Am letzten Spieltag scheiterte man schließlich vor heimischem Publikum mit 3:6 an den «Indians» vom ECDC Memmingen und fiel tief. Erstmals mussten sich die Mannen von Löwen-Coach Michael Pohl in unbekannte Gefilde begeben - in die Abstiegsrunde.Seit dem 1. Mai stecken die Industriestädter darum bereits in den Vorbereitungen. Sie quälen sich im Sommertraining, stählen sich schon jetzt für den Winter. Die Kaderplanungen sind abgeschlossen - mit Roman Mucha, Henrik Thiel und Philipp Spindler verstärken sich die Waldkraiburger mit drei neuen Spielern. Daneben verbleibt mit Stürmer Markus Schütz einer der Top-Scorer der Vorsaison für ein weiteres Jahr beim EHC. Die Junioren Christoph Baumgartl, Philipp Muhra und Thomas Rott stoßen aus dem Nachwuchs in den Kader der ersten Mannschaft.
Mit dem 43-jährigen Roman Mucha konnten die Verantwortlichen einen sehr erfahrenen Spieler verpflichten, der in seiner Karriere viel erreicht hat. «Er wird unserer Defensive noch mehr Stabilität verleihen», freut sich Löwen-Kapitän Peter Richter über den Neuzugang.
Allein in den letzten zwölf Jahren spielte der 1,85 Meter große Verteidiger in der Slowakei, Italien, Polen und Deutschland. Mit den Südtirolern vom W.S.V. Sterzing wurde er 1998 in der italienischen Seria-A Vizemeister, mit dem polnischen Klub Unia Oswiecim im Jahr 2001 Meister, Pokalsieger und holte den Kontinental-Cup.
In Deutschland spielte er vier Jahre lang für den EC Pfaffenhofen, davon zwei Jahre in der 2. Bundesliga, sowie zwei Spielzeiten in der Bayernliga. 2007 zum besten Ausländer der Bayernliga gekürt, holte er nur ein Jahr später mit Pfaffenhofen den Vizemeistertitel - hinter seinem neuen Verein, dem EHC Waldkraiburg. Zuletzt lief er für den polnischen Extraligisten KH Sanok auf. Muchas mehr als eindrucksvolle Bilanz in den letzten 12 Jahren: 461 Spiele - 713 Scorer-Punkte.
Neben Mucha verstärkt der vom Waldkraiburger Auftaktgegner TSV Erding gekommene Henrik Thiel die Verteidigung der Löwen. Der 21-Jährige scheint ein echtes Talent auf dem gefrorenen Untergrund zu sein, denn erst vor fünf Jahren begann der Student mit dem Eishockeyspielen. Für seinen rasanten Aufstieg, bis hin in das Oberliga-Team des EC Bad Tölz, war das aber kein Hindernis. Dank seinem Ehrgeiz arbeitete sich der ursprünglich aus Düsseldorf Stammende nach seinem ersten Jahr in der Jugend-Bayernliga des GSC Moers, in die Jugend-Bundesliga der Düsseldorfer EG.
Dem dortigen Konkurrenzkampf war Thiel zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht gewachsen - Stationen beim Neusser EV und den Ratinger Ice Aliens folgte schließlich der Wechsel in den Nachwuchs des EC Bad Tölz. In der dortigen DNL-Truppe machte Thiel laut eigener Einschätzung «seinen größten Satz.» Nach nur einem Jahr erkämpfte er sich einen Platz in der ersten Mannschaft der Tölzer Löwen, wechselte im Oktober 2008 aber nach Erding.
Thiel studierte zu diesem Zeitpunkt im dritten Semester in München und wohnte in Ismaning, wegen der kürzeren Entfernung wechselte er daher zu den Erdinger «Gladiators». Zu seinem Pech brach er sich dort im letzten Dezember den Mittelfuß, musste einige Wochen pausieren und konnte nur wenige Spiele bestreiten. Jetzt will er beim EHC Waldkraiburg ein neues Kapitel in seiner Laufbahn aufschlagen und so viele Spiele wie möglich machen. Der sympathische Linkshänder will in jeder Partie und in jedem Training alles geben - die Fans dürfen sich also jetzt schon auf Henrik Thiel freuen.
Wieder freuen dürfen sich die Löwen-Anhänger auch auf Philipp Spindler. Nach seinem dreijährigen Gastspiel beim EC Pfaffenhofen kehrt der 28-jährige Publikumsliebling «heim» zum EHC Waldkraiburg, für den er schon bis ins Frühjahr 2006 auflief. Spindlers Qualitäten sind unbestritten - ein Angreifer, wie ihn sich jede Mannschaft nur wünschen kann. Jedes Spiel will der in München Geborene und Arbeitende gewinnen, jeder Mannschaft hilft er mit seiner Motivation und seiner unbestechlichen positiven Ausstrahlung weiter. Ganz zu schweigen von seinen spielerischen Qualitäten. Für die Pfaffenhofener «Icehogs» absolvierte Spindler 104 Spiele und holte dabei 118 Punkte.
Mit Henrik Thiel, Routinier Roman Mucha sowie Philipp «Pippo» Spindler gehen die Löwen vom EHC Waldkraiburg also gut gestärkt in die Bayernliga-Saison 2009/2010. Frust wie im Vorjahr, wollen sie in dieser Spielzeit keinen mehr haben. Für den wollen sie jetzt nur noch bei ihren Gegnern sorgen.
An diesem Samstag, 25. Juli, veranstaltet der EHC Waldkraiburg ab 16 Uhr sein alljährliches Sommerfest, zu dem alle Mitglieder, Aktiven, Fans und Freunde mit der gesamten Familie eingeladen sind.
Neben Grillspezialitäten, Salat- und Kuchenbuffet, Cocktailbar und einem bunten Rahmenprogramm erwartet die Besucher an diesem Tag unter anderem die Vorstellung der diesjährigen Mannschaften - von den Kleinsten bis zur ersten Mannschaft. Das Sommerfest findet bei jeder Witterung statt, auf zahlreiches Erscheinen freut sich der EHC Waldkraiburg.
eishockey.net / PM Waldkraiburg