Beide Gegner haben eins gemeinsam: Sie könnten bereits am kommenden Dienstag der Gegner in der 1. Play-Off-Runde sein. Denn sowohl Peiting als Sechster der Tabelle mit 64 Punkten als auch Füssen als Siebter mit 63 Punkten liegen noch in Schlagdistanz zum Tabellenfünften Klostersee, der mit 65 Punkten gerade einmal einen Punkt mehr auf dem Habenkonto hat. Immer unter der Voraussetzung, der EHC bleibt auf dem bisher eingenommenen vierten Platz. Nicht gerade nach dem Geschmack der Verantwortlichen verlief die Saison bisher beim Meister der beiden vergangenen Jahre.
Nachdem die Mannschaft im großen und ganzen zusammenblieb und mit Fröhlich und Baindl aus Rosenheim und Krabbat aus Kaufbeuren drei starke Offensivkräfte aus der 2. Bundesliga zu den Oberbayern stießen, waren sie neben dem VER Selb von vielen Beobachtern als die Topfavoriten gehandelt worden. Diese drei führen auch die interne Scorerwertung an. Aber der Saisonverlauf glich eher einer Berg- und Talfahrt, es gelang zu keinem Zeitpunkt, in den Kampf um die Meisterschaft einzugreifen. Dazu waren vor allem Selb und auch Freiburg einfach zu dominant. Auch das Torverhältnis von 145:139 Toren bedeutet nur Mittelmaß.
Ende Januar versuchte man noch einmal alles und ersetzte Torwartlegende Josef „Beppi“ Heiß durch den Deutsch-Kanadier John Sicinski an der Bande. Der wollte vor allem die nicht immer sattelfeste Abwehr stabilisieren, die vor allem von Lubos Velebny und Kapitän Gorden Borberg angeführt wird, und holte den 20-jährigen kroatischen Nationalverteidiger Luka Markovic in den Pfaffenwinkel. Die letzten Ergebnisse – 1:5 gegen Klostersee, 2:4 in Bad Tölz – ließen aber den Beweis für dieses Vorhaben offen. Trotzdem ist in diesem Klasseteam genug Qualität vorhanden, so dass man mit dem ECP immer rechnen muss.
Die bisherige Bilanz sieht für die Tigers nicht so gut aus: einem 4:1- Heimsieg stehen eine 2:3-Heimniederlage und einer 2:7-Auswärtsklatsche dagegen. Auch der EV Füssen ist ein Gegner, bei dem man immer auf der Hut sein muss. Es stehen zwei knappe Siege – 3:2 n.V. in Füssen und 5:4 zuhause – und eine deftige 2:7- Auswärtsniederlage zu Buche. Die Allgäuer sind also in keinem Fall zu unterschätzen. Außerdem ist auch die Platzierung des Altmeisters (16 Meisterschaften innerhalb von 25 Jahren) nicht unwichtig; bei einer Niederlage droht das Abrutschen auf Rang 8 und damit die unangenehme Aufgabe in der 1. Play-Off-Runde beim Überflieger der Liga, dem VER Selb, gegen den man schon im Vorjahr in der 1. Runde scheiterte.
Der Vorsprung auf diesen undankbaren Rang beträgt nur magere zwei Punkte, am Freitag trifft man im direkten Duell gegeneinander. Der Angriff ist durchweg gut besetzt, neben den vielen Talenten, die ein Ausdruck der hervorragenden Nachwuchsarbeit des Clubs ist, setzen aber vor allem die Routiniers die Akzente: Deutsch-Russe Sascha Golts, mittlerweile stolze 41 Jahre alt, steht mit 64 Punkten an der Spitze der Scorerwertung, gefolgt von dem auch bereits 35-jährigen Deutsch-Kasachen Andrej Naumann mit 55 Punkten.
Die jungen Richter, Mayer und Friedl punkten auch stetig und stehen den Oldies nicht viel nach. "Achillesferse" könnte auch bei Füssen die Abwehr werden. 162 Gegentore stehen nicht gerade für ein Abwehrbollwerk, obwohl der Kanadier John Gordon mit 53 Punkten der beste Offensiv-Verteidiger der Liga ist und der Lette Nerijus Alisauskas ein glänzender Vorbereiter (bisher 22 Assists) ist. Daher legte man hier nach und verpflichtete mit dem erst 21-jährigen Tschechen Ladislav Hruska und dem 18-jährigen U20-Nationalspieler Thomas Schmid noch zwei Verstärkungen für diesen Mannschaftsteil.
Das Lazarett bei den Tigers lichtet sich langsam. Roman Göldner und Marcel Juhasz sind wieder einsatzfähig, aber Christopher Kasten und Patrick Schadt fehlen neben dem langzeitverletzten Nikolai Pleger wegen Verletzung bzw. Krankheit, sind aber bis zum Play- Off-Beginn wieder fit. Einige Spieler haben noch Trainingsrückstand, dazu sind aber die beiden Partien noch einmal Möglichkeit, sich Spielpraxis zu holen.
eishockey.net / PM Bayreuth
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