangen. Doch nach den bislang gezeigten Leistungen können die Jets mit sehr viel Selbstvertrauen an die kommenden Aufgaben gehen.

Anzeige
â
Anzeige
Anzeige