Im Rahmen des neunten Spieltags der DEL 2 gastieren die Grün-Weißen am Freitag (Spielbeginn 19:30 Uhr) beim Tabellenführer in Bietigheim. Am Sonntag sind dann die Frankfurter Löwen im Rosenheimer emilo-Stadion zu Gast. Spielbeginn gegen das mit Spannung erwartet Duell gegen den Titelfavoriten und derzeitigen Tabellenvierten, dessen Trikot nun auch der letztjährige Ausnahmespieler der Starbulls C.J. Stretch trägt, ist um 17 Uhr.
Es sind zwei höchst anspruchsvolle Aufgaben, denen sich die Rosenheimer Eishockeyspieler am fünften Punktspielwochenende der Saison 2016/17 in der DEL 2 stellen müssen. Freitagsgegner Bietigheim ist derzeit das Maß der Dinge in der Liga und steht unangefochten mit fünf Zählern Vorsprung auf Meister Kassel auf Tabellenrang eins. Nach acht Spieltagen stehen bereits 22 erbeutete Punkte zu Buche. 35 erzielten Toren stehen ganze elf Gegentore gegenüber und nach sieben Siegen in Serie folgte erst am vergangenen Sonntag beim Auswärtsspiel in Kaufbeuren mit einer 2:3-Niederlage nach Verlängerung ein kleiner „Dämpfer“.
Die Steelers, Vizemeister der Vorsaison, reklamieren das erfolgreichste Unterzahlspiel der Liga (93.7 Prozent) für sich und stehen in der Überzahlwertung (28,6 Prozent) auf Platz zwei. Und das alles, obwohl die Mannschaft von Kevin Gaudet bisher auf wichtige Spieler verzichten musste. So konnten Stürmer Justin Kelly und Verteidiger Markus Gleich wegen Gehirnerschütterungen noch kein Saisonspiel bestreiten – Comebacks sind momentan nicht absehbar. Und wegen einer sich im Training zugezogenen Fußverletzung fällt nun auch Verteidiger Andreas Schwarz aus. Der am letzten Wochenende noch verletzt fehlende Verteidiger Bastian Steingroß dürfte gegen die Starbulls dagegen wieder mit von der Partie sein.
Für die Ausrufezeichen bei den Steelers im bisherigen Spielzeitverlauf sorgten vor allem Frederik Cabana, der am Freitag den Goldhelm tragen wird (fünf Tore, acht Vorlagen), Matt McKnight (fünf Tore, sieben Vorlagen), David Wrigley (drei Tore, sieben Vorlagen) und der Ex-Rosenheimer Benjamin Zientek (fünf Tore, fünf Vorlagen). Und auch andere ehemalige Starbulls-Akteure, Shawn Weller und Dominic Auger, sind ausweislich der letzten Aufeinandertreffen durchaus torhungrig gegen ihren Ex-Verein. Im Tor der Steelers steht mit Sinisa Martinovic der aktuell stabilste Keeper der Liga mit einem Gegentorschnitt von 1,28 und einer Fangquote von 94,38 Prozent!
Die Starbulls erwartet in der Bietigheim aber nicht nur ein Gegner mit herausragender sportlicher Qualität, sondern auch ein Hexenkessel. Der „Tag der Firmen“ dürfte für eine rappelvolle, möglicherweise sogar ausverkaufte EgeTransArena sorgen. In den letzten fünf Spielen an dieser Stelle gab es für die Grün-Weißen nichts zu holen. Und trotzdem geht Starbulls-Coach Franz Steer die Mammut-Auswärtsaufgabe optimistisch an: „Wir werden taktisch gut eingestellt ins Spiel gehen. Natürlich muss alles passen, muss unser Torwart gut halten, muss die Fehlerquote gering und die Chancenverwertung gut sein – aber chancenlos sind wir sicher nicht.“
Am Sonntag steht für die Starbulls Rosenheim dann um 17 Uhr ein Heimspielkracher auf dem Programm: Mit den Frankfurter Löwen gastiert ein weiterer Meisterschaftskandidat im emilo-Stadion, der mit 15 Punkten (31:27 Tore) nach acht Spielen ordentlich in die Saison gestartet ist und derzeit im Tableau auf Platz vier rangiert. In den letzten Auswärtsspielen kassierte die Mannschaft von Trainer Paul Gardner (vormals kurzzeitig Lausitzer Füchse) allerdings Niederlagen gegen Crimmitschau (1:3) und Riessersee (3:4). Ähnlich wie Bietigheim haben auch die Frankfurter Löwen mit einigen längerfristigen Ausfällen wichtiger Spieler zu kämpfen. Die Kontingentstürmer Matt Tomassoni (Fußbruch) und Nick Mazzolini (Hüftverletzung) bestritten noch kein Spiel und fallen auch in Rosenheim definitiv aus. Gleiches gilt für Stürmer Dennis Reimer, der sich letzte Woche an der Schulter verletzte und operiert werden muss. Stürmer Richie Mueller, der zuletzt wegen einer Prellung pausieren musste, dürfte im emilo-Stadion am Sonntag dagegen wieder auflaufen.
Ganz besonders interessiert die Rosenheimer Zuschauer natürlich die Rückkehr von C.J.Stretch an seine alte Wirkungsstätte. Der in der Vorsaison noch im Starbulls-Dress aufgelaufene Ausnahmestürmer hält nach acht Ligaspielen für Frankfurt bei zwölf Scorerpunkten (vier Tore, acht Vorlagen). Wenn er am Freitag im hessischen Derby gegen Bad Nauheim nicht von Matthew Pistilli (drei Tore, sieben Vorlagen) überholt wird, trägt Stretch auch am Sonntag in Rosenheim den Goldhelm des Frankfurter Teams. Auf ihn und seine „Gefahr“ für das Rosenheimer Tor angesprochen sagt Trainer Franz Steer: „Unsere Spieler und Torhüter wissen natürlich, was er macht. Aber wenn er das gut macht, dann ist es natürlich schwer, das erfolgreich zu verhindern.“
Erfolgreichster Torschütze der Löwen ist allerdings bislang Niels Liesegang (fünf Treffer). Insgesamt 31 erzielte Tore sind nach acht Spielen der zweitbeste Ligawert hinter Leader Bietigheim. Mehr als 27 Gegentore haben im gleichen Zeitraum aber nur zwei Mannschaften (Crimmitschau 28, Heilbronn 39) hinnehmen müssen. Durchschnittlich kassierte Frankfurts Keeper Brett Jaeger im Schnitt 3,49 Gegentore pro Spiel (Fangquote 86,54) – zu viel, für ein Spitzenteam. Und natürlich auch Ansatz für die Starbulls, ihr Wochenend-Heimspiel erfolgreich zu gestalten: „In der Defensive sind die Frankfurter Momentan anfällig. Wir konnten dagegen den Schalter umlegen, haben in den letzten beiden Spielen neun Tore erzielt“, sagt Franz Steer, den aber vor allem die wiedergewonnene Stabilität in der Defensive freut: „In den letzten vier Spielen haben wir in der regulären Spielzeit nur sieben Gegentreffer zugelassen, das ist top!“ Und deshalb besteht für den „Bullen-Dompteur“ momentan auch kaum ein Anlass, auf der Torhüterposition einen Wechsel vorzunehmen: „Lukas Steinhauer hat in seinen letzten Einsätzen voll überzeugt.“
Ob Franz Steer in den Spielen gegen die Titelkandidaten Bietigheim und Frankfurt eine komplette vierte Sturmreihe („das wäre schon sehr wichtig“) auf das Eis schicken kann, ist dagegen sehr fraglich. Zwar kehrt Manuel Edfelder wieder in den Kader zurück, doch neben Dominik Daxlberger wird auch Joseph Lewis weiterhin fehlen. Der Ex-Heilbronner trainiert zwar wieder auf dem Eis, die Voraussetzungen für einen Spieleinsatz sind aber für dieses Wochenende noch nicht erfüllt. Und Yannick Wenzel wird aller Voraussicht nach für das Rosenheimer DNL-Team auflaufen, das in Düsseldorf in zwei Spielen punkten muss, um sich noch für die Meisterrunde qualifizieren zu können.
Die beiden Spiele der Starbulls am Freitag in Bietigheim (Anpfiff 19:30 Uhr) und am Sonntag im Rosenheimer emilo-Stadion gegen Frankfurt (Anpfiff 17 Uhr) werden live im Internet übertragen. Der Livestream ist zum Preis von 5,50 Euro über das Portal sprade.tv buchbar.
Eintrittskarten für das Sonntags-Heimspiel sind im Vorverkauf bequem online und zum Selbstausdrucken im Starbulls-Ticketshop auf www.starbulls.de erhältlich, natürlich aber auch in der Starbulls-Geschäftsstelle am emilo-Eisstadion. Die Geschäftsstelle ist am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr und am Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Die Tageskasse am Spieltag öffnet um 15 Uhr.
eishockey.net / HP Starbulls Rosenheim
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