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Wölfe mit 2:0 Sieg in Bayreuth

Þ21 September 2019, 02:33
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EHC Freiburg
EHC Freiburg

Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel bei den Bayreuth Tigers dank eines glücklichen Treffers von Jozef Balej und eines Empty-Netters von Cam Spiro mit 2:0 gewonnen

Es war schon ein etwas kurioses Spiel, das die Wölfe am heutigen Freitagabend in Bayreuth bestritten: Zwei offensiv eingestellte Mannschaften trennen sich nur dank eines Empty-Net-Tores nicht mit dem knappsten und niedrigsten Ergebnis von 1:0 und ein für Eishockeyverhältnisse über weite Strecken nahezu körperlos geführtes Spiel sieht dann doch fünf Powerplays, von denen beinahe eines Freiburg eine frühe Führung und eines Bayreuth einen späten Ausgleich einfährt.

Der entscheidende Moment

19 Minuten lang verlief das erste Drittel so wie Eishockeyspiele gerne mal verlaufen: eine Mannschaft hat den besseren Start (Bayreuth), die andere dafür danach ein Powerplay mit Großchance (Freiburg) – und danach plätschert das Spiel ein wenig vor sich hin… bis dann aber plötzlich aus heiterem Himmel ein Tor fällt: nämlich 48 Sekunden vor der Pausensirene, als sich ausgerechnet dank des Tschechen unter den Freiburger Kontingentspielern die nordamerikanische Eishockey-Weisheit bewahrheitet, dass im Zweifel immer einfach der Puck aufs Tor gespielt werden muss. So schlenzte – bzw. vielmehr schob – Jozef Balej einen springenden Puck auf der Bayreuther Seite jenseits der Mittellinie, umgeben von zwei Mitspielern und zwei Gegnern, in Richtung Tor. In jeder anderen Spielphase hätte Brett Jaeger diese Scheibe wohl problemlos gestoppt – doch dem nicht mehr ganz so frischen Eis sei dank, rutschte der Puck zum 1:0 für Freiburg an ihm vorbei.

Die Taktiktafel

Die große Story der frühen Freiburger Saison ist Peter Russels offensive Spielweise und insbesondere sein Forechecking. Wie sich zeigen wird, hielt er über weite Strecken des Spiels – auch mit der Führung im Rücken – an diesem fest. Als entscheidenden Faktor im Spiel sahen beide Cheftrainer jedoch das Vermögen der Freiburger Defensive, den Gegner aus der Mitte des Eises in Richtung Bande zu drängen – oder wie Tigers-Coach Petri Kujala es formulierte: Seine Mannschaft habe einen „guten Aufbau“ geleistet, aber „danach war es das auch“.

Der Wolf des Abends

Mit dem Shutout im Gepäck ist das natürlich Ben Meisner. Bemerkenswerterweise bleiben aber an diesem Abend gar nicht einzelne Paraden oder bestimmte Aktionen des Goalies in der Erinnerung der Zuschauer – Meisner strahlte heute einfach eine beeindruckende Ruhe aus und spulte seine Saves nahezu maschinenartig ab.

Der Reihe nach

Die ersten Minuten der Begegnung gehörten klar den Gastgebern: Die eingespielten Duos um Ivan Kolozvary und Michal Bartosch sowie den finnischen Kontingentspielern Juuso Rajala und Ville Järveläinen sorgten durch dynamisches Betreten des Freiburger Drittels in den ersten vier Spielminuten für vier gefährliche Torschüsse, die Ben Meisner jedoch parieren konnte. Der EHC hielt aber dennoch an seinem aggressiven Forechecking fest, das die Tigers im Spielaufbau konsequent mit drei Stürmern in deren eigenem Drittel begrüßte.

Ein frühes Freiburger Powerplay, das nach genau sechs Minuten begann, erlebte einen Pfostenschuss von Nick Pageau, der somit nur um Zentimeter an seinem zweiten Überzahltreffer der Saison und dem insgesamt fünften für den EHC vorbeischrammte.

Nach dem Powerplay erlebten die Zuschauer ein munteres Offensivspiel, das jedoch keine hochkarätigen Chancen sah. Ein Tor fiel ironischerweise aber trotzdem – in Form des oben beschriebene Treffers von Balej, der irgendwie nicht so richtig in die Erzählung passt, aber trotzdem da war… und entscheidend war.

Der Beginn des zweiten Drittels erinnerte sehr an den Beginn des ersten – nur mit umgedrehten Verhältnissen: Die vier Chancen in den ersten Minuten gehörten diesmal Freiburg – drei dieser Schüsse kamen von Cam Spiro, wobei einer davon auf die hervorragende Defensivarbeit und den anschließenden öffnenden Pass von Luke Pither zurückzuführen war. Das Powerplay, das diesmal in der dritten Minute des Spielabschnitts begann, gehörte nun – der umgedrehten Parallele zum ersten Drittel treu bleibend – den Gastgebern, endete jedoch ohne Großchance.

Im weiteren Verlauf des Drittels gelang es beiden Mannschaften phasenweise, sich im gegnerischen Drittel festzusetzen – die Offensivdynamik des ersten Drittels konnte dabei jedoch auf beiden Seiten nicht so ganz wiederholt werden. Die gefährlichste Freiburger Chance erfolgte auf einen tiefen Pass von Spiro auf Pither, der das Raumverständnis der beiden Nordamerikaner unter Beweis stellte.

Hervorzuheben bleibt in dieser Spielphase einmal mehr Ben Meisner, der mit seinen ruhigen Paraden der Rückhalt war, der den EHC auch ein zweites Bayreuther Powerplay zu Drittelende überstehen ließ.

Das fast schon obligatorisch erscheinende Powerplay zu Drittelbeginn – in diesem sonst relativ körperlos geführten Spiel – erfolgte im Schlussabschnitt nach bereits zwei Minuten. Marvin Neher musste nach einem überflüssigen Foul hinter dem eigenen Tor, kurz bevor Philipp Rießle zum Spielaufbau übergehen wollte, für 2+10 Minuten vom Eis. Bayreuth kam durch ein Anspiel im Slot und einen Alleingang dabei zu guten Chancen, die Ben Meisner jedoch vereiteln konnte. Auf der anderen Seite brachte ein weiteres Freiburger Powerplay eine Chance für Luke Pither hervor, der in der 46. Minute am langen Pfosten der Tigers lauerte, jedoch nicht verwerten konnte.

Der EHC hielt zunächst trotz der Führung an seinem aggressiven Forechecking fest. Auch wenn es nun keinen Freiburger Stürmer bis an die Bayreuther Torlinie vordringen sah, so empfingen doch weiterhin die kompletten Freiburger Sturmreihen die Tigers in deren Drittel. Dieses Bild änderte sich in den Schlussminuten jedoch enorm: Die zweite Hälfte des Schlussabschnitts wurde fast ausschließlich im Freiburger Drittel gespielt. Bayreuth konnte sich dabei offensiv gut etablieren, wirkliche Zittermomente blieben auf Freiburger Seite jedoch aus – eine Mischung aus fehlendem Killer-Instinkt bei den Bayreuther Stürmern, der oben beschriebenen taktischen Einstellung des EHC und einem souverän agierenden Ben Meisner ließen die Schlussminuten verstreichen, an deren Ende dann Cam Spiro mit einem Befreiungsschuss aufs leere Bayreuther Gehäuse den Endstand von 2:0 aus Freiburger Sicht markierte.

So geht‘s weiter

Am Sonntag, 22. September kommen die Dresdner Eislöwen in die neu benannte „Echte Helden Arena“. Spielbeginn des Duells mit Chris Billichs Ex-Team ist wegen des Familientages schon um 17.00 Uhr. Ein Highlight des späten Nachmittags wird dabei die Bekanntgabe des Namens unseres neuen Maskottchens sein.


Tore:
0-1 (19:12) Jozef Balej (Marc Wittfoth, Christian Neuert)
0-2 (59:47) Cam Spiro (Empty Net)

Strafzeiten:
Bayreuth: 4 Minuten
Freiburg: 6 Minuten + 10 Disziplinar

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