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07.09.2021, 19:45 Uhr

ZSC Lions gewinnen Saiosonauftakt

Lautstarke Rückkehr der Eishockeyfans

Þ08 September 2021, 11:13
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ZSC Lions gewinnen Saisonauftakt
Foto: szenemagazin.ch / Michelle Brügger

Manche Dinge ändern sich nie. Die ZSC haben Mühe im Überzahlspiel, die Eishockeyfans feuern ihre Mannschaften lautstark an, Trompeter René spielt die ZSC-Fanfare und der Eismeister trägt wieder die ganze Saison kurze Hosen. Es ist schön, die Normalität zurückkehren zu sehen.

Ich fahre etwas zu spät los zum Saisonauftakt, habe ich doch vergessen, dass heute wieder Zuschauer zugelassen sind und das übliche Einlassprozedere greifen wird. Schon auf dem Weg ins Hallenstadion höre ich im Radio, dass die Zuschauer Schlange stehen. Am heutigen Abend sind es gemäss Anzeigetafel 6882 Personen, die den Match live verfolgen. Beim Parkieren werde ich wieder von den netten Einweisern begrüsst, die letzte Saison genauso wie die Zuschauer fernbleiben mussten und auch der  Medieneingang ist wieder am gewohnten Ort. 5 Minuten vor Spielbeginn sind noch diverse Fans bei den Eingängen, die wohl den Anstoss verpassen werden.

Ich schaffe es rechtzeitig ans Eisfeld und werfe mir die Fotografenweste über. Heute ist es in vielerlei Hinsicht ein spezielles Spiel. Einerseits ist Saisonauftakt, der letzte im Hallenstadion. Nächstes Jahr wird der ZSC im eigenen Stadion in Zürich-Altstetten spielen. Man darf wieder vor Publikum agieren, das auch zahlreich und lautstark erschienen ist. Auch die Genfer Fankurve ist gut besetzt, obwohl es Dienstag ist und die Heimreise gute 3 Stunden dauern wird. Die Stimmung in der Halle hat mir schlichtweg gefehlt und es ist definitiv kein "richtiges" Spiel ohne Fans.

Zu Beginn des ersten Drittels mutet es wie eine Wiederholung der Halbfinal-Partie an. Beide Seiten verpassen mehrere Chancen für ihren ersten Treffer. In der 13. Spielminute muss Eliot Berthon wegen Beinstellens 2 Minuten aussetzen. Ich stehe breitgrinsend an der Bande, wippe im Takt der Fangesänge und hoffe auf spektakuläre Szenen auf dem Eis und ein Tor. Pustekuchen. Solange ich die Lions kenne, erzielen sie eher ein Tor in Unterzahl als in Überzahl. So auch heute, auch das Powerplay wegen hohen Stockes auf Zürcher Seite frühzeitig beendet wird. Im ersten Drittel fand die Partie zwar mehrheitlich in der Genfer Zone statt, dennoch resultierte aus dem druckreichen Spiel kein Tor.

Kaum beginnt das zweite Drittel, wird Marc-Antoine Pouliot von Andrighetto's Stock im Gesicht getroffen und geht blutend zu Boden. Während Andrighetto dafür für 2+2 Minuten auf die Strafbank muss, wird Pouliot zuerst vom ZSC-Doc auf der Spielerbank versorgt, verschwindet dann aber gut 10 Minuten in der Kabine.

Wie gesagt: ZSC und Überzahlspiel sind keine Freunde. Aber ZSC und Unterzahlspiel scheint sie anzustacheln. Vor Gauthier Descloux's Kasten kommt Marcus Krüger gleich zwei Mal zum Schuss, doch der Genfer Keeper wehrt gekonnt ab. Die Genfer schnappen sich die Scheibe und Daniel Winnik versenkt hinter Ludovic Waeber. Uhoh... Rikard Grönborg sieht mehr als die vier Schiedsrichter und zieht den "Coaches-Challenge"-Joker. Und tatsächlich: Offside, das Tor zählt nicht. Kaum sind die Lions vollzählig, muss Marco Maurer wegen Halten auf die Bank. Doch man ahnt es, auch dieses Überzahlspiel resultiert in keinem Treffer.

Die Zürcher Fans müssen fast bis zur Spielhälfte ausharren, bevor sie das erste Mal jubeln können. Erst als Henrik Tömmernes in der 31. Minute wegen Stockschlags vom Eis muss, wendet sich das Blatt. Auf Assist von Patrick Geering von der blauen Linie aus lenkt Simon Bodenmann den Puck ins Tor zum 1:0. Noch in derselben Spielminute lenkt John Quenneville einen Schuss von Christian Marti ins Genfer Tor zum 2:0. Acht Sekunden vor Drittelsende leuchtet die Lampe hinter Torwart Descloux erneut auf: Patrick Geering versenkt zum 3:0.

Die Genfer versuchen im dritten Drittel mehr Druck aufzubauen. Als Domini Diem wegen Fouls 2 Minuten in die Box muss, verwertet Genf-Servette denn auch ihre Überzahlsituation: Marc-Antoine Pouliot schiebt den Puck mit dem Schlittschuh zum 3:1 ins Zürcher Tor. Auch der nächste Treffer wird via eine Genfer Kufe erzielt. Garret Roe zieht einen Schuss ab, der an Henrik Tömmernes Schlittschuh knallt und unglücklich ins eigene Tor abgelenkt wird. Es läuft nicht für die Gäste, die Zürcher behalten heute eindeutig die Oberhand. Eine neue Regel wird dem Genfer Keeper zum Verhängnis: seit dieser Saison zählt es als Spielverzögerung, wenn er mit der Scheibe zu lange hinter dem Tor wartet. Es setzt eine 2-Minutenstrafe für Descloux.

Der ZSC hat erneut eine Powerplay-Chance, doch auch dieses Mal wird diese vorzeitig unterbrochen. John Quenneville muss für Beinstellen raus und Valtteri Filppula erzielt das 4:2 für die Genfer mit einem Schuss zwischen Waebers Beinen hindurch. Kurze Verwirrung auf der Strafbank, denn Quenneville wollte nach dem Treffer zurück aufs Eis. Da aber beide Mannschaften mit  4 Mann spielen, darf der ZSC-Spieler nicht vorzeitig aufs Eis zurück. Pouliot kassiert in der 57. Minute für Beinstellen und unsportliches Verhalten 2+2 Minuten und muss den Rest des Spiels von der anderen Seite des Felds mitverfolgen. Die Zürcher gewinnen ihr erstes Heimspiel gegen Genève-Servette HC verdient mit 4:2 und werden von den Fans lautstark gefeiert. Vor dem Spiel habe ich scherzeshalber gesagt, ich würde bis 22 Uhr auf dem Parkfeld stehen. Damit lag ich goldrichtig. Und wie in den guten alten Zeiten steht auch die Polizei draussen, um eventuell erhitzte Fangemüter in Schach zu halten.

Das nächste Heimspiel ist bereits diesen Freitag gegen HC Ambri-Piotta. Bleibt zu hoffen, die Rückkehr zur Normalität hält an und wir können alle noch viele weitere Spiele der laufenden Saison im Hallenstadion geniessen.

ZSC Lions vs. HC Genève-Servette  4:2 (0:0 | 3:0 | 1:2)

Tore

32. Minute  1:0  Simon Bodenmann (Powerplay)

33. Minute  2:0  John Quenneville

40. Minute  3:0  Patrick Geering

45. Minute  3:1  Marc-Antoine Pouliot (Powerplay)

48. Minute  4:1  Garrett Roe

56. Minute  4:2  Valtteri Filppula
 

Schüsse aufs Tor  42:28 (17:10 | 11:7 | 14:11) 

Schiedsrichter: Michael Tscherrig (86), Thomas Urban (42)

Linienrichter: Dario Fuchs (67), Daniel Duarte (60)

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