Vor 4.489 Zuschauern in der Yayla-Arena unterlagen die Krefeld Pinguine mit 1:2 gegen den ERC Ingolstadt. Pinguine-Coach Brandon Reid verlangt mehr Einsatz und mehr Disziplin: „Wir haben zu wenig gearbeitet.“
Den Beginn des Spiels schienen die Pinguine verschlafen zu haben. Die ersten 60 Sekunden spielten sich komplett im Krefelder Drittel ab, Ingolstadt schnürte die Gastgeber vor dem eigenen Tor ein. Ingolstadt konnte aus dieser Überlegenheit kein Kapital schlagen. Vielmehr hatte Krefeld in der Anfangsphase selbst die Chance zur Führung. Costello scheiterte mit seinem Alleingang aber genau so wie Noonan mit seinem Schuss. Die Pinguine hatten nach dem schwachen Start etwas mehr vom Spiel, bekamen dann aber in eigener Überzahl die kalte Dusche. Ingolstadts Bailey saß wegen Hakens in der Box, Collins versenkte einen Konter in der elften Minute per Shorthander zum 0:1. Generell lief das Überzahlspiel der Pinguine nicht so rund wie sonst. Auch die vier Minuten mit einem Mann mehr nach einer Strafe gegen Sullivan nutzte Krefeld nicht zum Ausgleich. Brandon Reid vermisste bei seinem Team die taktische Disziplin: „Unsere Überzahlformationen haben teilweise völlig anders gespielt, als wir es im Training eingeübt hatten.“
Das zweite Drittel brachte zunächst wenig Besserung. Ingolstadt machte ein starkes Auswärtsspiel und ließ bei 5 gegen 5 wenig zu. Das galt insbesondere in Krefelder Überzahl. Die Gäste verteidigten aggressiv und provozierten durch den Druck auch Fehler der Pinguine. Brandon Reid: „Unsere Powerplay-Formationen waren teilweise 90 bis 100 Sekunden auf dem Eis. Wenn du Volldampf-Überzahl spielst, hast du dafür nicht genug Luft.“ Großchancen waren auf beiden Seiten selten, bis zur 28. Minute. Da nutzte Ingolstadt eine Überzahl zum 0:2 durch Foucault, Noonan hatte zuvor zwei Minuten wegen Stockschlags kassiert. Die Unzufriedenheit der schwarz-gelben Fans wuchs und es gab Pfiffe gegen die Pinguine, die im Gegensatz zum Spiel in Iserlohn neben einer höheren Fehlerquote auch viel Pech hatten: immer wieder versprang die Scheibe unglücklich Zentimeter vor der Kelle oder rutschte nach gewonnenem Bully aus dem Ingolstädter Drittel heraus. Erst in den Schlussminuten fanden die Pinguine wieder etwas besser in die Spur und kamen mit viel Glück doch noch zum Anschlusstreffer. Fünf Sekunden vor Schluss konnte Riefers die Scheibe im Drittel halten, brachte sie aufs Tor und traf zum glücklichen 1:2.
Der dritte Abschnitt begann wieder mit einer Drangphase der Gäste, die Krefeld ins eigene Drittel drängten. Die erste guten KEV-Chance hatte Lagacé in der 43. Minute, Ingolstadts Goalie Reimer parierte Lagacés Schuss. Darüber hinaus gab es über weiter Strecken der Partie wieder viel Stückwerk – weder Krefeld noch Ingolstadt tauchten gefährlich vor den Toren auf. Erst in der 52. Minute musste Rynnäs eingreifen und stand bei dem Schuss von Colin Smith sicher.
In der Schlussphase hatte Besse gleich zweimal den Ausgleich auf dem Schläger. Vier Minuten vor Schluss verpasste er am langen Pfosten den Abpraller nach einem Schuss von Noonan, kurz danach scheiterte er an Reimer. Jussi Rynnäs verließ eine Minute vor Schluss sein Tor, doch auch mit sechs Angreifern reichte es nicht mehr zum Ausgleich.
„Es ist das dritte Spiel hintereinander, in dem wir nicht genug gearbeitet haben“, fasste Brandon Reid die Gründe zusammen. „Uns fehlt gerade die Beständigkeit. Wir Trainer hatten darauf gesetzt, dass mit der Rückkehr unter anderem von Hodgman das Powerplay mehr Tiefe bekommt und wir zwei Überzahl-Formationen mit Torgefahr haben. Wir werden in der nächsten Woche auch die Überzahl-Reihen überdenken. Vielleicht bekommen dann auch mal Spieler Eiszeit, die bisher in Überzahl nicht so oft zum Zug gekommen sind.“
Krefeld Pinguine – ERC Ingolstadt 1:2
Tore
0:1 11 Min. Michael Collins (Olson) SH1
0:2 28. Min. Kristopher Foucault (Koistinen) PP1
1:2 40. Min. Philip Riefers EQ
Zuschauer 4.489