Am fünften Spieltag der PENNY DEL reichen den Löwen zwei überlegene Drittel nicht, um die frühe 2:0 Führung durch Carter Rowney und Ryan Olsen über die Zielgeraden zu bringen.
Nach dem charakterstarken Comeback am Sonntag beim amtierenden Meister Eisbären Berlin sah Löwen-Head Coach Gerry Fleming keine Veranlassung, die Reihen seiner Feldspieler zu wechseln. Im Tor durfte jedoch der 25-jährige Bastian Flott-Kucis sein Pflichtspieldebut in der DEL feiern. Außerdem rotierte Ryon Moser für Paul Reiner in den Kader. Rylan Schwartz, der in der Saison 2019/20 für den heutigen Löwen-Gegner in Nürnberg spielte, absolvierte sein insgesamt 150. DEL-Spiel.
Mit breiter Brust aus Berlin
Aus der Bundeshauptstadt brachten die Löwen das Selbstvertrauen aus dem sensationellen Schlussdrittel mit nach Nürnberg und überraschten die Franken mit ihrem starken Angriffsspiel. Ice Tigers Keeper Niklas Treutle hatte bereits in den Anfangsminuten alle Hände voll zu tun und musste sowohl einen frühen Rückhandschuss von Simon Sezemsky als auch eine Großchance von Dominik Bokk, der völlig frei im Slot in Szene gesetzt wurde, in höchster Not parieren. Gegen den Alleingang von Carter Rowney hatte dann aber auch Treutle kein Mittel mehr. Brendan Ranford hatte Rowney mit einem langen Pass zum Break-away geschickt und der Löwen-Center enteilte der Nürnberger Verteidigung, ehe er den Puck über Treutles Fanghand hob (4. Spielminute).
Zur Mitte des Anfangsabschnitts bekamen die Löwen das erste Überzahlspiel der Partie zugesprochen, dass sie mit Ablauf der Strafe zum 2:0 nutzten. Dylan Wruck setzte nach einem missglückten Passversuch erfolgreich nach und brachte den Puck im zweiten Versuch zu Ryan Olsen, der aus zentraler Position einnetzte, während Carson McMillan vor dem Tor für Unruhe sorgte (12.).
Erst spät im Anfangsdrittel wurde Basti Flott-Kucis erstmals richtig gefordert. Nachdem die Löwen zuvor kaum einen gefährlichen Schussversuch der Hausherren zugelassen hatten, parierte der Löwen-Keeper gegen Patrick Reimer aus kurzer Distanz stark (18.).
Überlegenheit nicht genutzt
Auch im Mittelabschnitt hatten die Löwen die weitaus größeren Spielanteile und verbuchten 14:2 Torschüsse allein in diesem Abschnitt. Die größte Chance hatte dabei Carson McMillan in der 28. Minute, fand jedoch aus kurzer Distanz kein Vorbeikommen an Niklas Treutle. Kurz vor Drittelende jubelten dann die Nürnberger Fans erstmals an diesem Abend. Nach überstandener Strafe erwischten die Ice Tigers die aufrückenden Löwen mit einem schnellen Konter. Dennis Lobach zog über die halbrechte Seite ins Löwen-Drittel und schickte den Puck aus dem Lauf mit einem Handgelenkschuss über Flott-Kucis‘ Stockhand ins lange Eck (38.).
Mit leeren Händen nach Hause
Anders als in den ersten beiden Spielabschnitten startete Nürnberg aggressiv in das Schlussdrittel, doch Basti Flott-Kucis hielt die Löwen-Führung zunächst fest. Erst parierte er gegen Tyler Sheehy, der im Slot trotz enger Bewachung durch Kevin Maginot zum Abschluss kam. Auch gegen die unmittelbar folgenden beiden Chancen Lobachs behielt der Löwen-Keeper die Oberhand (43.).
In Unterzahl konnte Flott-Kucis dann zunächst noch einen Versuch Patrick Reimers gut zur rechten Seite abwehren, doch lauerte dort bereits Daniel Schmölz, der dem Löwen-Keeper mit seinem Schuss ins kurze Eck keine weitere Abwehrchance ließ (45.).
Die Löwen ließen sich vom Ausgleich nicht frustrieren, sondern spielten weiter mutig nach vorne. Ranford legte für Max Gläßl auf, der völlig freistehend halbhoch auf die Fanghandseite Treutles zielte, das Tor aber knapp verfehlte (51.). Eine Minute später hatte Rylan Schwartz die erneute Führung auf dem Schläger, wurde aber durch ein Foul an einem besseren Abschluss gehindert (52.). Das fällige Überzahlspiel konnten die Löwen jedoch nicht erfolgreich nutzen.
Kaum waren die Ice Tigers wieder komplett, sorgten sie gleich mit drei Spielern für viel Druck im Löwen-Slot. Die Frankfurter konnten in dieser Situation weder die Scheibe noch die Nürnberger Spieler aus dem Slot befördern, sodass Daniel Schmölz den Puck zur Führung der Hausherren über die Linie drücken konnte. (56.).
Zwei Minuten vor Spielende nahm Löwen-Coach Fleming seinen Keeper für einen weiteren Feldspieler vom Eis, doch anders als in Berlin reichte dies am heutigen Abend nicht mehr für den späten Ausgleich.
Zwei Sekunden vor Ende des Spiels gab es dann noch eine unschöne Szene, die an vergangene Zeiten erinnerte, als Ryan Olsen und Blake Parlett aneinandergerieten und der Nürnberger Verteidiger auf den bereits am Boden liegenden Löwen immer weiter einprügelte. Zwar kassierte Parlett dafür eine Matchstrafe, die jedoch in diesem Spiel ohne Folgen blieb.