Die Selber Wölfe lieferten gegen den EC Bad Nauheim einen großen Kampf. Auf Selber Seite kamen Lavallée und Vantuch aus der Verletzungspause zurück. Dafür konnten weiter Boiarchinov und Fern als auch Woltmann nicht mitwirken. Auch aus Bietigheim kam erstmals keine Unterstützung fürs Wolfsrudel. Selb bot Nauheim trotzdem über die gesamte Spielzeit Paroli und riss das Publikum mit. Bis kurz vor Schluss lagen die Wölfe in Front, wurden aber durch eine Nauheimer Flugeinlage und eine weitere umstrittene Entscheidung der Unparteiischen um ihren verdienten Lohn gebracht. Die Gäste nahmen die Einladung dankend an und gingen nach Verlängerung als Sieger vom Eis.
Wölfe erkämpfen sich Führung
Die Partie begann ganz nach dem Geschmack der Wölfe-Fans: Keine 2 Minuten waren gespielt, da erkämpfte Gelke mit einem Check hinter dem Tor die Scheibe, Vantuch bediente Schaaf, der mit einem platzierten Schuss von der blauen Linie Bick im Nauheimer Tor zur frühen Wölfe-Führung überwand. Die Gäste antworteten mit wütenden Angriffen und einem aggressiven Forechecking, was unsere Wölfe im Spielaufbau ein ums andere Mal in Verlegenheit brachte. Folgerichtig auch der Ausgleich durch Pollastrone. Nauheim weiter mit optischen Übergewicht, doch die Hausherren stemmten sich nach Kräften dagegen und setzten offensiv immer wieder Nadelstiche. So auch in der 18. Minute als sich Kruminsch mit einer feinen Einzelleistung durch die Nauheimer Hintermannschaft tankte und im Nachfassen den 2:1-Pausenstand erzielte.
Thompson eiskalt
Die Zuschauer in der NETZSCH-Arena unterstützten ihr Team am Eis nun nach besten Kräften. Und die Unterstützung kam an. Selb nun deutlich besser im Spielaufbau, so dass sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten entwickelte. Die Wölfe ließen Chancen nach einem Konter über Noack und einem gefährlichen Abschluss von Deeg liegen, Nauheim allerdings auch mit zwei großen ungenutzten Möglichkeiten durch El-Sayed und Pollastrone in Überzahl. In der 31. Minute aber schnappte sich Miglio die Scheibe nach einem schlampigen Abspiel der Nauheimer in der neutralen Zone, schickte den freien Thompson auf die Reise, der eiskalt blieb und Bick mit seinem Schuss zum 3:1 keine Chance ließ. 4 Minuten später nutzen die Gäste den Platz auf dem Eis – Schwamberger und Herrmann saßen auf der Strafbank – zum 3:2-Anschlusstreffer durch Coffman.
Nauheimer Flugeinlage bringt den späten Ausgleich
Das letzte Drittel war an Spannung kaum zu überbieten. Zunächst waren es die Wölfe, die auf das 4:2 drangen. Doch der Puck wollte nicht noch einmal in die Maschen. So durften in der 48. Minute zunächst die Nauheimer jubeln. Coffman ließ seine Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und traf zum Ausgleich. 5 Minuten vor Ende ließ Schwamberger die NETZSCH-Arena durch seinen Treffer zum 4:3 beben. Nauheim versuchte noch einmal alles – mit Erfolg. Eine Nauheimer Flugeinlage wertete das Schiedsrichtergespann als strafwürdiges Vergehen gegen Vantuch. Beim Ausgleich war Selb zwar wieder komplett, aber noch unsortiert. So ging es in die Verlängerung. Und auch hier zogen sich die Schiedsrichter den Unmut der Zuschauer zu: Bei sehr umstrittener angezeigter Strafe gegen Selb erzielten die Gäste den entscheidenden Treffer zum Overtime-Sieg.
Tore:
2. Min. 1:0 Schaaf (Gelke, Vantuch)
5. Min. 1:1 Pollastrone (Körner, Vause)
18. Min. 2:1 Kruminsch (Hammerbauer)
31. Min. 3:1 Thompson (Miglio)
35. Min. 3:2 Coffman (Schmidt, Wörle; 4/4)
48. Min. 3:3 Coffman
55. Min. 4:3 Schwamberger (Gelke, Vantuch)
59. Min. 4:4 Schmidt (Köhler)
63. Min. 4:5 Hickmott (Schmidt, Wörle)
Strafzeiten: Selb 6; Bad Nauheim 4
Schiedsrichter: Kannengießer, Harrer (Pletzer, Kriebel)
Zuschauer: 1.207