Nur zwei Tage nach dem emotionalen Sieg im Hessen-Derby gegen die Kassel Huskies (2:1) feierten die Löwen Frankfurt den nächsten wichtigen Triumph. Beim Tabellenzweiten Ravensburg Towerstars erkämpfte sich das Team von Sportdirektor und Head Coach Franz-David Fritzmeier den nächsten 2:1 (0:1, 1:0, 1:0)-Sieg.
Die Löwen traten dabei erneut ohne ihre Kontingent-Verteidiger David Suvanto und Kyle Wood an. Zudem fehlten die Langzeitverletzten Max Faber und Constantin Vogt. Damit blieben die Reihen im Vergleich zum Kassel-Spiel unverändert, Kapitän Adam Mitchell half erneut in der Verteidigung aus und erzielte auf dieser Position den Gamewinner. Den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich markierte Martin Buchwieser.
Löwen trotz Busbeinen gleichwertig, aber im Hintertreffen
Die Löwen starteten zwar druckvoll mit den ersten Schüssen auf das von Jonas Langmann gehütete Towerstars-Tor, hatten aber die erste Strafzeit in Person von Eddie Lewandowski zu überstehen. Zwar verteidigten die Löwen diese kompakt, mussten sich jedoch bei ihrem Torhüter Bastian Kucis bedanken, der ein Samanzky-Solo (5.) vereitelte. Im Anschluss bot sich ein eher ausgeglichenes Spiel. „Verteidiger“ Mitchell prüfte Langmann, der derzeit den Vorzug vor Olafr Schmidt im Towerstars-Kasten erhält, mit einem flachen Schlagschuss aus der Distanz, doch auch Langmann parierte sicher.
Nach dem ersten Powerbreak kamen dann die Löwen zu ihrer ersten größeren Chance, als Stephen MacAulay Langmann prüfte, dieser aber keine Probleme hatte. In der Folge erspielten sich die Towerstars ein wenig Feldüberlegenheit, Großchancen blieben allerdings auf beiden Seiten Mangelware. Der erste Treffer sollte nach einem Konter fallen: Bei einem 2-auf-1 der Ravensburger auf das Tor der Löwen brachte Alexander Dosch den Querpass platziert mit einer Direktabnahme aufs Tor, Kucis war machtlos (17.). Mit dem 0:1-Rückstand der Löwen ging es dann in die Pause.
Konzentration und Geduld werden belohnt
Ein stürmischer Löwen-Start ins Mitteldrittel endete bei Langmann, der den Ausgleich durch die Frankfurter Parade-Reihe in Form von mehreren Schüssen aufmerksam verhindern konnte. Im direkten Gegenangriff wusste Mitchell den Topscorer der Towerstars, Andreas Driendl, lediglich mit einem Halten zu stoppen, der damit die nächste Strafzeit der Löwen absaß (2.) – doch auch die folgende Überzahl nutzte die Rich Chernomaz-Mannschaft nicht. Kurz darauf tauchte Driendl frei vor Kucis auf, doch der Löwen-Goalie behielt die Oberhand (25.).
Nun wurde es zumindest hinsichtlich der Spielanteile das Spiel der Löwen: Zwar ohne größere Chancen, aber mit mehr Offensivdruck und mehreren Schüssen verbuchten die Löwen das optische Übergewicht, konnten aber bis zum Powerbreak weiterhin nichts Zählbares verzeichnen.
Alles andere als symbolisch zum „Powerbreak“ nahm dieses den Löwen etwas den Wind aus den Segeln: Fortan gestaltete sich eine chancenarme Phase, das in der dritten Strafe der Löwen endete. Luis Schinko saß die nächste Gäste-Strafe ab (34.), die aber erneut ohne Folgen und vor allem ohne Gefahr für die Löwen verlief, die zudem in Unterzahl einmal mehr konsequent verteidigten.
Zum Ende des Mitteldrittels wirkten die Löwen erneut aktiver und belohnten sich dafür nun auch: Einen Abpraller Langmanns schob Buchwieser zum wohlverdienten Ausgleich ein (39.). Auch der Videobeweis, der ob des durch Langmann verschobenen Tores genommen werden musste, änderte nichts an der Entscheidung der Schiedsrichter. Mit dem zu diesem Zeitpunkt völlig verdienten 1:1 ging es in die zweite Drittelpause.
Geduld und Wille ziehen den Towerstars den Zahn
Auch im letzten Drittel durften die Worte „aktiver“ und „Löwen“ in einem Atemzug genannt werden. Die Löwen drückten auf die Führung, Kyle Sonnenburg konnte einen halbverdeckten Puck nicht im Ravensburger Tor unterbringen, einen Querpass Buchwiesers verpasste Sebastian Collberg (43./44.).
Die vielen Spielanteile der Löwen, die nun das Groß des Puckbesitzes für sich verzeichneten, wirkten sich zunächst aber nicht auf das Chancen-Konto der Löwen aus. Während die Oberschwaben eher durch Entlastungsangriffe auf sich aufmerksam machten, setzten die Löwen immer wieder Nadelstiche.
Einer davon sollte den Gastgebern schließlich wehtun: Achteinhalb Minuten vor Schluss fackelte der zum Verteidiger umgeschulte Mitchell, der zuvor schön von der vierten Sturmreihe um Darren Mieszkowski sowie Mike Fischer freigespielt wurde, an der Blauen nicht lange und überwand mit einem Schlagschuss Langmann zum verdienten 2:1 für seine Farben.
So waren es nun die Towerstars, die unter Zugzwang standen – und diesem auch nachkamen: Schüsse von dem ebenfalls zum Verteidiger umfunktionierten Towerstars-Stürmer Olivier „Heinz“ Hinse, dessen neue Position ebenso wie die Aussprache durchaus unbekannt für viele Zuschauer sein konnten, und Robbie Czarnik, der immer wieder mit schnellen Soli ins Drittel der Löwen zog, machten dieses Unterfangen deutlich. Auch mit dem sechsten Feldspieler stemmten sich die Ravensburger gegen die drohende Niederlage, die Manuel Strodel jedoch mit gewohnt starkem Einsatz und dem Block eines Driendl-Schlagschusses endgültig besiegelte und damit den Löwen den zweiten Sieg im zweiten Spitzenspiel innerhalb drei Tagen sicherstellte.
Ausblick
Weiter geht es im Marathon für die Löwen bereits in drei Tagen. Am Freitag, den 5. Februar gastieren die Frankfurter zum nächsten Löwen-Duell in Dresden. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr.