Neben Akteuren wie Heider, Veisert und Kunz, die bereits über einen langen Zeitraum ausfallen, musste man in Kaufbeuren auch auf Tyler Gron verzichten, der zuletzt bereits angeschlagen gefehlt hat, sowie auf Tobi Schmitz, der sich kurzfristig nicht spielfähig abgemeldet hatte. Dafür kam der während der Woche zum Team gestoßene Manuel Nix zu seinem ersten DEL2-Einsatz.
Zunächst konnten beide Teams ihre Special-Teams trainieren, als Rajala in der ersten Minute und Koziol nach vier Minuten die Strafbank besucht hatten, was jedoch weder das eine noch das andere Team zu einem Torerfolg nutzen konnte. Die Tigers insgesamt im Auftaktdrittel das aktivere Team mit guten Möglichkeiten bereits vor der Führung durch Rajala, der bezeichnenderweise beim nächsten Überzahlspiel mit einem „Onetimer“ auf Zuspiel von Davis die Scheibe ins Netz schlug. Davis verzog zuvor mit freier Schussbahn aus halblinker Position und Davidek traf nur den Pfosten, ebenso wie Järveläinen im Powerplay. Der Ausgleich, der bis dahin meist mit Schüssen von außen agierenden Allgäuer, nach 17 Minuten kam überraschend, als Wörle die Scheibe von hinter dem Tor schnell auf Lammers passte und dieser für seine Farben traf. Eine gute Möglichkeit von Schug nach dem anschließenden Bully, als die Scheibe auf der Torlinie „tanzte“ konterten die Gastgeber mit einer Möglichkeit durch Wörle, der die Scheibe dem bereits geschlagenen Herden, der zudem halb liegend mit dem Rücken zum Geschehen unterwegs war, an den Rücken schoss.
Mit vollen zwei Minuten Unterzahl – Davis hatte mit dem Schlusspfiff des ersten Drittels eine Strafe gezogen – ging es in den Mittelabschnitt, was bis auf eine Chance für Oppolzer, die Herden stark parierte, nichts für den ESVK einbrachte. In der Folge drückten die Rot-Gelben – unterbrochen von einem Powerplay der Tigers, bei dem erneut der Pfosten anvisiert wurde – immer mehr und kamen nach 29 Minuten durch Blomqvist, der ums Tor zog und aus spitzem Winkel abzog, zur Führung, die Eichinger kurze Zeit später noch erhöhte. Im Powerplay zog der Verteidiger ab und traf durch Freund und Feind hindurch zum 3:1. Gut eine Minute später nahm Schumacher einen Pass von Mannes auf, setzte sich an der Bande durch und traf mit einem platzierten Schuss in den Winkel, was den bis dahin stark aufspielenden Gastgebern in dieser Phase etwas den Schwung nahm.
Beinahe im Verwaltungsmodus spielten die Kaufbeurer den Schlussabschnitt, bei dem die Tigers, die nun zu harmlos in der Offensive agierten, das Tor der Gastgeber zu wenig unter Beschuss nahmen. Auch mehrere Strafzeiten, auf beiden Seiten gegeben, brachte bis auf einige Schüsse von außen wenig Gefahr für die beiden Torsteher. Zum Ende des Spiels agierten die Gastgeber dann energischer und kamen durch Lewis, Spurgeon und nochmals Lewis zu hochkarätigen Chancen, bei denen Herden stark reagierte. Machtlos war der Bayreuther Torsteher dann als Gracel eine Scheibe schnell vors Tor spielen konnte und Joseph Lewis dieses Mal an Herden vorbeikam.
„Kaufbeuren hat insgesamt verdient gewonnen. Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten einige Chancen, sind auch in Führung gegangen. Kaufbeuren hat dann hohes Tempo vorgelegt und wir haben im letzten Drittel auch keine Chancen mehr bekommen“, so Petri Kujala kurz nach der Partie.