Wenn in der Eishockey-Regionalliga West nicht noch ein Wunder passiert, stehen die acht Play-off-Teilnehmer fest. Zu groß ist das Leistungsgefälle zwischen Platz acht und dem abgeschlagenen Duo dahinter aus Lauterbach und Frankfurt, für das der Weg ab Mitte Februar in die Abstiegsrunde führen wird. Genau diese beiden Teams sind am kommenden Wochenende die Gegner des EHC „Die Bären“ 2016 zum letzten Heimspieldoppelpack der Saison binnen drei Tagen. Am Freitagabend gastieren die Lauterbacher Luchse ab 20 Uhr im Icehouse, am Sonntag ist das Perspektivteam des DEL2-Ligisten Löwen Frankfurt an der Reihe.
„Wir unterschätzen keinen Gegner, aber in diesen beiden Partien sind Siege Pflicht. Das muss unser Anspruch sein“, redet EHC-Trainer Daniel Benske nicht lange um den heißen Brei herum. Alles andere wäre auch zu viel Understatement seitens des Tabellendritten, der in den Hauptrundenspielen 26 und 27 die Siege Nummer 20 und 21 einfahren möchte, um dem Herforder EV, der eine Partie mehr absolviert und zwei Zähler Vorsprung auf die Bären hat, auf den Fersen zu bleiben. Gerade nach dem hart erkämpften 6:5-Derbysieg über die EG Diez-Limburg gilt es für die Bären in Schwung zu bleiben und die Konzentration hochzuhalten für den Hauptrundenendspurt, der unter anderem mit dem Auswärtsspiel in Ratingen sowie den Heim-Spitzenspielen gegen Herford und Hamm noch absolute Höhepunkte bietet.
Zunächst aber Lauterbach und Frankfurt. Die Löwen aus der Mainmetropole mussten als Hessenmeister erkennen, dass eine Etage höher ein rauer Wind weht. „Wir haben bei unserem mühevollen 10:5-Sieg in Frankfurt aber gesehen, dass immer man Vollgas geben muss. Das ist eine Mannschaft, die immer läuft und macht und tut“, sagt Benske über die Hessen, die vor einer Woche immerhin die Rote Laterne des Tabellenletzten an den zweiten Neuwieder Gegner des Wochenendes abgaben. Frankfurt gewann das Kellerduell gegen Lauterbach mit 5:2, zog an den Luchsen vorbei und verlängerte deren Negativlauf auf nun bereits 18 Niederlagen am Stück. „Wir spielen mit zwei Blöcken. Das ist zu wenig“, beklagt Lauterbachs neuer Trainer Andrej Jaufmann, der Ende der 1990er-Jahre mit dem SC Bietigheim-Bissingen gegen den „alten“ EHC Neuwied in der 2. Liga spielte, den personellen Engpass seines Teams.
Unter der Woche war auch der Neuwieder Kader im Training aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen dezimiert, rechtzeitig zum Wochenende sollte Benske aber wieder auf fast alle Akteure zurückgreifen können. Definitiv fehlen wird Angreifer Maximilian Wasser, der für seine Auseinandersetzung nach der Schlusssirene im hitzigen und emotional geführten Derby gegen die EG Diez-Limburg eine Spieldauerdisziplinarstrafe erhielt. Gegen Lauterbach und Frankfurt sollte der Angriff das Spiel prägen (in den drei bislang absolvierten Partien gegen den Vorletzten und den Letzten erzielten die Bären 31 Tore), trotzdem kümmerte sich der EHC in den vergangenen Tagen vermehrt um die Defensive. „Auch schon im Hinblick auf die schweren Spiele gegen Ratingen, Herford und Hamm“, erklärt Benske. „Und natürlich wollen wir auch an diesem Wochenende hinten nichts anbrennen lassen.“
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